Schlettach

Ortsteil von Weitramsdorf

Schlettach ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Weitramsdorf im Landkreis Coburg.

Schlettach
Gemeinde Weitramsdorf
Koordinaten: 50° 16′ N, 10° 52′ OKoordinaten: 50° 16′ 24″ N, 10° 51′ 45″ O
Höhe: 345 m
Einwohner: 50 (2004)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1869
Postleitzahl: 96479
Vorwahl: 09561
Backhaus
Backhaus

Geographie Bearbeiten

Schlettach liegt etwa acht Kilometer nordwestlich von Coburg im Callenberger Forst, nahe der bayerisch-thüringischen Landesgrenze. Eine Gemeindeverbindungsstraße von Weitramsdorf nach Sülzfeld führt durch den Ort.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahre 1149.[2] Eine weitere Nennung erfolgte 1245, als Hermann von Rotenhan als Schadenersatz vier Lehen zu „Sledde“ dem Klosteramt Tambach übergab.[3] Anfang des 14. Jahrhunderts lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Henneberger. 1353 kam der Ort mit dem Coburger Land im Erbgang zu den Wettinern und war somit ab 1485 Teil des Kurfürstentums Sachsen, aus dem später das Herzogtum Sachsen-Coburg hervorging.

Eine Kapelle oder Kirche stand in Schlettach seit Beginn des 15. Jahrhunderts, die der Pfarrei Gauerstadt unterstand und zu deren Sprengel auch das größere Weitramsdorf gehörte. Das Patrozinium des Gotteshauses war St. Nikolaus. In den 1520er Jahren wurde die Reformation eingeführt. In der Folge wurde Schlettach eine eigenständige Pfarrei. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf 1634 total zerstört. Die Kirche war schwer beschädigt worden und wurde nicht mehr aufgebaut. Die Gottesdienste wurden dann in der Weitramsdorfer Kirche gefeiert. Die Kirchenruine diente unter anderem als Steinbruch für das 1815 in Weitramsdorf gebaute Schulhaus. 1654 lag Schlettach noch öd.[4]

1864 zählte das Dorf 10 Häuser und 55 Einwohner. Zum 1. Juli 1869 erfolgte die Eingemeindung nach Weitramsdorf.[5]

1925 lebten 58 Personen in 9 Wohnhäusern.[6] Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte bis 1989 die direkte Lage an der innerdeutschen Grenze den Ort. Im Jahr 1987 hatte Schlettach 66 Einwohner und 22 Wohnhäuser mit 26 Wohnungen.[7]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 1864 1925 1950 1970 1987 2004
Einwohner 55[5] 58[6] 78[8] 50[9] 66[7] 50[1]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schlettach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2007. Verlag de Gruyter, ISBN 978-3-00-042206-5.
  2. Walter Schneier: Das Coburger Land. 2. Auflage, Coburg 1990. S. 240
  3. Friedrich Hausmann: Tambach und die Grafen zu Ortenburg. In Weitramsdorf Vergangenheit und Gegenwart 1177–1977. Weitramsdorf 1977, S. 279
  4. Rainer Axmann: Die Pfarrer von Schlettach. Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1980. S. 21–84.
  5. a b Rainer Axmann: Aus der Geschichte der Ortschaft Weitramsdorf. In Weitramsdorf Vergangenheit und Gegenwart 1177–1977. Weitramsdorf 1977, S. 145.
  6. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1049. (Digitalisat).
  7. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 906. (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 153. (Digitalisat).