Schwarzes Gold (chinesisch 黑金政治, Pinyin hēijīn zhèngzhì, kurz 黑金, hēijīn) ist ein Terminus für Korruption und kriminelle Einflüsse auf die Politik der Republik China (Taiwan).[1] Schwarzes Gold ist die regionaltypische Bezeichnung innerhalb der Medien für ein sich gegenseitig beeinflussendes Dreieck aus organisierter Kriminalität, freier Wirtschaft und Politik. Hierbei steht „Schwarz“ ( hēi)[2][3][4] für die Illegalität und Obskurität dieser dunklen Machenschaften und „Gold“ ( jīn)[5][6][7] als Metapher für Geld.

Die Partei Kuomintang (KMT) wird regelmäßig wegen ihrer Kontakte zur organisierten Kriminalität und dem Schwarzen Gold kritisiert. Der Partei werden Verbindungen zur Unterwelt nachgesagt, seit Sun Yat-sen Mitglied einer Triade war, um Unterstützung für seine Xinhai-Revolution zu erhalten. Nachdem die meisten Mitglieder der KMT während des Chinesischen Bürgerkrieges nach Taiwan flohen, strebte der von 1993 bis 1996 amtierende Justizminister und ehemaliger Bürgermeisters Taipehs und Präsident der Republik China Ma Ying-jeou die Bekämpfung des Schwarzen Goldes an.

Die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) erreichte in den 1990ern beachtliche Popularität durch ihre Reformanstrengungen. Präsident Chen Shui-bian, der ehemalige Bürgermeister Taipehs, wurde während seiner Karriere wohlwollend wegen seiner Versuche, gegen das Schwarze Gold vorzugehen, wahrgenommen[8]. Jedoch wurde Chen – auch von ehemaligen Kollegen und Befürwortern – kritisiert, seine Macht für eigene Interessen zu missbrauchen.

Der ehemalige Vorsitzende der DPP, Hsu Hsin-liang, klagte Chen in einer öffentlichen Rede für den Betrug der Ideale der DPP nach seiner Machtübernahme an. Nach einer Reihe von Korruptionsskandalen schrumpfte die Popularität der DPP bei den Kommunalwahlen 2005. Mit der Kampagne „Rettet Taiwan vor Korruption“ gewann die von der KMT geführte pan-blaue Koalition 16 von 23 Landkreis- und Stadtwahlen und erlangte die Majorität auf Kommunalebene.

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  • Christian Göbel: Heijin - Organized Crime, Business and Politics in Taiwan (englisch)
  • Allen T. Cheng: The Curse Of ‘Black Gold’. In: asiaweek.com. Asiaweek, 17. März 2000, archiviert vom Original am 18. Dezember 2001; (englisch).

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Begriff heijin – 黑金: - schwarzes Gold - fig. In: zdic.net. Abgerufen am 30. Juni 2021 (chinesisch, deutsch, verschiedene Bedeutungen des Begriffs „heijin“ – 黑金 wie „Schwarzgeld“, „schwarzes Gold“ als Synonym für Eisenerz, Kohle, Erdöl).
  2. hei (chinesisch , Pinyin hēi, Jyutping hak1 – „schwarz“) hat hier die Bedeutung von Illegalität. Aufgrund der vielen Bedeutung des Schriftzeichen in der chinesischen Sprache kann je nach Kontext hei () neben dem kontextlos allgemeine Bedeutung von der Farbe Schwarz oder dunkel auch die Bedeutung von illegal, geheim oder gemein haben. Je nach Kontext hat das Schriftzeichen noch weitere Bedeutung.
  3. Begriff hei – 黑: schwarz, dunkel, illegal. In: dict.leo.org. Abgerufen am 30. Juni 2021 (chinesisch, deutsch, verschiedene Bedeutungen des Schriftzeichen „hei“ – 黑).
  4. Begriff hei – 黑: schwarz, dunkel, illegal. In: zdic.net. Abgerufen am 30. Juni 2021 (chinesisch, deutsch, verschiedene Bedeutungen des Schriftzeichen „hei“ – 黑).
  5. jin (chinesisch , Pinyin jīn, Jyutping gam1 – „Gold“) hat hier die Bedeutung von Geld. Aufgrund der vielen Bedeutung des Schriftzeichens wurde hier kontextlos eine offensichtlich schlechte bzw. falsche Übersetzung gewählt. In der chinesischen Sprache hat jin () neben dem kontextlos allgemeine Bedeutung vom chemischen Element Gold (Au) auch die Bedeutung von Metall und Geld. Je nach Kontext hat das Schriftzeichen noch weitere Bedeutung.
  6. Begriff jin – 金: Gold, Geld, Metall. In: dict.leo.org. Abgerufen am 30. Juni 2021 (chinesisch, deutsch, verschiedene Bedeutungen des Schriftzeichen „jin“ – 金).
  7. Begriff jin – 金: Gold, Geld, Metall. In: zdic.net. Abgerufen am 30. Juni 2021 (chinesisch, deutsch, verschiedene Bedeutungen des Schriftzeichen „jin“ – 金).
  8. Zweite Fernseh-Wahldebatte der Präsidentenkandidaten. (Memento vom 3. November 2007 im Internet Archive) In: cbs.org.tw, Radio Taiwan International, 21. Februar 2004, abgerufen am 28. Juni 2021.