Yamagata Daini

japanischer konfuzianischer Gelehrter und Denker

Yamagata Daini (japanisch 山県 大弐, Künstlernamen Ryūsō, Ryūshi; geboren 1725 in Shinohara (Provinz Kai); gestorben 14. September 1767 in Edo) war ein japanischer konfuzianischer Gelehrter, Militärstratege und Tokugawa-Gegner.

Yamagata Daini, Bronzestatue am Yamagata-Schrein
Yamagata-Schrein

Leben und Wirken

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Yamagata Daini wurde als zweiter Sohn von Murase Takenobu (村瀬 為信) geboren. Sein Vater war ein lokaler Samurai und wurde später Polizist in Kofu. Zu seinen Vorfahren gehört Yamagata Masakage (山県 昌景; ? – 1575), ein General des Takeda-Klans. Daini studierte in jungen Jahren Kokugaku bei Kagami Mitsuaki (加賀美 光章; 1711–1782), einem Nachfolger von Yamazaki Ansai (1619–1682), und Konfuzianismus bei Gomi Fusen (五味 釜川; 1718–1754), einem bedeutenden Schüler von Dazai Shundai.

Nach der Ermordung seines Bruders änderte Daini den Familiennamen Murase zu Yamagata. Er ging nach Edo und begann für Ōoka Tadamitsu (大岡 忠光; 1709–1760) zu arbeiten. 1751 wurde er stellvertretender Gouverneur von Tadamitsus Anwesen in Katsuura, (Provinz Kazusa, heute Präfektur Chiba). Als Ōoka Herr der Burg Iwatsuki in der Provinz Musashi[A 1] wurde, wurde Daini ebenfalls in die Edo-Domäne berufen und diente in Tadamitsus Gefolge als Arzt und konfuzianischer Gelehrter.

Im Jahr 1758, als Yamagata in Ōoka Diensten stand, ereignete sich der „Horeki-Zwischenfall“[A 2] in Kyōto, der Daini schockiert haben soll. Nach dem Tod seines Herrn Ōoka im Jahr 1760 verließ er die Familie und zog als Rōnin-Gelehrter nach Edo. Er eröffnete eine Schule im Bezirk Hatchōbori (八丁堀) – heute Teil des Chūō-ku, in der er Konfuzianismus und Militärwissenschaft lehrte. Die Schule war sehr erfolgreich, viele Adelsangehöriger und Rōnin studierten dort.

Im Dezember 1766 nahm das Shogunat Yamagata und den Kaiserverehrer Fujii Umon (藤井 右門; 1720–1767) fest. Anlass war das „Ryūshi Shinron“ (柳子新論) – „Neue Thesen von Ryūshi“, eine Schrift Yamagatas, in der das Shogunat scharf angegriffen und die Wiederherstellung der Rechte des Kaisers propagiert wurde. Das Shogunat verurteilte beide wegen Hochverrats am 13. September 1867 zum Tode und vollzog die Strafe am nächsten Tag. Das ist als „Meiwa Zwischenfall“ in die Geschichte eingegangen, da es sich im Jahr Meiwa 3 ereignete. Zur gleichen Zeit wurde Takenouchi auf die Insel Hachijō-jima verbannt.

Zu Yamagatas Gedenken wurde in seiner Heimat, in der Stadt Kai, ein Schrein errichtet und eine Statue von ihm aufgestellt.

Anmerkungen

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  1. Teil der heutigen Präfektur Saitama.
  2. Der „Horeki-Zwischenfall“ (宝暦事件) im Jahr Hōreki 8 (1758) entstand, als der Kaiserverehrer Takenouchi Shikibu (1712–1768) eine Vorlesung unter dem Titel „Daigi meibun-ron“ (大義名分論) gehalten hatte, eine chinesische Abhandlung über die direkte Beziehung zwischen Kaiser und Untertanen, hielten Tokudaiji Kimura (徳大寺 公城; 1729–1782) und mehr als ein Dutzend anderer Hofadliger dem Kaiser Momozono eine Vorlesung über Takeuchis Theorie. Das Shogunat entließ die Adligen aus ihren Ämtern und stellte sie unter Hausarrest. Takeuchi wurde aus Kyōto verbannt.

Literatur

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  • S. Noma (Hrsg.): Yamagata Daini. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1726.
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Commons: Yamagata Daini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien