Redundanzen? BRD vs. Westdeutschland

Da BRD und Westdeutschland vorwiegend die Situation vor der Wende beschreiben, letzteres aber auch einen geographischen Bezug (Bsp. Ostdeutschland, Süddeutschland, Norddeutschland) aufweist, bin ich mir nicht sicher, ob redundant.

Wenn doch, mein Vorschlag: Westdeutschland rein geografisch zu betrachten, mit einem Verweis zum polit. Bezug mit BRD und den historisch-politischen Teil in den Artikel BRD austzulagern/einzupflegen. Grüße --Vergelter 18:17, 1. Mai 2010 (CEST)

Ich sehe kein Problem. Beide Artikel behandeln jeweils einen unterschiedlichen politischen Begriff. Es geht nicht um die "Situation vor der Wende", das wäre doch letztlich die Ereignisgeschichte?--Ziko 19:23, 1. Mai 2010 (CEST)
Wenn, dann kommt hierzu nur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990) in Frage, da BRD ausschließlich das Kürzel beschreibt und beschreiben soll. Ich halte aber eine Auslagerung aus Westdeutschland nicht für begründet, da die dort formulierte Sichtweise sich eben auch ausdrücklich auf den Begriff Westdeutschland bezieht. --Benatrevqre …?! 11:51, 2. Mai 2010 (CEST)

Hallo, ich würde gerne auf diese Kategorieverschiebungs-Diskussion hinweisen und freue mich über Kommentare von Kundigen. Grüße --FordPrefect42 01:26, 3. Mai 2010 (CEST)

Benutzer Benatrevqre zeigt sich auch angesichts gründlicher Darstellung der äußeren Rahmenbedingungen und Implikationen des Vereinigungsprozesses in seiner Editierpraxis anhaltend uneinsichtig. Der neuere Diskussionsstand findet sich in diesem Abschnitt.
-- Barnos -- 18:36, 3. Mai 2010 (CEST)

Argumente, mein lieber, Argumente! --Benatrevqre …?! 18:47, 3. Mai 2010 (CEST)

Türkische Seepässe

Im Artikel Flaggenstreit Norwegen-Schweden steht: ...Kap Finisterre. Südlich davon benötigte man den so genannten „Türkischen Seepass“, der gegen ein Schutzgeld zu erwerben war... Ist das die richtige Bezeichnung? Es scheint kein Artikel für diese Seepässe zu geben. Soll der Artikel Kap Finisterre das erwähnen? --LA2 01:32, 4. Mai 2010 (CEST)

Es handelt um die Barbareskenstaaten und Korsar (Pirat). Die Bezeichnung "türkische Seepässe" kommt dort nicht vor. In schwedischen Büchern steht doch "turkiska sjöpass". --LA2 21:30, 4. Mai 2010 (CEST)
"Türkischer Seepass" scheint mir in dem Zusammenhang ein Euphemismus für Schutzgelderpressung seitens der Barbareskenstaaten zu sein.... --Julez A. 23:08, 4. Mai 2010 (CEST)
Mein Schwedisch ist nicht so gut, aber hier scheint unter Punkt 5 etwas dazu zu stehen.--HHill 23:21, 4. Mai 2010 (CEST)

Geschichte der Sowjetunion: "Großer Terror" oder "Große Säuberung"?

Ich erstelle im Moment gerade einen Artikel mit dem Arbeitstitel Großer Terror. Bislang haben wird unter diesem Betriff „nur“ eine Weiterleitung auf Große Säuberung. Mit der derzeitigen Begrifflichkeit befinden wir uns in de.wikipedia im Einklang mit den anderssprachigen Wikipedias. Durch die Lektüre von Fachliteratur bin ich aber skeptisch geworden. Mein Eindruck ist: In der Fachliteratur geht man mehr und mehr über zum Begriff „Großer Terror“. Die Säuberungen sind nur ein Teilaspekt dieses Geschehens, der im Grunde aus zwei ganz großen Prozessen besteht: Säuberungen der Nomenklatura (Eliten in Partei, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Wissenschaft) und „Massenoperationen“ gegen einfache Bürger. Weil in den letzten 20 Jahren erkannt worden ist, dass die Säuberung der Eliten – das sind Einweisungen in den Gulag und Erschießungen – quantitativ deutlich weniger ins Gewicht fallen als die Massenaktionen gegen die einfachen Bürger (ebenfalls Gulag und Erschießungen), setzt sich der Begriff „Großer Terror“ meines Erachtens zunehmend durch. Das Bild, das Fachleute vom Geschehen haben, ist heute ein ganz anderes als das, was die Menschen nach Chruschtschows Geheimrede (1956) wussten. Chruschtschow kannte die Massenoperationen sehr genau, hat auch daran mitgewirkt. Er hat sie aber verschwiegen. Was soll ich machen? Soll ich einen eigenen Artikel „Großer Terror“ formulieren, neben unserem Artikel „Große Säuberung“? Oder soll ich besser den Inhalt von „Große Säuberung“ überschreiben, wenn es so weit ist? Im Moment bin ich etwas ratlos. Was meint ihr? --Atomiccocktail 08:26, 3. Mai 2010 (CEST)

