U 51 (U-Boot, 1916)

deutsches U-Boot, am 14. Juli 1916 versenkt
(Weitergeleitet von SM U 51)

U 51 war ein deutsches U-Boot vom weiterentwickelten Typ U 41, das im Ersten Weltkrieg von der Kaiserlichen Marine eingesetzt wurde.

U 51 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Baunummer 233
Baukosten 3.824.000 Mark
Stapellauf 25. November 1915
Indienststellung 24. Februar 1916
Verbleib Am 14. Juli 1916 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 65,20 m (Lüa)
Breite 6,44 m
Tiefgang (max.) 3,64 m
Verdrängung aufgetaucht: 715 t
getaucht: 902 t
 
Besatzung 36 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.400 PS (1.765 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,70 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 8 kn: 9400 sm
unter Wasser bei 5 kn: 55 sm
Tauchzeit 105 s
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,1 kn (17 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
17,1 kn (32 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze 1 Feindfahrt

Geschichte Bearbeiten

Der Auftrag für das Boot wurde am 23. August 1914 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 19. Dezember 1914, der Stapellauf am 25. November 1915, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Walter Rumpel fand schließlich am 24. Februar 1916 statt.

Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 24. Februar 1916 bis zum 25. Mai 1916 der I. Flottille an. Ab dem 25. Mai 1916 bis zu seiner Versenkung gehörte das Boot zur II. Flottille.

U 51 unternahm während seiner Dienstzeit eine Feindfahrt ohne Schiffsversenkung.

Erste Feindfahrt Bearbeiten

Beim Auslaufen aus der Emsmündung wurde U 51 am 14. Juli 1916 auf der Position 53° 56′ N, 7° 55′ O von dem britischen U-Boot H5 (Lt. H. „Crom“ Varley) versenkt. Varley hatte für dieses Seegebiet keinen Einsatzauftrag von der britischen Admiralität erhalten. Aus „Langeweile“ hatte er das ihm zugewiesene Operationsgebiet verlassen und war in aussichtsreichere Gewässer gelaufen. Von zwei abgeschossenen Torpedos traf einer U 51 unterhalb des Turms. Obgleich er sich in feindlichen Gewässern befand, tauchte Varley auf, um als Beweis für die Versenkung deutsche Überlebende nach England mitzunehmen. H5 wurde aber durch zwei deutsche Torpedoboote unter Feuer genommen und zum Tauchen gezwungen. Nach einer mehrstündigen Verfolgung konnte das U-Boot entkommen.

 
Ehrenmal in Bremen

Von den 37 Besatzungsmitgliedern bei dieser Fahrt drängten sich 18 Überlebende, unter ihnen der Kommandant, im Bugraum. Da es nicht genug Tauchretter gab, warteten sie auf den langsamen Tod durch Ersticken. Nach vier Stunden versuchten zwei den Ausstieg, aber nur einer der Männer überlebte den Aufstieg. Aus dem Heckabteil kamen drei weitere Männer frei, von denen ebenfalls einer beim Auftauchen starb. Zwei Besatzungsmitglieder wurden später bei Büsum bzw. Wilhelmshaven an die Küste getrieben.[1]

Am 22. Oktober 1968 wurde das Vorschiff des Wracks gehoben und fünf Tage später das Achterschiff. 21 Tote konnten geborgen und auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen beigesetzt werden[1]. Ein Ehrenmal erinnert dort an das Unglück und die verunglückten Besatzungsmitglieder. Neun Besatzungsmitglieder gelten als vermisst.[1]

Literatur Bearbeiten

  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing 1998, ISBN 3-924896-43-7.
  • Eberhard Rössler: Entwicklung, Bau und Eigenschaften der deutschen U-Boote von den Anfängen bis 1943. Bernard und Graefe, Bonn 1996, ISBN 3-86047-153-8 (Geschichte des deutschen U-Bootbaus, Band 1).
  • Harald Bendert: U-Boote im Duell. 2. Auflage. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg 2004, ISBN 3-8132-0832-X.

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b c Ingelore Borchers: Kriegssterbefälle und Vermisste der Gemeinden Wingst, Oppeln, Voigtding und Cadenberge. Wingst und Cadenberge 2013, Anhang - Fritz Risch, Nds. Landesarchiv Staatsarchiv Stade.