Steven T. Berry

US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer

Steven Titus Berry (* 1959) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer.

Leben Bearbeiten

Der 1959 geborene Berry absolvierte im Jahr 1980 einen B.A. an der Northwestern University. Anschließend wechselte er an die University of Wisconsin–Madison, wo er 1985 seinen M.S. und 1989 seinen Ph.D. abschloss.[1] 1888 ging er als Assistant Professor an die Yale University, wurde 1993 Associate Professor und 1997 zum Professor berufen. 1999 übernahm er den nach James Burrows Moffatt benannten Lehrstuhl. Von Juli 2010 bis Januar 2013 war er zusätzlich Direktor der Division of Social Sciences. 2014 wechselte er auf den Lehrstuhl, der nach David F. Swensen, dem Investmentdirektor der Universität, benannt ist. 2018 wurde er zum Jeffrey Talpins Faculty Director des Tobin Center for Economic Policy in Yale ernannt.[1][2]

Berry ist seit 1999 Fellow der Econometric Society und war von Juli 2006 bis 2009 Mitherausgeber der zur Gesellschaft gehörenden Zeitschrift Econometrica.[1] Seit 2014 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences[3] und er war 2018 einer der Fellows bei der Gründung der International Association of Applied Econometrics.[1] Er ist beim National Bureau of Economic Research in zwei Programmen zu Industrieökonomik sowie Produktivität, Innovation und Unternehmertum assoziiert.[4]

Forschung Bearbeiten

Berry spezialisierte sich auf Ökonometrie und Industrieökonomik und arbeitete zu Produktdifferenzierung und Allgemeiner Gleichgewichtstheorie. Im Jahr 1996 wurde ein empirisches Papier über den Marktzutritt in der Luftfahrtindustrie[5] mit der Frisch-Medaille ausgezeichnet.[6]

Seit 2020 zählt ihn der Medienkonzern Clarivate zu den Favoriten auf einen Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften (Clarivate Citation Laureates) unter Verweis auf das mit James A. Levinsohn und seinem Doktorvater Ariel Pakes entwickelte[7] Logit-Modell mit Zufallsparametern zur Bestimmung der Nachfrage.[8][9] Dieses Modell erlaubt es, endogene Preise und Heterogenität von Konsumenten in die Bewertung von Produkteigenschaften einzubeziehen. Dadurch können realistischer Preiselastizitäten bestimmt werden.[10]

Ehrungen Bearbeiten

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Website bei der Yale University, dort auch Download des CV, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  2. Yale Announces Inaugural Faculty Director of the Tobin Center | Department of Economics economics.yale.edu, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  3. Members of the American Academy. Newly Elected Members, April 2014. (englisch, PDF-Datei, 85 kB) bei der American Academy of Arts and Sciences (amacad.org).
  4. Steven T. Berry. Website des National Bureau of Economic Research, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  5. Steven T. Berry: Estimation of a Model of Entry in the Airline Industry. In: Econometrica 60.4, 1992, S. 889–917, doi:10.2307/2951571.
  6. The Frisch Medal Award. Website der Econometric Society, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  7. Steven Berry, James Levinsohn, Ariel Pakes: Automobile Prices in Market Equilibrium. In: Econometrica 63.4, 1995, S. 841–890, doi:10.2307/2171802.
  8. Economics: 2020 Citation Laureates, www.clarivate.com, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  9. “Think new thoughts, but follow through and do the work.” – Interview with Steven T. Berry, Yale University. www.clarivate.com, 22. September 2020, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  10. David W. Vincent: The Berry–Levinsohn–Pakes estimator of therandom-coefficients logit demand model. In: The Stata Journal 15.3, 2015, S. 854–880, doi:10.1177/1536867X1501500317.