Volpertshausen

Ortsteil von Hüttenberg

Volpertshausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hüttenberg. Die Gemeinde befindet sich in Mittelhessen im Lahn-Dill-Kreis südlich von Wetzlar.

Volpertshausen
Gemeinde Hüttenberg
Koordinaten: 50° 30′ N, 8° 33′ OKoordinaten: 50° 30′ 13″ N, 8° 32′ 45″ O
Höhe: 250 (243–275) m ü. NHN
Fläche: 4,12 km²[1]
Einwohner: 1054 (30. Jun. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 256 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35625
Vorwahl: 06441
Heimatmuseum Hüttenberg/Goethehaus Volpertshausen
Alte Kirche

Geographische Lage Bearbeiten

Volpertshausen liegt im östlichen Hintertaunus (Wetzlarer Hintertaunus) im Naturpark Taunus. Durch den Ort fließt der Schwingbach.

Angrenzende Dörfer sind Weidenhausen (nordöstlich), Vollnkirchen (südöstlich) und Reiskirchen (nordwestlich).

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Bereits im Jahre 1349 wurde eine Kirche erwähnt, wobei der Gottesdienst nicht mehr dort, sondern in der neuen Kirche stattfand. Von 1816 bis 1976 gehörte Volpertshausen zum Landkreis Wetzlar und seit dem 1. Januar 1977 zum Lahn-Dill-Kreis.

Volpertshausen wurde bekannt durch den am 9. Juni 1772 stattgefundenen „Ball auf dem Lande“. Johann Wolfgang Goethe kam mit jungen Leuten aus Wetzlar, wo er am Reichskammergericht hospitierte, nach Volpertshausen. Diesen Ball schilderte er später in seinem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Volpertshausen, Hüttenberg, Schwingbach und Reiskirchen kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Hüttenberg zusammengeschlossen.[3] Für Volpertshausen wurde wie für die anderen Ortsteile von Hüttenberg ein Ortsbezirk gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Volpertshausen angehört(e):[1][5]

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011 Bearbeiten

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Volpertshausen 1035 Einwohner. Darunter waren 21 (2,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 204 Einwohner unter 18 Jahren, 435 zwischen 18 und 49, 204 zwischen 50 und 64 und 189 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 438 Haushalten. Davon waren 114 Singlehaushalte, 147 Paare ohne Kinder und 135 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 180 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Volpertshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
333
1840
  
348
1846
  
331
1852
  
324
1858
  
322
1864
  
330
1871
  
295
1875
  
320
1885
  
338
1895
  
342
1905
  
332
1910
  
333
1925
  
338
1939
  
384
1946
  
525
1950
  
517
1956
  
463
1961
  
502
1967
  
636
1970
  
767
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.035
2015
  
1.073
2017
  
1.085
2022
  
1.054
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Hüttenberg[10][2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit Bearbeiten

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

1834: 333 evangelische Einwohner
1961: 442 evangelische (= 88,05 %), 57 katholische (= 11,35 %) Einwohner

Politik Bearbeiten

Für Volpertshausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Volpertshausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 61,24 %. Dabei wurden gewählt: zwei Mitglied der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG), und ein Mitglied des Bündnis 90/Die Grünen.[11] Der Ortsbeirat wählte Markus Droß (FWG) zum Ortsvorsteher.[12]

Kulturdenkmäler Bearbeiten

Infrastruktur Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  4. Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Atzbach).
  5. 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d Volpertshausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2024. (Daten aus Web-Archiv)
  3. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. a b Hauptsatzung. (PDF; 3,3 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Amt Gleiberg (HHStAW Bestand 166). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  7. Einrichtung des kombinierten Amts Gleiberg sowie Hütten- und Stoppelbergs (HHStAW Bestand 166 Nr. 17). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  8. Am 1. Januar 1977 als Ortsbezirk zur Gemeinde Hüttenberg.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 54, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  10. Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Juni 2018. (Daten aus Web-Archiv)
  11. Ortsbeiratswahl Volpertshausen. In: Votemanager. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.
  12. Ortsbeirat Volpertshausen. In: Gremien. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.