Die Solvay-Werksbahn ist eine Werkbahn, die das Salzbergwerk in Borth mit den Ossenberger Hafen verband und noch das Solvaywerk mit dem gleichen Hafen verbindet.

Solvay-Werksbahn
Solvay 7 MaK G 1203 BB in Rheinberg
 nahe dem Steinsalzbergwerk Borth
Solvay 7 MaK G 1203 BB in Rheinberg
 nahe dem Steinsalzbergwerk Borth
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Richtung Wesel
Büderich
Stadtgrenze Wesel/Alpen
ehem. Boxteler Bahn nach Goch
Verbindungsstrecke von Büderich
Stadtgrenze Alpen/ Rheinberg
Salzbergwerk Borth
B58 (GeldernWesel)
Wallach ehem. Schächte I/II
Rheinhafen Ossenberg
Hafen Solvay
Werksteil Ost
Güterbahnhof
Solvay Chemicals GmbH
B57 (KleveMoers)
Werksteil West
Niederrheinstrecke Millingen Gbf
Solvay-Rheinhafen Ossenberg

Seit 1907 unterhält Solvay in Rheinberg eine eigene Werk- und Industriebahn. Sie ist damit die älteste und größte der deutschen Solvay-Standorte. Die Bahn war das einzige Transportmittel und schaffte die Voraussetzungen dafür, das Werk hier aufzubauen.

Geschichte Bearbeiten

Die Bahnstrecke entstand im Zuge der Gründung des Werks Rheinberg und das Abteufen der Schächte Borth und Wallach (1897–1924)

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden weite Landstriche des unteren Niederrheins auf Steinkohlevorkommen untersucht.

Die Solvay-Werke entschieden sich, in Rheinberg ein neues Sodawerk zu bauen, da Salz der entscheidende Grundstoff zur Herstellung von Soda ist. Das Werk ging 1907 in Betrieb.

Seitdem wird niederrheinischen Rheinberg-Borth Salz gefördert. Bis 2014 wurde ein Teil des Salzes über die Schiene vom Bergwerk, das inzwischen zur European Salt Company gehört, zum Hafen transportiert.[1]

Im Betrieb ist die Streckein in den drei Kilometer entfernten Güterbahnhof Millingen. Am nördlichen Ende hinter dem Salzbergwerk Borth führte die Strecke zur Verbindungsstrecke von Büderich, wo die Solvay-Gleise mit den Gleisen der DB Netz AG verbunden waren.

Heute wird noch der Großteil der Rohstofftransporte und ein Teil des Versands der Solvay-Produkte wie Soda, Epichlorhydrin oder Natronlauge mit der Bahn abgewickelt. Rund 1,7 Mio. Tonnen Kalkstein, Anthrazit, Kohle oder Propen gelangen so ins Werk. Darunter sind auch die Rohstoffe, die per Schiff zum Rheinhafen geliefert und über die Werkbahn ins Werk gebracht werden.[2]

In der Nähe des Solvay-Werks soll ein neues Logistikzentrum entstehen, für dessen Bau die verkehrsgünstige Lage am Niederrhein, die Nähe zum Ruhrgebiet und die vorhandenen Infrastruktur- und Serviceleistungen genauso wie die Anbindung an die Solvay-Werkbahn, über die der Großteil der Waren angeliefert werden soll, ausschlaggebend sind.[3]

Die Entscheidung für den Umzug des Binnenschiffumschlages in den Stadthafens Wesel fiel bereits Mitte 2013, nachdem es gelungen war, gemeinsam mit dem bisherigen Logistikpartner der Firma Hülskens und den Stadtwerken Wesel das neue Konzept zu entwickeln. Die Neuausrichtung des Stadthafens Wesel, aber auch der Bau einer neuen Umgehungsstraße und der Rheinbrücke waren eine wichtige Grundlage für die Neuausrichtung der Logistik.[4] Seit Januar 2015 fahren keine Salzzüge mehr. Die Bahnanlagen zwischen dem Salzbergwerk Borth und Ossenberg wurden abgebaut.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Stefan Högemann: Salz als Lebenselixier; Die Solvay – Werksbahn in Rheinberg. In: Bahn-Report, Ausgabe 4/2014, Juli/August, Heft 190; ISSN 0178-4528
  • Rolf Swoboda: Das Solvay-Werk Rheinberg/Borth und seine Werkbahn. In: Venloer Bahn. Haltern – Wesel – Venlo. VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-941712-04-1, S. 267–277.

Kartenwerk Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Transport in Rheinberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. rp-online.de Ein paar Tage Luft 9. März 2011
  2. solvay.de Eisenbahnbetriebspruefung
  3. rp-online.de Neues Logistikzentrum neben Solvay 7. März 2014
  4. esco-salt.com, Salzverladung über Stadthafen Wesel: Optimierte Logistik stärkt Standort Borth
  5. rp-online.de, Gleise der Werksbahn werden abgebaut, Von Uwe Plien, vom 25. Mai 2017