Die SKV Mörfelden ist der älteste Sportverein in der Doppelstadt Mörfelden-Walldorf.

SKV Mörfelden
Wappen des SKV Mörfelden
Name Sport- und Kulturvereinigung 1879 e. V. Mörfelden
Vereinsfarben Blau-Weiß
Gegründet 16. November 1945
Gründungsort Mörfelden, Gaststätte „Zur Ludwigshalle“
Vereinssitz Langener Straße 15, 64546 Mörfelden-Walldorf
Mitglieder 4.300 (Stand März 2017)
Abteilungen 24
Vorsitzender Richard Krichbaum
Website skv-moerfelden.org

Die Farben des Vereins sind Blau und Weiß. Der Verein hat 24 Abteilungen. Mit mittlerweile ca. 4.300 Mitgliedern (Stand März 2017) gehört der Verein zu den zehn größten Vereinen in Hessen.[1]

Anfänge des Hauptvereins Bearbeiten

Am 16. November 1945 wurde die Sport- und Kulturvereinigung 1879 e. V. Mörfelden ins Leben gerufen. Die Gründungsversammlung fand im damaligen Gasthaus Zur Ludwigshalle, im Volksmund Sattler genannt, statt. Aus den vor dem Zweiten Weltkrieg zahlreichen Vereinen, welche im Dritten Reich zerschlagen wurden, konnte ein gemeinsamer Sport- und Kulturverein gegründet werden.

Vorgängervereine der SKV Mörfelden
  • Turnverein 1863 Mörfelden (bis 1880)
  • Turnverein 1880 e. V. Mörfelden
  • Turnverein "Frankonia" 1904 (Auflösung 1918)
  • Turngemeinde 1885 Mörfelden (Auflösung 1910)
  • Gesangverein "Eintracht" 1863 (Auflösung 1933)
  • Arbeiter-Gesangverein "Eintracht" 1875 (Auflösung 1928)
  • Gesangverein "Eintracht" 1879
  • Arbeiter-Gesangverein "Frohsinn" 1885
  • Arbeiter-Gesangverein "Vorwärts" 1899 (Auflösung 1929)
  • Freie Turn- und Sängervereinigung 1900 (ehemals Turngesellschaft)(Auflösung 1933)
  • Fußballverein 1919 ("Die Löwen", Vereinigung mit "Freie Turn- und Sängervereinigung" im Jahre 1928)
  • Sportverein "Germania 09"
  • Radfahrerclub Vorwärts 1900 Mörfelden (Auslösung 1922)
  • Radsportverein 1926 Mörfelden (Auflösung 1933)

Abteilungen Bearbeiten

Gründungsjahre der Abteilungen Bearbeiten

Die einzelnen Abteilungen ermitteln ihr Gründungsjahr aus dem für sie relevanten Vorgängerverein, falls Abteilung vor 1945 schon bestanden hat.

Geschichte der Fußballabteilung Bearbeiten

Das historische Vereinsleben in Mörfelden weist, der Bedeutung entsprechend, drei Entwicklungsstufen auf und zwar die Zeit von der Vereinsgründung 1909 bis 1918, von 1919 bis 1944 und danach bis zum heutigen Tag.

Die Anfänge des Fußballs in Mörfelden begannen in der Mörfelder Kneipe "Wernertanne". Im Jahre 1909 schlossen sich nach einem Turnfest des TV „Frankonia“ in dessen Verlauf auch durch ein Spiel für den Fußball geworben wurde, einige Mörfelder im Gasthaus „Zur frischen Quelle“ in der Bahnhofstr. 4, zum Sportverein „Germania“ 1909 zusammen. Die Gründung erfolgte am 7. September 1909 durch 18 Mitglieder. Im Anschluss wurden die Spiele zunächst auf einem vom Mitglied Ludwig Dickhaut zur Verfügung gestellten Ackergelände „An den Nussbäumen“ ausgetragen. Ab 1911/12 wurde der offizielle Spielbetrieb in der B-Klasse aufgenommen und durch die Meisterschaft 1917 stieg man in die A-Klasse auf. Ab 1920 wurde die Sportanlage des mit mittlerweile 200 Mitglieder großen Vereins mit einer Laufbahn und einer Umkleidekabine ausgebaut. 1927 wurde man Kreispokalsieger und weihte am 30. Juli 1933 den neuen Sportplatz „Am Grünen Haag“ ein. Mit dem 25-jährigen Bestehen erreichte man 1934 den Aufstieg in die Bezirksliga. Nach einem Jahr folgte jedoch wieder der Abstieg.

