Tina Dico

dänische Pop-Singer-Songwriterin

Tina Dico (* 14. Oktober 1977 in Aarhus-Åbyhøj als Tina Dickow) ist eine dänische Popsängerin und Songwriterin. In Dänemark tritt sie unter ihrem Geburtsnamen Dickow auf, für den internationalen Markt wählte sie den Künstlernamen Dico.

Tina Dickow im Aalborg Congress & Culture Centre, 2009
Tina Dico bei einem Konzert in Frederikshavn, 2008
Tina Dico auf dem 33. Zelt-Musik-Festival in Freiburg, 2015

Leben Bearbeiten

Mit 15 Jahren spielte sie erstmals in einer Band namens Fester Kester. 1997 trat sie in der dänischen Fernsehserie Karrusel auf. Nach ihrem Schulabschluss begann sie ein Studium der Religionswissenschaften an der Aarhus University, brach dieses jedoch wieder ab und studierte dann am Det Jyske Musikkonservatorium.[1] 1998 gewann sie in Dänemark zwei Talentwettbewerbe, Talentspot und Vi har scenen, har I musikken? und veröffentlichte mit ihrer Band Tina Dickow and Sheriff die Single Your Waste of Time. Sie erhielt mehrere Angebote für Plattenverträge, entschied sich aber, zur Veröffentlichung ihres Debütalbums eine eigene Firma, Finest Gramophone, zu gründen.

Anfang 2002 zog sie nach London. Dort arbeitete sie mit der Band Zero 7 zusammen. Sie sang auf dem Album When It Falls die Titel Home und The Space Between und begleitete die Gruppe auch auf Tournee.

Nach ihrem Auftritt beim New Pop Festival in Baden-Baden im September 2006[2] folgte in Deutschland am 6. Oktober 2006 die Veröffentlichung des Albums In the Red vom Label Universal Music Group.[3] Als erste Single wurde Warm Sand ausgekoppelt.

Im September 2007 wurde das Studioalbum Count to Ten veröffentlicht, das – wie ihr Vorgängerwerk In the Red im Jahr 2005 – gleich zu Beginn Platz 1 der dänischen Albumcharts belegte.[4]

Am 22. September 2008 erschien zunächst nur in Dänemark die EP-Trilogie A Beginning, a Detour, an Open Ending, die auf Anhieb auf Platz 2 in die dänischen Albumcharts einstieg. Nach drei Wochen wurde das Werk in Dänemark bereits mit einer goldenen Schallplatte geehrt. Erstveröffentlichungstermin in Deutschland war der 3. April 2009. Von ihrem Auftritt bei Inas Nacht am 27. Juni 2009 wurde ihr Lied Count to Ten zusammen mit neun weiteren Gastauftritten auf der Bonus-CD Inas kleine Nachtmusik mit Ina Müllers Album Ich bin die veröffentlicht.

Im November 2009 zog Dico von London nach Kopenhagen. Im gleichen Jahr steuerte sie die Musik zu dem Film Old Boys bei[5] und veröffentlichte das Album The Road to Gävle.

Im September 2010 erschien in Deutschland das Doppelalbum Welcome Back Colour. Es handelt sich dabei um eine Kompilation mit einigen neuen Titeln und einer Auswahl der bekanntesten Titel der vorherigen Alben, zum Teil in neuen Interpretationen. Aus diesem Anlass gab Dico zwischen dem 3. Oktober und dem 21. Oktober 14 Konzerte in deutschen Städten[6] sowie ein Zusatzkonzert im Gloria-Theater Köln am 22. Oktober 2010.

