Ulrich Burkhardt

deutscher Dramaturg und Intendant

Ulrich Burkhardt (* 30. Dezember 1951 in Moskau; † 30. August 1997 in Bad Saarow) war ein deutscher Dramaturg und Intendant.

Intendant Ulrich Burkhardt

Als Sohn eines Atomphysikers studierte Ulrich Burkhardt Theaterwissenschaft in Leipzig. Anschließend war er Musikdramaturg in Leipzig und Berlin und weiterhin Rezensent für das Blatt „Theater der Zeit“.[1] Nach einem Aufenthalt in Jugoslawien 1985 verließ er die DDR und siedelte in die damalige Bundesrepublik über. Von 1985 bis 1990 arbeitete Burkhardt als Dramaturg an den Theatern in Bielefeld und Kassel.

Ab 1990 führte Ulrich Burkhardt als Intendant das Meininger Theater. In den folgenden Jahren brachte er das traditionsreiche und während der DDR-Zeit von der Theaterwelt abgeschottete Haus wieder in die Spitze ostdeutscher Bühnen. 1991 eröffnete er am Theater die Studio-Bühne „Georgie's Off“[2] (heute: Neue Kammerspiele). 1997 war er Initiator für die Gründung der Kulturstiftung Meiningen.[3]

Burkhardt konnte zahlreiche bekannte Regisseure, Autoren und Komponisten für die Mitarbeit am Meininger Theater gewinnen. dazu gehörten Klaus Maria Brandauer, Loriot, August Everding, Brigitte Fassbaender, Mikis Theodorakis, Ephraim Kishon, Gunther Emmerlich, Rolf Hochhuth, Werner Schneyder und Angelica Domröse. Zu Konzerten holte er die Berliner Philharmoniker unter Claudio Abbado und das Gewandhausorchester Leipzig mit Kurt Masur nach Meiningen.[4]

Auf den Spielplan brachte Burkhardt neben traditionell klassischen Werken auch eine Reihe von avantgardistischen Experimenten und populäre Musicals. Durch die von ihm erreichte enorme Qualitätssteigerung des Theaters konnte er wieder das Publikum aus den angrenzenden Ländern Hessen (Raum Fulda) und Bayern (Unterfranken) zurückgewinnen, das bis zum Mauerbau bereits das Meininger Theater besuchte.

Im Sommer 1997 kam Ulrich Burkhardt durch einen tragischen Verkehrsunfall auf einer Landstraße bei Strausberg in Brandenburg ums Leben. August Everding hielt die Trauerrede bei der Gedenkfeier des Meininger Theaters.[5]

Seine Arbeit am Theater führte wenig später Christine Mielitz weiter.

Filmografie

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Ulrich-Burkhardt-Förderpreis

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Ihm zu Ehren vergibt der Förderverein des Meininger Theaters, die Meininger Theaterfreunde e.V., seit 1997 alljährlich diesen Preis für junge Künstler. Bisherige Preisträger waren:

Literatur

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  • Stadtlexikon Meiningen, Bielsteinverlag Meiningen, 2008. ISBN 978-3-9809504-4-2
  • Siggi Seuß: Zeit der Wunder – Erinnerungen an die Jahre des Aufbruchs am Meininger Theater 1990 bis 2001, Resch Druck, Meiningen 2019, ISBN 978-3-940295-68-2
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Einzelnachweise

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  1. Ulrich Burkhardt. Abgerufen am 29. November 2024.
  2. BLZ: Zum Tode von Ulrich Burkhardt: Er renovierte das Meininger Theater. 1. September 1997, abgerufen am 29. November 2024.
  3. Alfred Erck, Liebe und Leidenschaft, Meininger Tageblatt vom 30. August 2017, Seite 9
  4. Jedermanns gute Stube. In: Der Spiegel. 14. Januar 1996, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. November 2024]).
  5. Siggi Seuß: Zeit der Wunder – Erinnerungen an die Jahre des Aufbruchs am Meininger Theater 1990 bis 2001, Resch Druck, Meiningen 2019, ISBN 978-3-940295-68-2, S. 124.