Schlinge (Fluss)

Nebenfluss der Issel

Die Schlinge ist ein 55,4 km langer Nebenfluss der Issel, der aus dem Kreis Borken in den niederländischen Achterhoek fließt. Aufgrund seines geringen Gefälles bildet der Fluss viele Windungen und Kehren, die der Schlinge ihren Namen verliehen.

Schlinge
Boven Slinge, Bielheimerbeek
Oberlauf der Schlinge zwischen Gescher und Südlohn

Oberlauf der Schlinge zwischen Gescher und Südlohn

Daten
Gewässerkennzahl DE: 92832
Lage Kreis Borken, Achterhoek (NL)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Issel → IJssel → IJsselmeer
Flussgebietseinheit IJssel
Quelle zwischen Gescher und Stadtlohn
51° 58′ 10″ N, 6° 56′ 32″ O
Quellhöhe 53,4 m[1]
Mündung In die IsselKoordinaten: 51° 56′ 6″ N, 6° 19′ 11″ O
51° 56′ 6″ N, 6° 19′ 11″ O
Mündungshöhe 39,1 m NAP[1]
Höhenunterschied 14,27 m
Sohlgefälle 0,26 ‰
Länge 55,4 km[2]
Einzugsgebiet 196,512 km²[2]
Kleinstädte Gescher, Bredevoort
Gemeinden Südlohn, Oeding, Winterswijk, Aalten, Varsseveld

Geografie Bearbeiten

Auf deutscher Seite entspringt die Schlinge auf einer Höhe von 53,4 m in der Nähe von Gescher. Von dort durchfließt sie die Dörfer Südlohn und Oeding, wo sie in plattdeutscher Mundart auch Möllenbääke (»Mühlenbach«) genannt wird. Nach 13,9 km erreicht die Schlinge das Staatsgebiet der Niederlande. Hier wird sie zunächst als Boven-Slinge (»Obere Schlinge«) bezeichnet und fließt an Winterswijk, Bredevoort, Aalten und Varsseveld vorbei. Nordöstlich von Aalten spaltet sich mit der Keizersbeek ein Wasserlauf ab, der die Boven-Slinge mit der in den Niederlanden Aa-strang genannten Bocholter Aa verbindet. Bei Westendorp wechselt die Schlinge erneut ihren Namen, um jetzt als Bielheimerbeek ihren Weg bis zur Mündung zwischen Gaanderen und Doetinchem in die auf niederländisch Oude IJssel genannte Issel fortzusetzen. Die Bezeichnung „Bielheimerbeek“ leitet sich vom einstigen Kloster Bethlehem in Doetinchem ab.[3]

Von ihrem knapp 197 km² großen Einzugsgebiet entfallen 57,57 km² auf das Gebiet von Nordrhein-Westfalen.

Geschichte Bearbeiten

Im Laufe ihrer Geschichte wurde der Lauf der Schlinge mehrfach verändert. Ursprünglich war sie ein Nebenfluss der Berkel und floss von Winterswijk über Groenlo bis zu ihrer Mündung in der Nähe von Borculo. Im Mittelalter wurde jedoch der Oberlauf der heutigen Groenlose Slinge aus Gründen des Hochwasserschutzes und um die Entwässerung umliegender Moorgebiete voranzutreiben in die Boven-Slinge, die damals noch Aaltense Slinge hieß, umgeleitet. Von Varsseveld aus floss sie als Beneden Slinge (»Niedere Schlinge«) zunächst nach Doetinchem, wo sie in die Oude IJssel mündete.[3] Später leiteten Mönche den Fluss zum Antrieb einer Wassermühle nach Gaanderen um.[1]

In sehr niederschlagsarmen Jahren fällt der Oberlauf der Schlinge im östlichen Achterhoek in der Gegend um Bredevoort und Aalten zeit- und streckenweise trocken. Zuletzt war dies in den Jahren 1976, 2018, 2019 und 2020 der Fall.[4][5]

Radweg Bearbeiten

Ein als slingeroute bezeichneter Radweg führt in Flussnähe von Gescher über Südlohn, Oeding, Winterswijk, Aalten nach Gaanderen. Die slingeroute ist Teil eines grenzüberschreitenden Radwanderwegnetzes, zu dem auch aa-, berkel- und ijsselroute gehören. Die Radwege bieten sechs Rundfahrten und können untereinander kombiniert werden.[6][7]

Galerie Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Schautafel am Oberlauf
  2. a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2006 (Memento vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,03 MB)
  3. a b J. G. Vos: Achter Rijn en IJssel. Zwervend door Achterhoek en Liemers. Mij. Holland, Amsterdam 1957, S. 70–71.
  4. Bernhard Harfsterkamp in Achterhoek Nieuws Winterswijk vom 21. September 2020: Verdroging is al tientallen jaren een probleem (niederländisch)
  5. De Gelderlander vom 7. August 2020: Vissen uit drooggevallen Achterhoekse beek op transport: ‘Net op tijd, of net te laat’ (niederländisch)
  6. Siehe Flusslandschaft Achterhoek und Westmünsterland.
  7. flusslandschaft rivierenlandschap achterhoek · westmünsterland. (PDF; 5,3 MB) Vier schöne Radtouren. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2020; abgerufen am 2. Oktober 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.velen.de

Weblinks Bearbeiten