Es gibt auch noch Stalinsche Säuberungen. Ich halte eine Erweiterung des jetzigen aAtikels für besser, man kann da ja ein Extrakapitel spendieren, dass sich auf die von dir angesprochenen Aspekte konzentriert. Aus meiner Sicht ist das auch kein (exklusives) oder, sondern ein und. Der Artikel muss beide Namen beinhalten (da wohl beide in der Literatur verbreitet sind) und er sollte in separaten Abschnitten sowohl die Säuberungen in Partei, Verwaltung und Militär als auch den Terror gegenüber der gemeinen Bevölkerung und diversen Ethnien behandeln.--Kmhkmh 08:51, 3. Mai 2010 (CEST)
Stimme Kmhkmh zu und sähe bei einem Lemma "Großer Terror" einige Verwechselungsgefahr mit jener Phase der Französischen Revolution, die unter dem Begriff der "Grande Terreur" bekannt ist. -- Barnos -- 16:21, 3. Mai 2010 (CEST)
Das ist richtig. Zumal Conquest, der den Begriff "Großer Terror" vor langer Zeit in die Diskussion eingeführt hat für die Geschichte der SU, genau auf diese Periode der Franz. Revolution anspielt.
Warten wir aber nochmal ab, was ggf. weitere Stimmen zur o.g. Frage sagen. --Atomiccocktail 17:18, 3. Mai 2010 (CEST)

also ohne jetzt ein experte für sowjetische geschichte zu sein, würde ich nach atomiccocktails beschreibung von oben zu folgendem vorgehen tendieren: artikel unter Großer Terror einstellen, ggf. mit bkl-hinweis, und Große Säuberung darauf weiterleiten. wenn ich mir die literaturliste so ansehe, scheint der begriff in der forschung in der tat die weiteste verbreitung gefunden zu haben, Jörg Baberowski (dessen aktivitäten ich allerdings nur am rande mitbekomme, weil er auf meiner uni ist) etwa nutzt ja relativ konsequent den begriff „terror“ für die stalinistische gewalt. beide artikel nebeneinander stehen zu lassen, erscheint aber nicht sinnvoll. dann lieber einen kleinen abschnitt „begriff“ an den anfang des artikels setzen mit kurzer erläuterung der begriffsgeschichte. evtl. findet sich ja dazu auch irgendwo ein aufsatz. --Tolanor 00:37, 5. Mai 2010 (CEST)

Ok. Baberowskis Position ist klar, er handelt das tatsächlich sehr viel unter "Terror" ab. Eine Begriffserklärung zum Start muss sein. Sie muss wohl auch "Tschistka" und "Jeschowschtschina" ansprechen. Im Verlauf des Artikels ist zudem ein Abschnitt über die Forschungsgeschichte geplant, der zeigt, wie sich der Gegenstand in der Betrachtung verändert hat. --Atomiccocktail 08:00, 5. Mai 2010 (CEST)

Übertragung aus der QS-Geschichte. --Мемнон335дон.э. Обсуж. 14:34, 15. Mai 2010 (CEST)

Bitte die letzten Änderungen überprüfen: [1]. Mich verwundert warum aufgrund eines (nicht überprüften) Artikels der "Brigadeführer ehrenhalber 1941" ersetzt wird durch "Beförderung zum Brigadeführer 1942". Ferner scheint mir die Streichung aller Auszeichnungen ein Akt der Informationsvernichtung. MfG, --92.116.139.150 21:59, 14. Mai 2010 (CEST)

