Eine trennende Familie ist in der Stochastik und der Maßtheorie eine Menge von messbaren Abbildungen, mittels derer sich gewisse Maße unterscheiden lassen. Trennende Familien treten beispielsweise bei der Definition von Konvergenzbegriffen von Maßen oder der Definition der Vollständigkeit in der mathematischen Statistik auf.

Definition

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Gegeben sei eine Menge   von Radon-Maßen auf   und eine Menge   von messbaren Abbildungen  .

  heißt dann eine trennende Familie (oder schlicht trennend) für  , wenn für alle   gilt:

Wenn     für alle    ,   dann ist    .

Die Maße lassen sich also anhand der Integrale über die Funktionenklasse unterscheiden.

Beispiele

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Beweise, dass eine Funktionenmenge trennend ist, sind meist aufwendiger zu führen. Beispielsweise gilt:

  • Ist   ein metrischer Raum, so ist die Menge aller Lipschitz-stetigen Abbildungen von   nach   mit Lipschitz-Konstante 1 (auch als   bezeichnet) trennend für die Menge der Radon-Maße.
  • Ist   zusätzlich zu den obigen Voraussetzungen noch lokalkompakt, so ist die Menge   trennend für die Menge der Radon-Maße. Hierbei bezeichnet   die Menge aller stetigen Funktionen mit kompaktem Träger.

Anwendung

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Ein Anwendungsbeispiel der trennenden Familien ist die Definition von Konvergenzbegriffen. Da durch die trennende Familie das Maß eindeutig festgelegt wird, bietet sich folgender Konvergenzbegriff für eine Menge von Radonmaßen   und eine dazugehörige trennende Familie   an:

 

Beispiele hierfür sind:

Ähnliche Aussagen finden sich auch im Rahmen des Portmanteau-Theorems zur Charakterisierung der Konvergenz von Maßen.

Literatur

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