Schwanberg (Rödelsee)

Ortsteil von Rödelsee

Der Schwanberg ist eine Einöde auf der Gemarkung der Gemeinde Rödelsee im Landkreis Kitzingen. Der Ortsteil wird vom Schwanberg, einem Berg des Steigerwaldes, eingenommen.

Schwanberg
Gemeinde Rödelsee
Koordinaten: 49° 43′ N, 10° 16′ OKoordinaten: 49° 43′ 29″ N, 10° 16′ 25″ O
Höhe: 474 m
Postleitzahl: 97348
Vorwahl: 09323

Geografische Lage Bearbeiten

Der Schwanberg liegt etwa 2,1 Kilometer von der Rödelseer Ortsmitte entfernt. Nördlich führt die Staatsstraße St2420 am Berg vorbei, während im Nordosten Wiesenbronn liegt. Weiter im Osten erheben sich andere Berge des Steigerwaldes, im Süden liegt die Stadt Iphofen.

Der Berg hat eine Höhe von 474 m ü. NN.

Nächstgelegene, größere Städte sind Kitzingen, mit einer Entfernung von etwa 8 Kilometern, sowie Iphofen, welches ungefähr 2,3 Kilometer weit weg ist.

Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte Bearbeiten

 
Schloss Schwanberg

Der Schwanberg ist eine Höhensiedlung mit mehreren Abschnittsbefestigungen und Randbefestigung sowie Funden des Neolithikums, der Bronzezeit, der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit, der jüngeren Latènezeit, der römischen Kaiserzeit, des frühen Mittelalters und des hohen Mittelalters sowie Freilandstation des Mesolithikums.

In der Karte des Claudios Ptolemaios (die Geographike Hyphegesis) die um 150 n.C. entstand, wurde der Schwanberg als Bergium erwähnt.

Ursprüngliche Befestigungen des Berges, die noch aus der Zeit der fränkischen Besiedlung stammen, sind heute als Bodendenkmal eingeordnet. Es handelt sich um die Abschnittsbefestigung Schwanberg. Ihr folgte spätestens im 13. Jahrhundert die Burg Schwanberg nach, die von wechselnden Adelsgeschlechtern bewohnt wurde. Nach Zerstörungen im Deutschen Bauernkrieg lag die Anlage zunächst in Ruinen, wurden im 17. Jahrhundert von Bischof Julius Echter allerdings wieder aufgebaut.

Nach dem erneuten Niederbrennen im Dreißigjährigen Krieg ließ man das Schloss auf dem Berg mehr als hundert Jahre verfallen. Nach der Säkularisation kamen die Bauten in Privatbesitz. Im Jahr 1911 erwarben die Grafen zu Castell-Rüdenhausen das Schloss Schwanberg und ließen einen großen Schlosspark anlegen.[1] Heute wird das Schloss von den Schwestern der Communität Casteller Ring bewohnt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Sendeanlagen Bearbeiten

 
Richtfunktürme Schwanberg (links). Rechts ist der Funkturm zur Verbreitung des Programms von Radio Charivari Würzburg auf 88,5 MHz mit 50 W

Auf dem Schwanberg befindet sich eine von den Amerikanern errichtete Richtfunkanlage, die heute zivil genutzt wird. Einer der Türme, der etwas abseits steht, wird zur Verbreitung des Programms von Radio Charivari Würzburg auf 88,5 MHz mit 50 W genutzt. Etwas abseits steht der Rödelseeturm, ein Funkturm in Fertigbetonbauweise.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Jean Dern, Kaufmann, Dern stammte aus Gießen und ließ das Schloss und Park Schwanberg instand setzen[2]
  • Ludwig Friedrich Barthel (1898–1962), Erzähler und Essayist, Barthel erhielt einen Gedenkstein auf dem Schwanberg
  • Peter Schneider (1882–1958), Heimatforscher, Schneider wurde als Gründer des Frankenbundes ein Gedenkstein am sogenannten „Kapellrangen“ auf dem Schwanberg gesetzt

Literatur Bearbeiten

  • Landrat und Kreistag des Landkreises Kitzingen (Hrsg.): Landkreis Kitzingen. Münsterschwarzach 1984.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schwanberg (Rödelsee) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landrat und Kreistag des Landkreises Kitzingen (Hrsg.): Landkreis Kitzingen. S. 201.
  2. O. A.: Willy R. Reichert. Der fränkische Dichter aus dem Steigerwaldvorland. In: Im Bannkreis des Schwanbergs 1969. Heimat-Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen. Würzburg 1969. S. 15.