Meinungen? --Мемнон335дон.э. Обсуж. 14:34, 15. Mai 2010 (CEST)

Vorlage für livius.org

Kennt sich hier einer mit der Vorlage von für livius.org aus? Mir ist ausgefallen dass sie Moment einige recht ärgerliche Schwachstellen hat. Sie generiert einen automatischen Listeneintrag (mit *), das führt dazu, dass man sie außerhalb von Listen (z.B. in Einzelnachweisen) nicht verwenden kann. Außerdem setzt sie scheinbar auch nicht Titel eines Livius-Eintrag ein, sondern stattdessen ein generisches "Artikel", was eher unschön ist.--Kmhkmh 17:35, 17. Mai 2010 (CEST)

Wie heißt die Vorlage? Ansonsten die Probleme mal auf WP:WVW ansprechen. --Matthiasb   (derzeit Dienst nach Vorschrift) 20:09, 17. Mai 2010 (CEST)
Ich kenne mich mit der Vorlagenerstellung in WP überhaupt nicht aus, wenn der Name am Anfang steht, dann heißt sie wohl Livius (Beispiel aus einem Artikel: {{Livius|a/battlefields|dyrrhachium|}} Darstellung: Vorlage:Livius)--Kmhkmh 20:36, 17. Mai 2010 (CEST)

Dann isses wohl Vorlage:Livius :) Das erste Problem kann man schnell erledigen, aber wer kümmert sich um die Ergänzung des * überall dort, wo es innerhalb von Listen verwendet wird? Das zweite Problem ist mMn keines, siehe Beispiel:
{{Livius|aj-al|alexander|00|htm|artikel=Titel des Kapitels über Alexander}} -> Vorlage:Livius Die Vorlage ist mMn auch ausreichend dokumentiert. Oder hast du was anderes gemeint? --Matthiasb   (derzeit Dienst nach Vorschrift) 20:45, 17. Mai 2010 (CEST)

Bei mir führen die Livius-Links üblicherweise immer ins Leere (404, so auch hier). Setze deshalb schon lange keine mehr. Die Artikel sind bei denen immer noch irgendwo da, aber selbst schuld, wenn die ihre Adressen nicht halbwegs stabil halten können. Inhaltlich ist es meist ohnehin nur "naja". --Haselburg-müller 21:35, 17. Mai 2010 (CEST)

Ich hatte mir nur die Anwendungen in Artikeln gesehen, die "Artikel"-Überschrift lag dann wohl nur daran dass der artikel-parameter nie gesetzt wurde. Den Punkt sollte man trotzdem entfernen, da sonst eine Verwendung in Einzelnachweisen nicht möglich ist.--Kmhkmh 23:29, 17. Mai 2010 (CEST)

Entfernt ist der Punkt schnell. Das Problem ist nur, daß man ihn dann in den Artikeln einfügen muß, wenn die Vorlage unter den Weblinks eingefügt wird. Dazu braucht es also einen Botlauf. Und den würde ich ungern beantragen, wenn es dazu keinen Konsens gibt. --Matthiasb   (derzeit Dienst nach Vorschrift) 11:26, 18. Mai 2010 (CEST)
Man kann ja noch weitere Stimmen abwarten (sofern es andere interessiert). Aber bisher gibt es ja keinen sachlichen Grund der dagegen spricht, sondern nur Gründe die dafür sprechen.--Kmhkmh 11:37, 18. Mai 2010 (CEST)

Relevanz unklar. Ist unter seinen Publikationen etwas wirklich bedeutendes? -- Aspiriniks 10:27, 20. Mai 2010 (CEST)

Nein. Zumal werden da auch ungelegte Eier begackert. -- Enzian44 23:16, 20. Mai 2010 (CEST)

