Spanische Jungferninseln

US-amerikanische Inselgruppe

Die Spanischen Jungferninseln,[1] auch als Puerto-Ricanische Jungferninseln und früher als Passage-Inseln bekannt, sind eine Gruppe von Inseln östlich der Insel von Puerto Rico. Trotz ihres Namens sind die Inseln, wie Puerto Rico selbst, Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Inseln bestehen aus den Hauptinseln Culebra und Vieques sowie einer Reihe kleiner Nebeninseln.

Spanische Jungferninseln
Gewässer Karibisches Meer
Archipel Jungferninseln
Geographische Lage 18° 14′ N, 65° 20′ WKoordinaten: 18° 14′ N, 65° 20′ W
Spanische Jungferninseln (Puerto Rico)
Spanische Jungferninseln (Puerto Rico)
Anzahl der Inseln 2 + Nebeninseln
Hauptinsel Vieques und Culebra
Gesamte Landfläche 165,1 km²dep1
Einwohner 11.119 (2010)
Luftaufnahme der größten Spanischen Jungferninsel, Vieques
Luftaufnahme der größten Spanischen Jungferninsel, Vieques
Südküste der Spanischen Jungferninsel Pineiro
Politische Zugehörigkeit:
  • Spanische Jungferninseln (zu Puerto Rico)
  • Amerikanische Jungferninseln
  • Britische Jungferninseln
  • Puerto Rico (zu USA)
  • Mindestens seit Beginn der dauerhaften Besiedlung durch Spanien in den 1810er Jahren ist auch die deutsche Bezeichnung als Spanische Jungferninseln geläufig.[2]

    Wegen der Zugehörigkeit zu Puerto Rico sind die Inseln auch als Puerto-Ricanische Jungferninseln bekannt. Wegen ihrer Lage westlich der Virgin-Passage (die anderen Inselgruppen des Archipels, die Amerikanischen Jungferninseln und die Britischen Jungferninseln, liegen östlich der Passage) waren die Spanischen Jungferninseln früher auch als Passage-Inseln bekannt.

    Geografie

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    Die Inselgruppe besteht aus den Hauptinseln Vieques und Culebra sowie diversen kleineren Nebeninseln. Zu den Nebeninseln gehörn Icacos Island, Cayo Lobo, Cayo Diablo, Palomino Island, Palominito Island, Isla de Ramos, Isla Pineiro, Cayo Lobo und Cayo de Luis Pena. Zusammen haben die Spanischen Jungferninseln eine Fläche von 165,1 km². Sie bilden zusammen mit den Amerikanischen Jungferninseln und den Britischen Jungferninseln die Inselgruppe der Jungferninseln.

    Bevölkerung

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    Casa Alcaldia, Rathaus von Isabela Segunda auf Vieques.

    Auf den Spanischen Jungferninseln lebten laut Volkszählung von 2010 11.119 Einwohner. Seit dem Jahr 2000 steig die offizielle Einwohnerzahl damit um 145 Personen an. Größte Siedlung der Inseln ist mit 1.459 Einwohnern die Ortschaft Isabelle Segunda. Isabelle Segunda ist gleichzeitig der Hauptort der Insel und Hauptort der Gemeinde Vieques.

    Die Spanischen Jungferninseln gehören dem US-amerikanischen Außengebiet Puerto Rico an und sind damit ebenfalls Teil der Vereinigten Staaten von Amerika.

    Innerhalb der politischen Gliederung stellen die Spanischen Jungferneinseln keine eigene Gebietskörperschaft dar. Sie sind aufgeteilt in die zwei Kommunen Culebra und Vieques und stellen damit 2 der 78 Kommunen Puerto Ricos. Jeder der Kommunen steht ein Bürgermeister samt kommunaler Legislative vor, welche alle vier Jahre neu gewählt werden.

    Die Kommunen unterteilen sich weiter in insgesamt 14 Ortsteile (spanisch barrios).

