Witherfall

Power- und Progressive-Metal-Band aus den USA

Witherfall ist eine US-amerikanische, neoklassisch angehauchte Power- und Progressive-Metal-Band aus Los Angeles, Kalifornien, die 2013 gegründet wurde.

Witherfall
Allgemeine Informationen
Herkunft Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Genre(s) Power Metal, Progressive Metal, Neoklassischer Metal
Gründung 2013
Website https://www.witherfall.com/
Aktuelle Besetzung
Anthony Crawford
Gergo Borlai
Alex Nasla
James Cornwell
Jake Dreyer
Gesang, Keyboard
Joseph Michael
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug, Perkussion
Adam Paul Sagan († Dezember 2016)
Schlagzeug (Session)
Steve Bolognese
E-Gitarre (Session)
Filiberto „Fili“ Bibiano
Schlagzeug (live)
Bruno Valverde

Geschichte Bearbeiten

Die Band wurde im Jahr 2013 gegründet, wobei sich der Gitarrist Jake Dreyer und der Sänger und Keyboarder Joseph Michael bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit bei White Wizzard kannten. Ergänzt wurde die Besetzung durch den Schlagzeuger Adam Paul Sagan, den Dreyer bereits durch sein selbstbetiteltes Soloprojekt kannte, und den Bassisten Anthony Crawford. Gemeinsam begaben sie sich in The Bunker in Phoenix, Arizona, um ihr Debütalbum aufzunehmen.[1] Die Aufnahmen waren von Ralph Patlan begleitet worden, der bereits zuvor unter anderem mit Megadeth und Michael Schenker arbeiten konnte. Das Album war bereits vorher von Dreyer und Michael geschrieben und als Demoaufnahme in Michaels Studio in Los Angeles aufgenommen worden. Patlan sollte ursprünglich auch das Album abmischen, nachdem die Band aber über ein Jahr vergeblich gewartet hatte, sah sie sich anderweitig um, was zu einer Verzögerung der Albumveröffentlichung führte.[2] 2017 erschien das von Zeuss abgemischte und gemasterte Debütalbum Nocturnes and Requiems in Eigenveröffentlichung, das dem im Dezember 2016[3] an Lymphdrüsenkrebs[4] erlegenen Schlagzeuger Adam Paul Sagan gewidmet war.[1] Sagan hatte von seiner Erkrankung zu der Zeit erfahren, als die Aufnahmen zum Debütalbum gemacht worden waren.[5] Nach der Veröffentlichung unterzeichnete die Band einen Plattenvertrag bei Century Media, worüber das Album wiederveröffentlicht wurde. Auch das 2018er[6] Folgealbum A Prelude to Sorrow, das erneut von Zeuss im Zeitraum von über 100 Tagen abgemischt und gemastert worden war, ist Sagan gewidmet und bildet dieselben Initialen wie sein Name. Das Album war in einem Zeitraum von zwei Jahren geschrieben und innerhalb von 13 Wochen unter der Leitung von J.J. Crews im Boogie Tracks Recording Studio in Panama City, Florida, aufgenommen worden.[1] Einige Liedideen waren noch vor Sagans Tod entstanden.[5] Als Session-Schlagzeuger waren Steve Bolognese und Gergo Borlai und als Session-Gitarrist Filiberto „Fili“ Bibiano anwesend gewesen.[1] 2018 war die Band auch auf dem 70000 Tons of Metal zu sehen.[7] 2019 ging die Band zusammen mit Sonata Arctica auf Tour und veröffentlichte die EP Vintage.[8]

Stil Bearbeiten

Laut Sebastian Kessler vom Metal Hammer spielt die Band auf Nocturnes and Requiems „harten, modernen Progressive Metal mit melancholisch-epischen Melodien“ Die Lieder hätten eine Dauer von sechs bis neun Minuten und seien „mal schwelgend, mal berstend, voll rasender Riffs, singender Soli und vertrackter Rhythmen“, wobei sie „dank zarter bis überlebensgroßer Melodien spannend und zugänglich“ blieben. Michaels Gesang sei jedoch austauschbar. Das Album sei für Fans von virtuosen Gitarrenspielen und von Gruppen wie Savatage über Dream Theater und Symphony X bis Into Eternity.[3] In letzterer sei der Schlagzeuger Sagan Mitglied gewesen. Ein Jahr später schrieb Kessler über A Prelude to Sorrow, dass dieses Album düsterer ausfällt als sein Vorgänger. Auf dem Album seien „heftig riffende Power Metal-Attacken, progressiv-verschrobene Rhythmen, ausladende Frickelsoli“ sowie „clean gespielte, zerbrechliche Akustik-Passagen“ enthalten. In den Songs würde „Düsternis, Verzweiflung und Unumkehrbarkeit des nahenden Tods“ verdeutlicht. Die Musik könne man zwischen Nevermore, Control Denied/Death und Symphony X einordnen.[4]