Vermutlich wurde hier schonmal darauf hingewiesen. Da das Projekt aber nun aus dem BNR raus ist und noch etwas der Schwung fehlt, wollte ich das hier nochmal thematisieren. Ziel sollte es sein, die diversen Wissens-Schätze aus der Regionalgeschichte und -kultur zu heben und Leuten, die sich vielleicht nicht das Artikelschreiben zutrauen, auf die Sprünge zu helfen. Ihr könnt Euch gerne dort als Teilnehmer eintragen, an den Projektseiten gibt es sicher auch noch manches zu verbessern und wir sind für weitere Ideen dankbar. Vielleicht kennt Ihr ja auch Leute in Eurem Umfeld, denen das Projekt hilfreich zur Seite stehen könnte. --Haselburg-müller 18:14, 23. Mai 2010 (CEST)

und steht auch als plattform für historisches im themenfeld zur verfügung - gruß --W!B: 19:57, 24. Mai 2010 (CEST)

Anlässlich dieser Änderung (die Ableitung des Faschismus von den fasces sei nur Legende): Jhartmann hat offenbar recht, aber die neue Formulierung gefällt mir auch nicht. Weiß jemand Rat, wie man das besser machen könnte? --KnightMove 08:04, 18. Mai 2010 (CEST)

Der Artikel scheint mir noch ganz andere Probleme zu haben, da der Begriff dort scheinbar recht frei interpretiert wird und verschiedene Personen eher fragwürdig und ohne genauere Belege/Einzelnachweise als Faschisten eingeordnet werden. Da wäre mMn. eine gründliche Review angesagt.--Kmhkmh 11:43, 18. Mai 2010 (CEST)
Da hier etymologisch so einiges zusammenhängt ist ohne Belege wohl Vorsicht geboten. Übergangsweise könnte ich mir Folgendes vorstellen:
“Der Begriff Faschismus ist nach ungesicherter, aber gängiger Deutung von lat. fasces abgeleitet. Rutenbündel waren Machtsymbole zu Zeiten des Römischen Reiches, welche die Liktoren vor den höchsten römischen Beamten, den Konsuln, Prätoren und Diktatoren, her trugen. Das italienische Wort für „Bündel“ wird aber auch in der Bedeutung Bünde bzw. Verbände gebraucht. In diesem Sinn wurde der Plural Fasci seit etwa 1870 für Gewerkschaften, Bauern- und andere Interessenverbände verwendet. Im engeren Sinne wird der Begriff abgeleitet von den 1919 in Mailand durch Mussolini gegründeten „fasci di combattimento" (politische Kampfverbände).“ (+Fußnotennachweis)
Unnötig störend eingeschoben ist in der aktuellen Fassung die angeblich in bzw. seit der Französischen Revolution entstandene Fasces-Neuinterpretation. Die gehört im Faschismus-Lemma dann wohl eher in der Rubrik zu faschistischen Symbolen referiert oder wäre für eine Fußnote vorzusehen. -- Barnos -- 14:31, 18. Mai 2010 (CEST)
Mir scheint die Änderung von Jhartmann absolut unbelegt und wenig enzyklopädisch formuliert: „Es hält sich die Legende ...“. Schon die Standarte Mussolinis sagt das Gegenteil aus, siehe Datei:Flag of Mussolini.svg mit einem Rutenbündel (Fasces) und Beil in der Mitte. In der Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Ausgabe 1997, S. 453 steht bespielsweise unter dem Stichwort Faschismus (Zitat): „Abgeleitet vom lateinischen fascis (Rutenbündel mit Beil, das im antiken Rom den Liktoren als Symbol ihrer Amtsgewalt vorangetragen wurde, im ital. F. Sinnbild der faschistischen Bewegung [...]“. Gerade im Bereich Geschichte sollte darauf geachtet werde, dass Änderungen und abweichende Meinungen durch reputable Literatur belegt werden. Dringende Bitte um Überarbeitung des Artikels. Grüße von --Gudrun Meyer 21:06, 20. Mai 2010 (CEST)
Es gibt mehrere Thesen zur Etymologie des Wortes Faschismus. Hans-Georg Herrnleben, Totalitäre Herrschaft. Faschismus - Nationalsozialismus - Stalinismus, Ploetz., Freiburg 1980 schreibt zB auf S. 21:

Das Wort Faschismus wird abgeleitet von den 1919 in Mailand durch Mussolini gegründeten „fasci di combattimento" (politische Kampfverbände).

