Werner Kraus (Beamter)

schleswig-holsteinscher Beamter, Rechtsanwalt und Politiker

Werner Kraus (* 4. Februar 1818 in Flensburg; † 18. August 1900 in Kiel) war ein schleswig-holsteinischer Beamter, Rechtsanwalt und Politiker.

Leben Bearbeiten

Werner Kraus studierte in Kiel, Berlin und München. Nach seinem Examen 1841 arbeitete er von 1841 bis 1848 in verschiedenen Lokalämtern und wurde dann in der schleswig-holsteinischen Kanzlei in Kopenhagen angestellt. 1852 schied er aus dem Staatsdienst aus und wurde Rechtsanwalt in Kiel. 1864 wurde er Amtmann in Flensburg und 1865 als Regierungsrat Sektionschef der holsteinischen Landesregierung in Kiel. Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen wurde er 1866 aus diesem Amt entlassen. Von 1869 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1895 war er unbesoldeter Stadtrat in Kiel. Er war Vorsitzender der Schulkommission und der Bau- kommission. 1894 wurde er wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger der Stadt Kiel ernannt. Nach ihm wurde die Kieler Krausstraße benannt.[1]

Von 1867 bis 1871 war Werner Kraus Abgeordneter des Wahlkreises Schleswig-Holstein 2 (Apenrade, Flensburg) im Reichstag des Norddeutschen Bundes. Hierdurch war er auch Mitglied des Zollparlaments. Er gehörte zunächst der Fraktion der Bundesstaatlich-Konstitutionellen Vereinigung an und wechselte später zur Fraktion der Freien Vereinigung.[2]

Kraus wurde in einem Ehrengrab auf dem Kieler Südfriedhof beigesetzt (S 146).[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 200, Kurzbiographie S. 428.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 107.
  3. Walter Arnold / Bettina Fischer: Der Kieler Südfriedhof. Bestattungskultur und Gartenkunst seit 1869. Verlagsgruppe Husum, Husum 2019 (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; 90), ISBN 978-3-89876-963-1, S. 148.

Literatur Bearbeiten

  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.

Weblinks Bearbeiten