St. Simon und Juda (Remda)

Kirchengebäude in Rudolstadt
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St. Simon und Juda (auch Stadtkirche Remda) ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche im Stadtteil Remda in Rudolstadt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen.

St. Simon und Juda Remda
Innenraum (2022)
Gemälde von Edmund Herger
Blick zur Orgel

Geschichte Bearbeiten

Die erste Kirche vor Ort ließ vermutlich Bonifatius erbauen.

Mit dem Erhalt des Stadtrechts und der späteren Anerkennung des Marktrechts erlangte Remda im 12. Jahrhundert mehr Macht, auch aus kirchlicher Sicht, von Kirchremda und mehr Bedeutung in der kirchlichen Hoheit zu den Remda hörigen Dörfern.

1744 wurde durch einen Stadtbrand die Kirche völlig zerstört. Danach wurde sofort wieder aufgebaut und die Kirche erhielt ihre heutige Gestalt. 1888 bekam der Raum im Kirchenschiff eine neue Altarwand mit einem Christus-Triptychon. Maler war Edmund Herger. Die Wandbemalung zeigt außerdem historische Persönlichkeiten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Paul Gerhardt, Martin Luther und Gustav II. Adolf.

Nach der politischen Wende wurde ab dem Jahr 2011 mit 94.000 Euro mittels Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die Orgel restauriert.[1]

Architektur Bearbeiten

Die Kirche Remda ist eine große Saalkirche mit hohem Ostturm. Der Saal des Vorgängerbauwerks, der östlich des Turmes lag, wurde durch Brand im Jahr 1744 zerstört. In den Jahren 1746/47 wurde der heutige Saal mit Mansarddach an der Westseite des Turms angebaut, welcher durch ein weiteres verschiefertes Viereckgeschoss mit Schweifkuppel und Laterne erhöht wurde. Am Westgiebel des Saales führt eine überdachte, doppelläufige Treppe mit schwungvoll nach außen geführten Seiten zur Empore. Das Erdgeschoss ist durch die mittig abgeordnete Westtür mit einfach profiliertem Gewände und flachbogigem Abschluss zugänglich. Im Turmerdgeschoss ist noch ein Kreuzrippengewölbe erhalten, das vermutlich aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt.

Das Innere des Saales wird durch dreiseitig umlaufende, zweigeschossige Emporen geprägt. Die Holzdecke zeigt einen Querschnitt in Kleeblattform. Die Kanzel aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist im Osten angeordnet, davor der Altar. Die Ausmalung des Inneren stammt von 1882.[2]

Im Jahr 1846 wurde ein Orgelbauverein gegründet und Orgelbauer August Witzmann aus Stadtilm baute eine Orgel (möglicherweise erst 1867). Ihre Pfeifen wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Karl-Heinz Schönefeld restaurierte das Instrument von 2009 bis 2013 und rekonstruierte verlorene Register. Das Instrument hat heute 24 Register auf zwei Manualen und Pedal.[3][4]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Simon und Juda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pressemeldung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
  2. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 1. Aufl. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 997.
  3. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  4. Informationen zur Orgel auf Organ index. Abgerufen am 25. Oktober 2022.

Koordinaten: 50° 45′ 35,5″ N, 11° 13′ 39,6″ O