So ähnlich steht es meiner Erinnerung nach auch bei Ernst Nolte, Der Faschismus in seiner Epoche, ich find bloß grad die Stelle nicht. Ich plädiere dafür, beide Worterklärungen im Artikel zu referieren. --Φ 13:58, 24. Mai 2010 (CEST)
Habe mich ähnlich erinnernd und dies aufgreifend meinen obigen Vorschlag soeben ergänzt. Vor Ort hat Benutzer:Jesusfreund allerdings bereits auf seine Weise eine Modifizierung in Angriff genommen. -- Barnos -- 16:25, 24. Mai 2010 (CEST)
Ich setz das mal um, mit Belegen, versteht sich. --Φ 21:59, 25. Mai 2010 (CEST)
Wobei sich Hernnleben und die Bezugname Mussolinis auf Rom nicht wiederspricht. Fasci, bzw. fascio wird aus dem ital. mit "Bündel" übersetzt. fasciare auch mit "verbinden". "Kampfverband" und die Standarte mit ihrem Bezug zum römischen Reich ergeben zusammen ein schlüssiges Bild. -- Arcy 14:17, 26. Mai 2010 (CEST)

Geschichte der Sowjetunion: "Großer Terror" oder "Große Säuberung"?

Die Diskussion wurde seinerzeit an dieser Stelle archiviert. Ich möchte sie heute noch einmal aufgreifen und kopiere sie also wieder rein. --Atomiccocktail 22:30, 25. Mai 2010 (CEST)

Ich erstelle im Moment gerade einen Artikel mit dem Arbeitstitel Großer Terror. Bislang haben wird unter diesem Betriff „nur“ eine Weiterleitung auf Große Säuberung. Mit der derzeitigen Begrifflichkeit befinden wir uns in de.wikipedia im Einklang mit den anderssprachigen Wikipedias. Durch die Lektüre von Fachliteratur bin ich aber skeptisch geworden. Mein Eindruck ist: In der Fachliteratur geht man mehr und mehr über zum Begriff „Großer Terror“. Die Säuberungen sind nur ein Teilaspekt dieses Geschehens, der im Grunde aus zwei ganz großen Prozessen besteht: Säuberungen der Nomenklatura (Eliten in Partei, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Wissenschaft) und „Massenoperationen“ gegen einfache Bürger. Weil in den letzten 20 Jahren erkannt worden ist, dass die Säuberung der Eliten – das sind Einweisungen in den Gulag und Erschießungen – quantitativ deutlich weniger ins Gewicht fallen als die Massenaktionen gegen die einfachen Bürger (ebenfalls Gulag und Erschießungen), setzt sich der Begriff „Großer Terror“ meines Erachtens zunehmend durch. Das Bild, das Fachleute vom Geschehen haben, ist heute ein ganz anderes als das, was die Menschen nach Chruschtschows Geheimrede (1956) wussten. Chruschtschow kannte die Massenoperationen sehr genau, hat auch daran mitgewirkt. Er hat sie aber verschwiegen. Was soll ich machen? Soll ich einen eigenen Artikel „Großer Terror“ formulieren, neben unserem Artikel „Große Säuberung“? Oder soll ich besser den Inhalt von „Große Säuberung“ überschreiben, wenn es so weit ist? Im Moment bin ich etwas ratlos. Was meint ihr? --Atomiccocktail 08:26, 3. Mai 2010 (CEST)

Es gibt auch noch Stalinsche Säuberungen. Ich halte eine Erweiterung des jetzigen aAtikels für besser, man kann da ja ein Extrakapitel spendieren, dass sich auf die von dir angesprochenen Aspekte konzentriert. Aus meiner Sicht ist das auch kein (exklusives) oder, sondern ein und. Der Artikel muss beide Namen beinhalten (da wohl beide in der Literatur verbreitet sind) und er sollte in separaten Abschnitten sowohl die Säuberungen in Partei, Verwaltung und Militär als auch den Terror gegenüber der gemeinen Bevölkerung und diversen Ethnien behandeln.--Kmhkmh 08:51, 3. Mai 2010 (CEST)
Stimme Kmhkmh zu und sähe bei einem Lemma "Großer Terror" einige Verwechselungsgefahr mit jener Phase der Französischen Revolution, die unter dem Begriff der "Grande Terreur" bekannt ist. -- Barnos -- 16:21, 3. Mai 2010 (CEST)
Das ist richtig. Zumal Conquest, der den Begriff "Großer Terror" vor langer Zeit in die Diskussion eingeführt hat für die Geschichte der SU, genau auf diese Periode der Franz. Revolution anspielt.
Warten wir aber nochmal ab, was ggf. weitere Stimmen zur o.g. Frage sagen. --Atomiccocktail 17:18, 3. Mai 2010 (CEST)

