U-Bahnhof Chlodwigplatz

U-Bahnhof in Köln

Der U-Bahnhof Chlodwigplatz ist ein U-Bahnhof in Köln. Er liegt unter dem namensgebenden Platz und wird seit Dezember 2015 von der Nord-Süd-Stadtbahn der Kölner Stadtbahn bedient. Bereits vorher bestand eine gleichnamige Stadtbahnhaltestelle an der Oberfläche.

Chlodwigplatz
U-Bahnhof in Köln
Chlodwigplatz
Straßenbahnhaltestelle mit einem Flexity Swift auf Linie 15
Basisdaten
Ortsteil Neustadt-Süd
Eröffnet 13. Dezember 2015
Gleise (Bahnsteig) 2 (Mittelbahnsteig)
Koordinaten 50° 55′ 16″ N, 6° 57′ 35″ OKoordinaten: 50° 55′ 16″ N, 6° 57′ 35″ O
Nutzung
Strecke(n) Nord-Süd-Stadtbahn, Ringlinie
Linie(n) 15 16 17
Umstiegsmöglichkeiten 106 132 133 142

Aufbau und Architektur Bearbeiten

 
Verteilerebene mit den pilzförmigen Säulen
 
Wiederaufgebaute Teile des mittelalterlichen Bollwerks

Die vom Architektenbüro Schaller/Theodor aus Köln geplante Haltestelle hat eine große ovalförmige Verteilerebene unter dem Kreisel des Chlodwigplatzes und besitzt sechs Treppen-Ausgänge (davon einer von einer kleineren nördlichen Verteilerebene) und einen Aufzug. Der 90 Meter lange Bahnsteig ist als Mittelbahnsteig inmitten der beiden Richtungsgleise angeordnet, setzt sich außerdem teilweise in die Tunnelröhren fort und liegt 17,3 Meter unter der Straße.

Am 30. Oktober 2015 wurde im Rahmen einer Vernissage ein von Katharina Grosse angefertigtes buntes Acryl-Kunstwerk vorgestellt, das in Sprühtechnik mit einem Druckluftkompressor hergestellt wurde.[1]

In die Station wurden außerdem Teile eines spätmittelalterlichen Bollwerks aus Basalt, Tuff und Trachyt integriert, die beim Bau der Station gefunden wurden. Die Verteidigungsanlage gehörte ursprünglich zur nördlich des Chlodwigplatzes gelegenen Severinstorburg und entstand 1474, als sich die Stadtbewohner in der Kölner Stiftsfehde gegen Karl den Kühnen von Burgund verteidigen mussten.[2]

Geschichte Bearbeiten

Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts besteht an der Oberfläche eine Straßenbahnhaltestelle, bis zum Zweiten Weltkrieg auch in Nord-Süd-Richtung. Seit Ende 2002 wird an der Nord-Süd-Stadtbahn gearbeitet, die den Innenstadttunnel der Kölner Stadtbahn entlasten und gleichzeitig die Altstadt besser erschließen soll. Im Zuge ihres Baus wurde auch der Chlodwigplatz grundlegend umgestaltet, die Straßenbahnhaltestelle von der West- auf die Ostseite des Platzes verlegt und die Straßenbahnlinie 6 nach Marienburg am 30. August 2002 eingestellt.

Die ursprünglich für 2011 geplante Inbetriebnahme der Nord-Süd-Stadtbahn mit der Station Chlodwigplatz konnte wegen des durch die Stadtbahnbauarbeiten hervorgerufenen Einsturzes des Kölner Stadtarchivs nicht erreicht werden. Mit der Vollinbetriebnahme wird 2026/2027 gerechnet. Der südliche Streckenteil mit der Station Chlodwigplatz wurde im Rahmen des Fahrplanwechsels am 13. Dezember 2015 im Teilbetrieb eröffnet.[3]

 
Treppenschacht

Anbindung Bearbeiten

Derzeit verkehren folgende Linien:

Linie Verlauf Takt
15 Chorweiler   – Heimersdorf – Longerich – Weidenpesch – Neusser Straße/Gürtel – Florastraße – Lohsestraße – Ebertplatz – Hansaring   – Christophstraße/Mediapark – Friesenplatz – Rudolfplatz – Zülpicher Platz – Barbarossaplatz – Chlodwigplatz – Ubierring 10 min
16 Niehl – Amsterdamer Straße/Gürtel – Reichenspergerplatz – Ebertplatz – Breslauer Platz/Hbf   – Dom/Hbf   – Appellhofplatz (Breite Straße) – Neumarkt – Barbarossaplatz – Chlodwigplatz – Ubierring – Marienburg – Rodenkirchen – Sürth – Godorf – Wesseling Nord – Wesseling – Wesseling Süd – Urfeld – Widdig – Uedorf – Hersel – Tannenbusch Mitte – Tannenbusch Süd – Propsthof Nord – Bonn West – Bonn Hbf   – Universität/Markt – Juridicum – Bundesrechnungshof/Auswärtiges Amt – Museum Koenig – Heussallee/Museumsmeile – Ollenhauerstraße – Olof-Palme-Allee – Max-Löbner-Straße/Friesdorf – Hochkreuz/Deutsches Museum Bonn – Wurzerstraße – Plittersdorfer Straße – Bonn-Bad Godesberg Bf – Bad Godesberg Stadthalle 10 min
17 Severinstraße – Kartäuserhof – Chlodwigplatz – Bonner Wall – Rodenkirchen (– Sürth(nur in der HVZ) 10 min

Die Linien 15 und 16 verkehren auf der oberirdischen Strecke entlang der Ringe, die Linie 17 auf dem unterirdischen Abschnitt der Nord-Süd-Strecke.

Nach der Vollinbetriebnahme der Nord-Süd-Strecke werden voraussichtlich folgende Linien betrieben:

  • 5: Butzweilerhof – Friesenplatz – Dom/Hauptbahnhof – Heumarkt – Severinstraße – Chlodwigplatz (unten) – Bonner Wall – Marktstraße – Arnoldshöhe (Nord-Süd-Strecke)
  • 15: Ubierring – Chlodwigplatz (oben) – Rudolfplatz – Ebertplatz – Weidenpesch – Longerich – Chorweiler (Ringestrecke)
  • 16: Niehl, Sebastianstraße – Ebertplatz – Breslauer Platz/Hauptbahnhof – Heumarkt – Severinstraße – Chlodwigplatz (unten) – Bonner Wall – Rodenkirchen – Sürth – Wesseling – Bonn Hbf – Bonn-Bad Godesberg (Nord-Süd-Strecke)
  • 17: Reichenspergerplatz - Ebertplatz - Breslauer Platz/Hauptbahnhof - Heumarkt - Severinstraße - Chlodwigplatz (unten) – Bonner Wall - Rodenkirchen - Sürth - Godorf - Langel - Lülsdorf - Niederkassel - Rheidt - Bonn-Beuel - Bonn Hbf

Weblinks Bearbeiten

Commons: U-Bahnhof Chlodwigplatz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Katharina Grosse: Kunstgemälde von internationalem Rang in der neuen unterirdischen Haltestelle Chlodwigplatz. KVB, 30. Oktober 2015, abgerufen am 1. November 2015.
  2. Bollwerk gegen den kühnen Karl. Kölner Stadt-Anzeiger vom 15. Juli 2005, abgerufen am 13. Juli 2015.
  3. Tim Attenberger: Neue KVB-Linie 17 eingeweiht. Kölner Stadt-Anzeiger, 12. Dezember 2015, abgerufen am 14. Dezember 2015.