Max Werner zog beim Hören von Nocturnes and Requiems einen Vergleich zu Yngwie Malmsteen, da er viele neoklassische Passagen bemerkte. Im Interview mit ihm bestätigte Jake Dreyer, dass das Album durch viele klassische Komponisten beeinflusst worden sei. In der E-Musik finde man oft harmonische Skalen, wie die phrygische oder die melodischen Moll-Skalen. Werner bemerkte auch einige Flamenco-Passagen, die ihn an Paco de Lucía erinnert hätten. Dreyer gab an, dass sowohl dieser als auch Al Di Meola zu seinen größten Einflüssen zählen würden. Andere Einflüsse für ihn seien Marty Friedman, Jason Becker, Brian May, Queen, Pink Floyd, Dream Theater, Nevermore, Death und Opeth. Joseph Michael gab King Diamond, Dream Theater, Nevermore und Queen als Einflüsse an.[2] Jens Peters schrieb in einer Demo-Rezension einer Rock-Hard-Ausgabe zu Nocturnes and Requiems, dass die Band eine düstere Mischung aus Power- und Progressive-Metal spielt, die „stark komponiert [worden sei] und sehr kompetent in Szene gesetzt“ werde.[9] Ein paar Ausgaben später wurde das Album, diesmal als reguläre Veröffentlichung, von Peters erneut rezensiert. Er bezeichnete es wieder als düsteren Power-Progressive-Metal, zog dabei Vergleiche zu White Wizzard, Iced Earth, Circle II Circle, Crimson Glory und Queensrÿche.[10] In seiner Rezension zu A Prelude to Sorrow stellte Peters fest, dass das Album noch etwas harmonischer und professioneller produziert worden sei als sein Vorgänger. Zudem falle es düsterer aus. Er bezeichnete die Musik als „US-Metal mit Prog-Einflüssen“ im Stil von Nevermore. Den Gesang beschrieb er als kraftvoll, ausdrucksstark und mitreißend.[11]

In der Band-Biografie von laut.de wurde ein Vergleich zu White Wizzard, Iced Earth und Sanctuary gezogen, wobei Witherfall progressiver ausfalle und auch neoklassische Elemente verarbeite. Zudem wurde die Musik als Fortsetzung „hymnisch-melodischen Heavy Metals US-amerikanischer Prägung“ bezeichnet.[12] Der laut.de-Rezensent Yan Vogel fasste A Prelude to Sorrow als Mischung aus traditionellem US-Metal im Stil von Savatage, Sanctuary und Metal Church und der Progressivität von Dream Theater, Fates Warning oder Psychotic Waltz zusammen. In der Gitarrenarbeit Dreyers könne man einen Einfluss von Chuck Schuldiner heraushören. Das Album habe im Vergleich zu seinem Vorgänger an Eigenständigkeit gewonnen, wobei sich die Band musikalisch abwechslungsreich gebe. A Prelude to Sorrow klinge ähnlich intensiv wie Nevermores This Godless Endeavor oder Into Eternitys Buried in Oblivion.[13]

Diskografie Bearbeiten

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[14]
Curse of Autumn
  DE 20 12.03.2021 (1 Wo.)
  CH 73 14.03.2021 (1 Wo.)
  • 2016: End of Time (Single, Eigenveröffentlichung)
  • 2017: Nocturnes and Requiems (Album, Eigenveröffentlichung)
  • 2018: The Long Walk Home (December) (Single, Eigenveröffentlichung)
  • 2018: A Prelude to Sorrow (Album, Century Media)
  • 2019: Vintage (EP, Century Media)
  • 2021: Curse of Autumn (Album, Century Media)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Chris Dick: Witherfall biography 2018. witherfall.com, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  2. a b Max Werner: WITHERFALL - Interview mit der Demo-/Eigenproduktionsband 04/17. rockhard.de, abgerufen am 18. April 2020.
  3. a b Sebastian Kessler: Witherfall. Nocturnes and Requiems. In: Metal Hammer. Oktober 2017, S. 94.
  4. a b Sebastian Kessler: Witherfall. A Prelude to Sorrow. In: Metal Hammer. November 2018, S. 104.
  5. a b Jens Peters: Witherfall. Morgen kann es schon zu spät sein. In: Rock Hard. Nr. 379, Dezember 2018, S. 22.
  6. Witherfall – A Prelude To Sorrow. Discogs, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  7. Angela: 70000 Tons Of Metal 2018. Der große Nachbericht. Metal.de, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  8. Jens Peters: Witherfall. Vintage. In: Rock Hard. Nr. 383, April 2019, S. 102.
  9. Jens Peters: Witherfall. Nocturnes and Requiems. In: Rock Hard. Nr. 359, April 2017.
  10. Jens Peters: Witherfall. Nocturnes and Requiems. In: Rock Hard. Nr. 365, Oktober 2017.
  11. Jens Peters: Witherfall. A Prelude to Sorrow. In: Rock Hard. Nr. 378, November 2018, S. 94.
  12. Witherfall. laut.de, abgerufen am 18. April 2020.
  13. Yan Vogel: Witherfall. A Prelude To Sorrow. laut.de, abgerufen am 18. April 2020.
  14. Chartquellen: DE CH