also ohne jetzt ein experte für sowjetische geschichte zu sein, würde ich nach atomiccocktails beschreibung von oben zu folgendem vorgehen tendieren: artikel unter Großer Terror einstellen, ggf. mit bkl-hinweis, und Große Säuberung darauf weiterleiten. wenn ich mir die literaturliste so ansehe, scheint der begriff in der forschung in der tat die weiteste verbreitung gefunden zu haben, Jörg Baberowski (dessen aktivitäten ich allerdings nur am rande mitbekomme, weil er auf meiner uni ist) etwa nutzt ja relativ konsequent den begriff „terror“ für die stalinistische gewalt. beide artikel nebeneinander stehen zu lassen, erscheint aber nicht sinnvoll. dann lieber einen kleinen abschnitt „begriff“ an den anfang des artikels setzen mit kurzer erläuterung der begriffsgeschichte. evtl. findet sich ja dazu auch irgendwo ein aufsatz. --Tolanor 00:37, 5. Mai 2010 (CEST)

Ok. Baberowskis Position ist klar, er handelt das tatsächlich sehr viel unter "Terror" ab. Eine Begriffserklärung zum Start muss sein. Sie muss wohl auch "Tschistka" und "Jeschowschtschina" ansprechen. Im Verlauf des Artikels ist zudem ein Abschnitt über die Forschungsgeschichte geplant, der zeigt, wie sich der Gegenstand in der Betrachtung verändert hat. --Atomiccocktail 08:00, 5. Mai 2010 (CEST)

Die Diskussion liegt mir immer noch im Magen. Wie ich damals schrieb, halte ich den Begriff „Große Säuberungen“ nicht für sonderlich geeignet. Besser scheint mir „Großer Terror“. Dieser Begriff hat sich nach meinem Dafürhalten mittlerweile in der Fachwelt durchgesetzt.

Heute habe ich eines der zwei wichtigsten Bücher zum NKWD-Befehl Nr. 00447 – er ist ein Zentraldokument des Massenmords – zur Hand genommen. Und stolpere gleich zu Beginn über den ersten Satz des Buches. Er lautet:

„Der ‚Große Terror’ oder die ‚Große Säuberung’, wie es früher in Anlehnung an den sowjetischen Sprachgebrauch hieß, hat schon seit den großen Schauprozessen der Jahre 1936–1938 die Wahrnehmung des Stalinismus geprägt.“ (Aus: Rolf Binner, Bernd Bonwetsch, Marc Junge (Hg.): Stalinismus in der sowjetischen Provinz 1937–1938. Die Massenaktion aufgrund des operativen Befehls No. 00447, (Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau, Bd. 2) Akademie-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-05-004685-3., S. 9)

Auch dieser Satz von 2010, von führenden Fachleuten des Themengebiets an exponierter Stelle niedergelegt, zwingt meines Erachtens dazu, die ganze Sache unter dem Begriff "Großer Terror" zu behandeln. Angenommen, das wird zukünftig so gemacht - was machen wir mit den Interwiki-Links? --Atomiccocktail 22:42, 25. Mai 2010 (CEST)

Sehr deutlich scheinen mir auch die Worte eines amerikanischen Historikers zu sein, der wichtige Aufsätze neu herausgab, die sich mit Aspekten des Stalinismus befassen. David L. Hoffmann schreibt in der Einleitung zu einem Aufsatz von Oleg Khlevnyuk Folgendes:

„The Great Terror is the term given to this massive use of state violence which included both the Great Purges of Party members and wide-ranging arrests and executions of average Soviet citizens."
(David L. Hoffmann (Ed.): Stalinism. The Essential Readings (Blackwell Essential Readings in History), Blackwell Publ., Malden, MA [u.a.] 2003, S. 83, ISBN 0-631-22890-X.) --Atomiccocktail 22:47, 2. Jun. 2010 (CEST)