The Art of Noise ist eine britische Popgruppe, die 1983 von dem Produzenten Trevor Horn, dem Musikjournalisten Paul Morley und den Studiomusikern/Studiomitarbeitern Anne Dudley, J. J. Jeczalik und Gary Langan gegründet wurde. Der Name der Band ist dem Titel eines Essays des Futuristen Luigi Russolo entlehnt.

The Art of Noise
Allgemeine Informationen
Genre(s) Synthie-Pop, New Wave, Ambient
Gründung 1983
Gründungsmitglieder
Produzent
Trevor Horn (bis 1985, ab 1998)
Musikjournalist, Produzent
Paul Morley (bis 1985, ab 1998)
Komponistin
Anne Dudley
Keyboard
J. J. Jeczalik (bis 1990)
Toningenieur
Gary Langan (bis 1987)
Aktuelle Besetzung
Komponistin
Anne Dudley
Produzent
Trevor Horn
Produzent
Paul Morley
Musiker
Lol Creme (ab 1998)
Ehemalige Mitglieder
Ted Hayton

Stil und Geschichte

Bearbeiten

Die hauptsächlich instrumentalen Stücke der Gruppe waren für die damalige Zeit neu und oft clever gestaltete Soundcollagen, die auf der gerade neu entwickelten Sampling-Technik beruhten. The Art of Noise war eine der ersten Bands, die den Fairlight-CMI-Sampler permanent einsetzten und damit prägend für das Musikschaffen vieler weiterer Musiker wurde.

Die Band wurde in der Öffentlichkeit als gesichtslose Anti- oder Non-Group in Szene gesetzt. Das bedeutete, dass es keine Fotos von den Gesichtern der Bandmitglieder gab, oder die Gruppe nur mit Masken bedeckt auf den Plattencovern zu sehen war. Die Gruppe wollte damit die Verknüpfung zwischen Künstler und dem Kunstwerk verwischen.

Im Oktober 1988 veröffentlichte The Art of Noise mit Tom Jones eine kommerziell erfolgreiche Coverversion von dem Prince-Titel Kiss. The Art of Noise wird im Rückblick als eine Band bewertet, die besonders anspruchsvoll und kreativ mit elektronischen Klängen und der damals noch neuen Sampling-Technik umging. Die Band löste sich 1990 auf, um dann im Jahre 1999 mit einer veränderten Besetzung eine weitere CD (The Seduction of Claude Debussy) aufzunehmen. Im Zeitraum zwischen der Auflösung und der Wiedervereinigung der Band erschienen trotzdem mehrere Best-Of-Alben und Neuauflagen alter Stücke von verschiedenen Künstlern.

Diskografie

Bearbeiten

Studioalben

Bearbeiten
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1984 Who’s Afraid of the Art of Noise? UK27
 
Silber

(17 Wo.)UK
US85
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. Juni 1984
1986 In Visible Silence DE41
(16 Wo.)DE
AT11
(18 Wo.)AT
CH22
(6 Wo.)CH
UK18
(15 Wo.)UK
US53
(30 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. April 1986
1987 In No Sense? Nonsense! DE48
(4 Wo.)DE
CH27
(1 Wo.)CH
UK55
(2 Wo.)UK
US134
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. September 1987
1989 Below the Waste DE33
(9 Wo.)DE
CH24
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 4. September 1989
1999 The Seduction of Claude Debussy
Erstveröffentlichung: 28. Juni 1999

Livealben

Bearbeiten
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
2021 Noise in the City – Live in Tokyo, 1986 DE55
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 6. August 2021

Kompilationen

Bearbeiten
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1988 The Best Of DE34
(11 Wo.)DE
CH27
(3 Wo.)CH
UK55
(3 Wo.)UK
US83
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. November 1988

Weitere Kompilationen

  • 1986: Daft
  • 1987: Re-works of Art of Noise (Minialbum mit einem Ausschnitt aus dem Live-Konzert im Hammersmith Odeon, 15. August 1986)
  • 1990: The Ambient Collection
  • 1991: The Fon Mixes
  • 1996: The Drum and Bass Collection
  • 1997: State of the Art
  • 1999: Belief System / Bashful / An Extra Pulse of Beauty
  • 2000: Reduction
  • 2004: Reconstructed... For Your Listening Pleasure
  • 2006: And What Have You Done with My Body, God?
  • 2010: Influence: Hits, Singles, Moments, Treasures...
  • 2015: At the End of a Century
  • 1983: Into Battle with the Art of Noise
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1983 Beat Box
Into Battle with the Art of Noise
UK92
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1983
1984 Close (to the Edit)
Who’s Afraid of the Art of Noise?
UK8
(21 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1984
1985 Moments in Love
Who’s Afraid of the Art of Noise?
UK51
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1985
Legs
In Visible Silence
UK69
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1985
1986 Peter Gunn
In Visible Silence
DE17
(12 Wo.)DE
AT10
(16 Wo.)AT
CH17
(8 Wo.)CH
UK8
(10 Wo.)UK
US50
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1986
feat. Duane Eddy
Paranoimia
In Visible Silence
DE33
(21 Wo.)DE
UK12
(11 Wo.)UK
US34
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1986
feat. Max Headroom
Legacy
Re-Works of Art of Noise
UK95
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1986
1987 Dragnet
In No Sense? Nonsense!
CH29
(1 Wo.)CH
UK60
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1987
1987 Dragnet (The '88 Mix)
UK94
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1987
1988 Kiss
The Best of
DE16
(18 Wo.)DE
AT4
(14 Wo.)AT
CH11
(10 Wo.)CH
UK5
(7 Wo.)UK
US31
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Oktober 1988
feat. Tom Jones
1989 Paranoimia '89
The Best of
UK88
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1989
Yebo!
Below the Waste
DE49
(9 Wo.)DE
UK63
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1989
feat. Mahlathini and the Mahotella Queens
1990 Art of Love
The Ambient Collection
UK67
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1990
1991 Instruments of Darkness (All of Us Are One People)
The FON Mixes
UK45
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1991
1992 Shades of Paranoimia
The FON Mixes
UK53
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1992
1999 Metaforce
The Seduction of Claude Debussy
UK53
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1999

Videoalben

Bearbeiten

Der Titel Legs wurde in den 1980/1990er Jahren vom WDR als Musik zum Einleiten/Trailer des Schulfernsehens benutzt. Der Track Moments in Love wurde Ende der 1980er Jahre (evtl. in nachgespielter Version) in der DDR-Fernsehserie Johanna verwendet.

Der Titel Peter Gunn wurde bei der Grammy-Verleihung 1987 als „beste Darbietung eines Rockinstrumentals“ ausgezeichnet.

Bei den MTV Video Music Awards 1989 wurde das Video zu Kiss mit Tom Jones als „Breakthrough Video“ ausgezeichnet.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Chartquellen: DE AT CH UK US
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK