Stefanie Babst

deutsche Politologin und Publizistin

Stefanie Babst (* 1964 in Kiel)[1] ist eine deutsche Politologin und ehemalige leitende Mitarbeiterin des Internationalen Stabs der NATO. Zuletzt war Babst von 2006 bis 2020 stellvertretende beigeordnete Generalsekretärin (englisch Deputy Assistant Secretary General) der Public Diplomacy Division und galt damit zu dieser Zeit als ranghöchste Deutsche im NATO-Generalsekretariat.[2] Nach ihrem Ausscheiden aus der NATO ist sie in der Politikberatung und als Publizistin tätig, weiter nimmt sie Funktionen unter anderem im Präsidium der DGAP wahr.

Leben Bearbeiten

Babst studierte in ihrer Heimatstadt an der Christian-Albrechts-Universität sowie an der Pennsylvania State University von 1983 bis 1989 Politische Wissenschaft, Slawistik und Internationales Recht. Nach ihrem Abschluss war sie ab 1991 wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Alma Mater und promovierte schließlich 1993 mit Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung, der Fulbright-Kommission und der Harvard University. Anschließend war sie weiter bis 1998 wissenschaftlich tätig als Dozentin für Osteuropawissenschaften an der Führungsakademie der Bundeswehr sowie als Gastdozent in den Vereinigten Staaten, der Russischen Föderation, der Ukraine und der Tschechischen Republik.[2] Ferner betätigte sie sich unter anderem als Wahlbeobachterin für die OSZE 1995 und 1996 in Russland.[3]

Ab 1998 wechselte sie in den Internationalen Stab im NATO-Hauptquartier nach Brüssel. Dort war sie zunächst drei Jahre als German Information Officer in der Presseabteilung tätig, bevor sie in die Public Diplomacy Division wechselte als Referatsleiterin für NATO countries. Nach knapp fünf Jahren wurde sie 2006 zur stellvertretenden beigeordneten Generalsekretärin in dieser Abteilung befördert. Ab 2012 leitete sie zudem den strategischen Planungsstab (englisch Strategic Foresight Team).[4]

Nach ihrem Ausscheiden bei der NATO 2020 war sie unter der Führung von Elizabeth Linder Mitgründerin der weiblich geprägten Brooch Associates und wurde in der Politikberatung tätig.[5] Ferner wurde sie wieder stärker publizistisch tätig[6][7] und als Expertin für Fragen und Themen der NATO und Osteuropa unter anderem zu Anne Will geladen[8] und in diversen Podcasts von Nachrichtenportalen befragt.[9][10][11]

Publikationen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Autor*innenporträt Stefanie Bapst. In: dtv.de. dtv Verlagsgesellschaft, abgerufen am 9. April 2023.
  2. a b Stefanie Babst / DGAP. Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, November 2022, abgerufen am 8. April 2023 (Profil bei der DGAP).
  3. NATO – Biography: Stefanie Babst. NATO, 1. Dezember 2010, abgerufen am 8. April 2023 (englisch, Lebenslauf).
  4. Nato-Planungsstableiterin Stefanie Babst: „Im diplomatischen Geschäft sind Erfolge selten“. Deutschlandfunk, 8. Februar 2017, abgerufen am 8. April 2023 (Podcast).
  5. Home –– Brooch Associates. Abgerufen am 8. April 2023 (englisch, Homepage).
  6. Johanna Metz: „Das hat seinen Preis“ – Nato-Expertin Stefanie Babst im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“. Deutscher Bundestag, 5. August 2022, abgerufen am 8. April 2023.
  7. NATO: Finnland ein "Stabiler Zuwachs". ZDF, 4. April 2023, abgerufen am 8. April 2023 (Interview).
  8. Anne Will: Putins Angriff - Krieg ohne Ende? / Das Erste. ARD, 20. März 2022, abgerufen am 8. April 2023 (Sendungsübersicht).
  9. Ex-NATO-Strategin zu Raketeneinschlag: „Fehlendes russisches Echo wundert mich“. FAZ, 17. November 2022, abgerufen am 8. April 2023.
  10. Ex-NATO-Strategin Babst: „Deutsches Zögern fast unerträglich“. FAZ, 19. Januar 2023, abgerufen am 8. April 2023.
  11. Ex-NATO-Strategin Babst: „Müssen Regime in Moskau mit allen Mitteln zurückdrängen“. FAZ, 5. April 2023, abgerufen am 8. April 2023.