Am 18. August 1937 kam in der Zeit des Nationalsozialismus das Ende des Sportvereins „Germania 1909“. Durch behördliche Anordnung im Jahre 1941 musste die Abteilung mit der GFL (Gemeinschaft für Leibesübungen) verschmelzen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs folgten zahlreiche Einberufungen und im Jahr 1944 kam es zum Ende der Aktivitäten. Als am 8. Mai 1945 der Krieg zu Ende war, ging vom Rathaus der Impuls zur Wiederbelebung des Sports in Mörfelden aus. So spielte am 15. Juli 1945 eine vereinigte Fußballmannschaft „Am Grünen Haag“ gegen Nauheim und gewann 1:0. Die Gemeinde betraute die Bürger Ludwig Reviol, Wilhelm Völker, Arthur Wolf, Ludwig Schulmeyer, Heinich Feutner und Karl Schmidt, der einige Wochen später durch Heinrich Schluckebier ersetzt wurde, den Fußball wieder in die Stadt zu bringen. Diese Männer, unter dem Vorsitz von Ludwig Schulmeyer leisteten die erforderlichen Vorarbeiten, die zur Vereinigung aller früheren Vereine unter dem Namen „Sport- und Kulturvereinigung 1879 e.V. Mörfelden“ führte. Der Tag der Neubildung des Fußballsports in Mörfelden war der 16. November 1945 im Gasthaus „Zur Ludwigshalle“.

Im Jahr 1946 wurde die SKV Mörfelden der Maingruppe zugeteilt und stieg als Meister in die Landesliga Hessen, Gruppe West auf. Vereine wie SV Darmstadt 98, VfR Bürstadt und SV Wiesbaden hatte man im Jahr 1947 in der Gruppe. Man stieg in den Jahren 1948 und 1949 bis in die A-Klasse ab. 1950 erreichte die SKV Mörfelden den sofortigen Aufstieg in die Bezirksklasse. 1953 wurde das Waldstadion eingeweiht. In der Saison 1959 stieg man wieder in die A-Klasse West des Bezirks Darmstadt ab. In der Saison 1964–65 erreichte man unter Trainer Willy Kronenberger vor 2500 Zuschauern mit einem 2:0 gegen TSV Goddelau den Aufstieg in die Bezirksliga Darmstadt. 1968/69 folgte wieder der Abstieg in die A-Klasse. Nach vier Jahren erreichte man in der Saison 1974–75 den Aufstieg in die Bezirksliga. Zum 75-jährigen Jubiläum kam es im Waldstadion zu einem Freundschaftsspiel gegen die Profis von Eintracht Frankfurt, das mit 2:3 an die Profis der Eintracht ging.

Unter Horst Schmittner folgte 1984–85 die Meisterschaft in der Bezirksliga Darmstadt und der Aufstieg in die Landesliga Süd. Im Jahr 1986 wurde die SKV unter der Leitung von Manfred Neidig Kreis- und Hessenpokalsieger. Das Finale im Hessenpokal gewann die SKV Mörfelden mit 2-1 gegen den FSV Frankfurt.

Das Los im DFB-Pokal 1986 brachte Borussia Neunkirchen. Das Spiel ging mit 1:3 an Neunkirchen. Nach fünf Jahren in der Landesliga Süd folgte 1991 der Abstieg. Unter Joachim Euler gelang in der Saison 1995/96 der Aufstieg in die Landesliga Süd. Im Jahr 1996/97 kam es zum Abstieg und der Verein geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Auch ein Jahr später folgte ein weiterer Abstieg. Erst 1999 konnte der sportliche Abwärtstrend mit dem Verbleib in der Bezirksliga gestoppt werden. 2002 folgte ein weiterer Abstieg in die A-Klasse Groß-Gerau. Erst wieder im Jubiläumsjahr 2008–09 konnte unter der Leitung von Spielertrainer Oliver Süss der Aufstieg in die Bezirksliga Darmstadt geschafft werden. Somit konnte man den eigentlichen Aufstieg vom Vorjahr, der durch einen Verbandsfehler erst vor dem letzten Spiel gegen die SKV Mörfelden ausgesprochen wurde, nachholen. Unter der Leitung von Trainer Oliver Süss konnte man in der Saison 2010/11 die Meisterschaft erreichen und stieg in die Gruppenliga Darmstadt auf. Die Fußballabteilung hat aktuell ca. 650 aktive und passive Mitglieder.

Vereinsvorsitzende Bearbeiten

Eine chronologische Übersicht über alle Vorsitzende des Vereins seit Gründung.

Amtszeit Vorsitzender
1945–1948 Georg Reviol
1948–1954 Ludwig Schulmeyer
1954–1969 Rudolf Ohly
1969–1979 Heinrich Schulmeyer
1979–1998 Reinhold Dechert
1998–2005 Helmut Küchler
Seit 2005 Richard Krichbaum

Trainer Bearbeiten

Eine chronologische Übersicht über alle Trainer des Vereins seit Gründung.