Spätestens seit 2012 lebt sie in Seltjarnarnes, einer Vorstadtgemeinde der isländischen Hauptstadt Reykjavík, zusammen mit dem isländischen Musiker Helgi Jónsson (* 1979). Ihn traf sie erstmals 2008; zwei Jahre später wurden sie ein Paar, im Juli 2014 heirateten sie. Im Juli 2012 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt[7] und im Januar 2014 ihre Tochter. In ihrem Haus in Seltjarnarnes haben die beiden ein eigenes Studio, in dem – fünf Jahre nach Dicos letztem Studioalbum Count to Ten von 2007 – das am 3. September 2012 erschienene Album Where Do You Go to Disappear? eingespielt wurde.[8]

Im August 2014 erschien das Album Whispers, es ist der Soundtrack zum Film En du elsker unter der Regie von Pernille Fischer Christensen. Nach einer Tour in Dänemark kam sie mit dem Album im November auch in Deutschland zu neun Auftritten auf Tournee.[9] Im Dezember 2014 veröffentlichte sie auf Spotify En Håndfuld Danske, eine Zusammenstellung mit sechs Coverversionen der dänischen Künstler Ulige Numre, Suspekt, Medina, Kim Larsen, Pia Raug und TV-2.[10]

Im Mai 2015 veröffentlichte sie zuerst nur als Video, später auch als Single-Download die Single Spark. Später im Jahr erschien der Song dann auch als Bonustrack auf einer Neuauflage des letzten Albums Whispers. Auch das zwischenzeitlich als Video veröffentlichte Stück Ask Again, die Geschichte ihres Heiratsantrages, erschien auf diesem Album. Im Herbst 2015 war Dico für 13 Konzerte auf Deutschlandtour,[11] im Dezember trat sie nach 2009 erneut in der Sendung Inas Nacht auf. Zur Tour erschien ihr erstes Songbook mit Texten und Akkorden zu 37 ihrer Songs.[12]

Im Frühling 2016 tourte sie erst noch einmal selbst mit ihrem Album Whispers durch Deutschland. Im darauffolgenden Herbst sowie im Frühjahr 2017 trat sie dann als Bassistin und Background-Sängerin auf 14 Konzerten in der Band ihres Mannes Helgi Jónsson auf.

Im Sommer 2017 über spielte sie in Dänemark bei einigen Festivals und begann parallel ihre Autobiografie Tæl til Tina zu schreiben, die im November 2017 in Dänemark veröffentlicht wurde. Außerdem spielte sie zwei Solo-Tourneen in Dänemark zum 10-jährigen Jubiläum ihres Albums Count to Ten. Den einzigen eigenen Auftritt in Deutschland spielte sie im Dezember 2017 in der Elbphilharmonie in Hamburg.

Im Oktober 2018 veröffentlichte sie das Album Fastland[13][14] (dänisch für „Festland“), welches sie in der ersten Jahreshälfte, unterstützt von ihrem Mann Helgi Jónsson, aufgenommen und produziert hatte. Das Album wurde sowohl auf CD als auch auf Vinyl veröffentlicht; außerdem gab es eine limitierte Box in der sich neben der CD auch eine Ausgabe der inzwischen ins Deutsche übersetzten Autobiografie befand. In Deutschland trägt das Buch den Titel Count To Ten. Im Juli trat sie bei der Geburtstagsfeier des dänischen Kronprinzen auf und spielte dort das eigens für diesen Anlass komponierte Stück Adams House. Am 15. Oktober 2018 begann sie in der Kölner Philharmonie ihre 11 Auftritte umfassende Deutschland-Tournee zum Album, nachdem sie im Sommer bereits einige Auftritte im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals absolviert hatte[15].

Auszeichnungen Bearbeiten

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16][17]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   DK
2003 Notes DK40
(1 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 1. September 2003
2005 In the Red DE84
(1 Wo.)DE
DK1
 
×2
Doppelplatin

(55 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2005
2007 Count to Ten DK1
 
×2
Doppelplatin

(70 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 3. September 2007
2008 A Beginning, a Detour, an Open Ending DK2
 
Platin

(47 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 22. September 2008
3 EPs
2009 The Road to Gävle DK5
 
Gold

(23 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 30. November 2009
2010 Welcome Back Colour DK1
 
×5
Fünffachplatin

(71 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 14. Juni 2010
Doppel-CD
2011 Tina Dickow with the Danish National Chamber Orchestra DK12
(8 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2011
2012 Where Do You Go to Disappear? DE59
(1 Wo.)DE
CH98
(1 Wo.)CH
DK1
 
