Toni Thoms (* 14. Januar 1881 als Anton Thoms in München; † 13. November 1941 ebenda) war ein deutscher Komponist, Sänger, Musiker und Theaterleiter.

Leben und Beruf

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Anton ‚Toni‘ Thoms hatte noch vor der Jahrhundertwende seine künstlerische Ausbildung in seiner Heimatstadt München begonnen; seine Lehrer waren Josef Werner und Josef Rheinberger. Anschließend wirkte er als Violin-Cellist an der Münchner Hofkapelle und trat als Tenor-Buffo auf. Verpflichtungen führten ihn u. a. nach Freiburg im Breisgau, Erfurt, Colmar, Zürich, Augsburg und Nürnberg. In Regensburg war er 1917/18 an der Leitung des dortigen Stadttheaters beteiligt.

Schließlich wandte sich Thoms der kompositorischen Tätigkeit zu und schrieb u. a. Operetten (Die Frau von Korosin, Der Dorf-Caruso), eine Oper sowie eine Reihe von Soldatenliedern.

1932 begann er seine Tätigkeit als Filmkomponist. Thoms verfasste Melodien und Untermalungen zu einer Reihe von volkstümlichen und älpischen Stoffen mit Lustspielcharakter – anfänglich überwiegend für die Inszenierungen von Franz Seitz senior, zuletzt nur noch für Joe Stöckel. Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.726.641).[1][2] Frühzeitig (1933/34) ließ er sich von den nationalsozialistischen Machthabern für tendenziöse Projekte (Komposition zu S.A. Mann Brand, Rolle in Um das Menschenrecht) einspannen.

Thoms starb inmitten der Komposition zu dem weiß-blauen Schwank Der verkaufte Großvater; seine Arbeit wurde von dem Kollegen Hans Diernhammer vollendet.

Filmmusiken (Auswahl)

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  • 1932: Der Schützenkönig
  • 1933: Die blonde Christl
  • 1933: Der Meisterdetektiv
  • 1933: S.A. Mann Brand
  • 1933: Ein Kuß in der Sommernacht
  • 1933: Der Schuß am Nebelhorn
  • 1934: Grenzfeuer
  • 1934: Um das Menschenrecht (nur Schauspieler)
  • 1934: Zwischen Himmel und Erde
  • 1934: Die Frauen vom Tannhof
  • 1934: Die Mühle im Schwarzwald
  • 1935: Der Kampf mit dem Drachen
  • 1935: Es waren zwei Junggesellen
  • 1936: Die Drei um Christine
  • 1936: Die Jugendsünde
  • 1939: Der arme Millionär (nur Schauspieler)
  • 1940: Das sündige Dorf
  • 1941: Der scheinheilige Florian
  • 1941: Der verkaufte Großvater

Literatur

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  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1743.
  • Jürgen Wölfer / Roland Löper: Das große Lexikon der Filmkomponisten, S. 522, Berlin 2003
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Einzelnachweise

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  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/44631391
  2. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. Kiel 2009, CD-ROM-Lexikon, 2. Edition, S. 7671-73. online