    Nr. Bezirk Gemeinde Bevölkerung
    (Zensus 2010)[3][4]
    Bevölkerung
    (Zensus 2000)[5][6]
    Fläche
    [km²]
    Bevölkerungsdichte 2010
    [Personen/km²]
    Zugehörige Inseln
    1 Culebra barrio-pueblo Culebra 462 652 1.594,3 0,409
    2 Flamenco Culebra 1.048 885 70,2 12,600 Cayo Pirata, Cayo Verde, Cayo Matojo, El Ancon, Piedra Stevens, Los Gemelos, Alcarraza, Roca Lavador (überflutet), Cayo Botijuela, Cayo de Luis Peña, Las Hermanas (Cayo del Agua, Cayo Ratón, Cayo Yerba), El Mono, Cayo Lobo, Roca Culumna (Teil von Cayo Lobito), Cayo Lobito, Cayo Tuna
    3 Fraile Culebra 42 51 6,2 8,212 Culebrita, Cayo Botella, Pelá, Pelaita
    4 Playa Sardinas I Culebra 186 136 331,5 0,412
    5 Playa Sardinas II Culebra 64 122 46,9 2,600
    6 San Isidro Culebra 16 22 3,8 5,858 Roca Speck, Cayo Norte, Cayo Sombrerito, Cayos Geniquí, Cayo Tiburón, Cayo Ballena
    7 Isabela II barrio-pueblo Vieques 1.207 1.459 2.093,3 0,697
    8 Florida Vieques 3,821 4.126 357,1 11,554
    9 Llave Vieques 18 8 0,5 15,421
    10 Mosquito Vieques 0 0 0,0 6,279
    11 Puerto Diablo Vieques 1.896 984 21,7 45,324 Roca Cucaracha, Isla Yallis, Roca Alcatraz, Cayo Conejo, Cayo Jalovita, Cayo Jalova
    12 Puerto Ferro Vieques 705 856 40,4 21,200 Isla Chiva, Cayo Chiva
    13 Puerto Real Vieques 1.654 1.673 83,9 19,944 Cayo de Tierra, Cayo de Afuera (Cayo Real)
    14 Punta Arenas Vieques 0 0 0,0 11,227
    Gesamt 11.119 10.974 67,9 161,737  

    Geschichte

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    Gelegentlich ist zu lesen, Christoph Kolumbus habe die Spanischen Jungferninseln 1493 bei seiner zweiten Amerikareise entdeckt, im Zuge derer er auch im benachbarten Puerto Rico landete. Es gilt aber nicht als gesichert, dass Kolumbus wirklich auch auf einer der Spanischen Jungferninseln anlegte. Kurz nachdem Kolumbus 1493 Puerto Rico für Spanien in Besitz nahm, beanspruchte Spanien auch die Spanischen Jungferninseln für sich. Eine dauerhafte Besiedlung nahm Spanien aber lange Zeit nicht vor.

    Für rund 300 Jahre waren die Inseln ein gesetzloser Außenposten und Rückzugsort für Schmuggler und Piraten. Vorübergehend erlangten andere europäische Mächte Kontrolle über einige der Inseln. So wurde etwa Vieques von 1689 bis 1693 unter dem Namen Krabbeninsel von Brandenburg-Preußen kontrolliert und ging 1698 kurzzeitig an Schottland, bevor es kurz darauf zeitweilig von Dänemark kontrolliert wurde.

    Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann Spanien mit einer dauerhaften Besiedlung der Inseln. 1811 entsandte der damalige Gouverneur Puerto Ricos, Don Salvador Meléndez, Truppen zur Sicherung der Inseln für Spanien unter administrativer Verwaltung von Puerto Rico aus.

    Spätestens seit dieser Zeit sind die Inseln im Deutschen unter der Bezeichnung „Spanische Jungferninseln“ geläufig.[2]

    1898 besetzten die USA Puerto Rico im Zuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges und beanspruchten zusammen mit diesem die angrenzenden Spanischen Jungferninseln für sich.

    Einzelnachweise

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    1. Johann Georg August Galletti's: Allgemeine weltkunde, oder Encyklopädie für geographie, statistik und staatengeschichte: Ein hilfsmittel beim studium der Tagesgeschichte für denkende und gebildete leser. Hrsg.: Hugo Franz Ritter von Brachelli. Hartleben, 1859 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2018]).
    2. a b Lehrbuch der Geographie nach den neuesten Friedensbestimmungen. 4. Aufl. 2. Theil. 1818 (google.de [abgerufen am 23. Februar 2018]).
    3. U.S. Census Bureau: American FactFinder - Results Gemeinde Vieques 2010. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2017; abgerufen am 27. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov
    4. U.S. Census Bureau: American FactFinder - Results Gemeinde Culebra 2010. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2017; abgerufen am 27. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov
    5. U.S. Census Bureau: American FactFinder - Results Gemeinde Vieques 2000. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2017; abgerufen am 27. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov
    6. U.S. Census Bureau: American FactFinder - Results Gemeinde Culebra 2000. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2017; abgerufen am 27. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov