The New Institute

Denkfabrik in Hamburg

The New Institute (voller Name: The New Institute Foundation gGmbh) ist eine 2020 vom Unternehmer Erck Rickmers gegründete Denkfabrik in Hamburg, die auch als Institute for Advanced Studies wirkt.

Standort im Warburg-Ensemble, neun Stadthäuser gelegen an der Alsterstraße 10A bis Warburgstraße 8–22[1] (vorne rechts/mittig)

Gebäude Bearbeiten

Für die Denkfabrik erwarb Rickmers neun Stadthäuser in Hamburg, das sogenannte Warburg-Ensemble in der nach dem Bankier Max Warburg benannten Warburgstraße.[2] Im November 2022 eröffnete darin eine Filiale der Buchhandlung Felix Jud.[3]

Personen Bearbeiten

 
Gründer Erck Rickmers (2011)

Bis Ende 2022 war Wilhelm Krull Geschäftsführender Direktor und Christoph Gottschalk Geschäftsführer.[4] Wissenschaftliche Direktorin war bis Juli 2021 Maja Göpel.[5] „Editor-in-Chief“ bzw. Direktor für Strategie und Medien[6] war bis 2024 Georg Diez.

Senior Advisors sind unter anderem Christoph Möllers, Geoff Mulgan und Michael Phillips Moskowitz. Neben den Universitäten Cambridge, Santa Barbara und Venedig ist auch der Lehrstuhl von Rahel Jaeggi an der HU Berlin begünstigt, die die Mittel im Schwerpunkt für die Untersuchung des Themenkomplexes „Krise von Kapitalismus und Demokratie“ einsetzte. Das Projekt „The New Hanse“ im Bereich Datendemokratie und Nachhaltigkeit wird seit 2022 von Francesca Bria geleitet.[7] Direktor des Programms „The Foundations of Value and Values“ ist Markus Gabriel.[8]

Die Denkfabrik bietet als Institute of Advanced Studies ein Fellowship-Programm an.[9] Seit Herbst 2021 gibt es Fellows, darunter Corine Pelluchon,[10] Lea Ypi,[11] Rahel Süß, Kübra Gümüşay, Fritz Breithaupt und Hartmut Wessler.

Die Denkfabrik kooperiert in Artikelserien mit deutschen Zeitungen, etwa der Augsburger Allgemeinen[12] und dem Tagesspiegel.[11] 2022 erschien der Sammelband Auf dem Weg zu einer neuen Aufklärung.[13][14]

Helmut-Schmidt-Zukunftspreis Bearbeiten

Seit 2022 verleiht das Institut zusammen mit dem Zeitverlag den mit 20.000 Euro dotierten Helmut-Schmidt-Zukunftspreis.[15]

Rezeption Bearbeiten

Das Ende von Maja Göpels Tätigkeit wurde 2022 laut Zeit damit begründet, dass ihr Bestseller Unsere Welt neu denken (2020) ohne Erwähnung des Ghostwriters Marcus Jauer erschienen war.[16]

Bis Ende 2022 war Christian Stöcker „Media Fellow“. Georg Altrogge kritisierte in der Welt, dass Stöcker in verschiedenen Spiegel-Kolumnen die Vorzüge der Photovoltaik herausgestellt und dabei weder seine Position noch die Investitionen von Rickmers in die Technik transparent gemacht habe.[17]

Laut einem Bericht der FAZ im Januar 2024 verließen zahlreiche Gründungsmitglieder das Institut wieder. Als Gründe wurden unter anderem Konflikte mit dem Gründer Rickmers angegeben. Der Bericht kritisierte, dass das Institut in vier Jahren Bestehen kaum Publikationen hervorgebracht habe.[18]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. History THE NEW INSTITUTE - THE NEW INSTITUTE. Abgerufen am 23. Mai 2023 (englisch).
  2. Motor für den Systemwandel. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  3. Felix Jud eröffnet Filiale. Abgerufen am 25. Mai 2023.
  4. Hamburgs neue Denkfabrik – das sind die Köpfe und Ziele dahinter. Abgerufen am 31. August 2022.
  5. Maja Göpel verlässt das Hamburger THE NEW INSTITUTE. 21. Juli 2021, archiviert vom Original am 25. August 2021; abgerufen am 13. August 2022.
  6. Christoph Gottschalk macht bei The New Institute mit. Abgerufen am 31. August 2022.
  7. Eine Partnerschaft für die digitale Zukunft. Abgerufen am 13. August 2022.
  8. Perspektiven in der Krise: „Wir brauchen Drehbücher der Hoffnung“. 26. Januar 2022, abgerufen am 13. August 2022.
  9. Wissenschaftsrat: Entwicklungsperspektiven von Institutes for Advanced Studies (IAS) in Deutschland, Köln, 23. April 2021, PDF
  10. Berliner Zeitung: „Wir müssen Kritik postkolonialer und feministischer Denkerinnen ernst nehmen“. Abgerufen am 13. August 2022.
  11. a b Perspektiven in der Krise: „Der Klimawandel ist gut für die Mobilisierung“. 27. Januar 2022, abgerufen am 13. August 2022.
  12. Augsburger Allgemeine: Galeristin Esther Schipper: "Viele haben begonnen, mit den Händen zu arbeiten". Abgerufen am 13. August 2022.
  13. Markus Gabriel, Christoph Horn, Anna Katsman, Wilhelm Krull, Anna Luisa Lippold, Corine Pelluchon, Ingo Venzke: Auf dem Weg zu einer Neuen Aufklärung: Ein Plädoyer für zukunftsorientierte Geisteswissenschaften. transcript Verlag, 2023, ISBN 978-3-7328-6635-9 (google.de [abgerufen am 4. April 2023]).
  14. Markus Steinmayr: Exodus. The New Institute in Hamburg. In: Merkur. 31. März 2023, abgerufen am 4. April 2023 (deutsch).
  15. Exklusiv: Warum der Zeit Verlag gerade jetzt einen Helmut-Schmidt-Zukunftspreis ins Leben ruft. Abgerufen am 18. Mai 2022 (deutsch).
  16. Stefan Willeke: Ghostwriting: Der gute Geist, der mitschrieb. In: Die Zeit. 10. August 2022, abgerufen am 12. August 2022.
  17. Klimaretter beim „Spiegel“: Der schmale Grat zum Aktivismus - WELT. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  18. Patrick Bahners, Jürgen Kaube, Niklas Maak, Simon Strauß: New Institute in Hamburg: Hält es, was es verspricht? In: FAZ.NET. 20. Januar 2024, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 20. Januar 2024]).