Platin

(30 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 3. September 2012
2014 Whispers DE26
(2 Wo.)DE
CH44
(1 Wo.)CH
DK1
 
Gold

(18 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 25. August 2014
En håndfuld danske DK12
 
Platin

(5 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 1. Dezember 2014
2018 Fastland DE69
(1 Wo.)DE
DK1
 
Gold

(4 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 28. September 2018
2022 Bitte små ryk DK1
 
Gold

(5 Wo.)DK
Erstveröffentlichung: 1. April 2022

Weitere Alben

  • 2001: Fuel
  • 2004: Far (EP)
  • 2006: Live in the Red (Doppel-DVD)

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DK
2009 Open Wide
Welcome Back Colour
DK1
 
Platin

(10 Wo.)DK
2010 Welcome Back Colour
Welcome Back Colour
DK19
(7 Wo.)DK
Copenhagen
Welcome Back Colour
DK14
(1 Wo.)DK
2012 Moon to Let
DK22
(1 Wo.)DK
You Wanna Teach Me to Dance
DK24
 
Gold

(9 Wo.)DK
2014 Someone You Love
Whispers
DK13
 
Gold

(2 Wo.)DK
Old Friends
Whispers
DK26
(2 Wo.)DK
Mines
Whispers
DK11
(2 Wo.)DK

Weitere Singles

  • 2005: Nobody’s Man (DK:  Gold)
  • 2008: On the Run (DK:  Gold)
  • 2018: Fancy
  • 2020: Ensom (DK:  Gold)
  • 2021: Alt hvad hun ville var at danse (DK:  Gold)

Gastbeiträge Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DK
2011 Helt alene
Elektra
DK21
 
Gold

(2 Wo.)DK
Suspekt feat. Tina Dickow

Quellen Bearbeiten

  1. siehe Discogs, abgerufen am 4. Juli 2018.
  2. Tina Dico live beim SWR3 New Pop Festival 2006, abgerufen am 7. September 2012
  3. Universal Music Group (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  4. Tina Dickow – Count to Ten (Album). In: danishcharts.com, abgerufen am 7. September 2012.
  5. Old Boys bei kino-zeit.de, abgerufen am 15. Oktober 2012.
  6. Tina Dico Tour 2010 – 13 Deutschland Konzerte
  7. Sandra Brovall: Lykken med mand og barn udfordrer den Dickowske mol. In Politiken vom 25. August 2012, abgerufen am 7. September 2012 (dänisch).
  8. Tina Dickow: Where Do You Go to Disappear?. (Memento vom 5. September 2012 im Internet Archive) In: DR P4 vom 3. September 2012, abgerufen am 4. September 2012 (dänisch).
  9. TinaDicoFan: Tour-Archiv, abgerufen am 22. November 2014.
  10. Gaffa: Tina Dickow-En Håndfuld Danske (dänisch), abgerufen am 27. Januar 2015.
  11. TinaDicoFan: Tour-Archiv, abgerufen am 7. Januar 2016
  12. Gaffa: Tina Dickow Songbook, abgerufen am 7. Januar 2016
  13. Jan Opstrup Poulsen: Anmeldelse: Sangstjernen flyver højt og let. 28. September 2019, abgerufen am 25. Dezember 2022 (dänisch).
  14. Kim Skotte: Man fornemmer, at Tina Dickow har ledt efter noget at skrive om på 'Fastland', men albummet er heldigvis en nydelse på andre præmisser. 28. September 2019, abgerufen am 25. Dezember 2022 (dänisch).
  15. Heinrich Oehmsen: Fünf Songs, dann war Schluss beim Konzert unter freiem Himmel. 11. August 2018, abgerufen am 31. August 2022 (deutsch).
  16. a b c Chartquellen: DE CH DK
  17. Auszeichnungen für Musikverkäufe: DK

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tina Dico – Sammlung von Bildern