Amtszeit Trainer
1945 bis 1949 Dieter
1949 bis 1953 Scheible
1953 bis 1954 Arthur Schucker
1954 bis 1955 Brecht
1955 bis 1958 Arthur Schucker
1958 bis 1958 Hans Wloka
1959 bis 1959 Johann Knodt
1959 bis 1961 Dieter Hasenjäger
1961 bis 1964 Paul Markert
1964 bis 1967 Willy Kronenberger
1967 bis 1967 Klaus Fiederer
1967 bis 1968 Michael Rahner
1968 bis 1969 Schmidt
1969 bis 1971 Engelbert Kraus
1971 bis 1972 Heinrich Herzberger
Amtszeit Trainer
1972 bis 1973 Gerhard Kraus
1973 bis 1976 Alfred Horn
1976 bis 1978 Horst Schmittner
1978 bis 1980 Weider
1980 bis 1980 Tural
1981 bis 1981 Günter Völker
1981 bis 1983 Karlheinz Volz
1983 bis 1984 Udo Böhs
1984 bis 1984 Adolf Zwilling
1984 bis 1985 Horst Schmittner
1985 bis 1987 Manfred Neidig
1987 bis 1988 Bruno Becker
1988 bis 1989 Klaus Fischer
1989 bis 1990 Dieter Rudolf
1990 bis 1991 Joachim Euler
Amtszeit Trainer
1991 bis 1992 Toni Schießer
1992 bis 1993 Martin Bremer
1993 bis 1994 Bernd Schröder/Hennes Pfeifer
1994 bis 1996 Joachim Euler
1996 bis 1997 Christian Hansetz
1997 bis 1999 Mike Schmidt
1999 bis 2000 Joachim Euler
2000 bis 2002 Zbigniew Sembruch
2002 bis 2002 Werner Orf
2003 bis 2003 Bernd Konradi
2003 bis 2004 Bernd Hildebrandt
2004 bis 2004 Hennes Pfeifer
2004 bis 2007 Frank Lantermann
2007 bis 2017 Oliver Süss
2017 bis 2018 José Avellaneda
seit 2018 Sahardid Maau

Erfolge Bearbeiten

  • 1917 Meister B-Klasse Groß-Gerau Aufstieg in die A-Klasse
  • 1927 Kreispokalsieger
  • 1934 Meister A-Klasse Groß-Gerau und Aufstieg in die Bezirksliga
  • 1946 Meister der Maingruppe und Aufstieg in die Landesliga
  • 1950 Meister A-Klasse und Aufstieg in die Bezirksliga
  • 1965 Meister A-Klasse und Aufstieg in die Bezirksliga
  • 1975 Meister A-Klasse und Aufstieg in die Bezirksliga
  • 1985 Meister Bezirksliga und Aufstieg in die Landesliga Süd
  • 1985 Kreispokalsieger
  • 1986 Hessenpokalsieger
  • 1986 1. Runde im DFB-Pokal
  • 1996 Meister der Bezirksoberliga Darmstadt und Aufstieg in die Landesliga Süd
  • 2009 Aufstieg in die Bezirksliga Darmstadt
  • 2011 Meister in der Bezirksliga Darmstadt und Aufstieg in die Gruppenliga Darmstadt
  • 2012 Futsal-Ü35-Hessenmeister

Meistermannschaften Bearbeiten

  • 1965: Wolfgang Wöhler, Karl Dammel, Karlheinz Cezanne, Manfred Schluckebier, Günther Völker, Günther Weigel, Rolf Schluckebier, Heinz Mayer, Harald Hahnel, Franz Wenzlik, Franz Wolafka, Norbert Völker, Werner Roth, Wilhelm Setzer.
  • 1975: Rudi Bierbaum, Herrmann Acker, Werner Kleiß, Rolf Rübenach, Hennes Schneider, Roland Bott, Bernd Dünnhöff, Charlie Mendel, Erich Janczak, Werner Gumbart.
  • 1985: Holger Klein, Ralph Klein, Rüdiger Merx, Eberhard Perressini, Dietmar Glaßl, Franz Josef Zeis, Klaus Küchler, Jürgen Janczak, Matthias Hummel, Wolfgang Reinhard, Andreas Höpp, Hennes Pfeifer, Frank Hofmann, Jürgen Liebald, Jürgen Müller, Holger Schwappacher, Werner Gumbart.
  • 1996: Jörg Pundmann, Pit Dellner, Klaus Gräber, Andreas Sturm, Volker Giebitz, Markus Pöltl, Timo Hoffmann, Alexander Klodt, Jasmin Braka, Thomas Habl, Ralph Ziommer, Jose Fernandez, Carlos Cappelo, Erik Hirsch, Zbigi Sembruch, Holger Klein, Hans Döppel.
  • 2011: Kevin Petersen, Toni Forte, Dusan Bogdanovic, Markus Mayer, Hatim Chenouf, Andreas Jantz, Adrian Vicente Lopez, Alejandro Varela, Julien Süss, Dennis von Wrese, Angelo Bartolomeo, Christopher Friesicke, Emrah Tarakci, Giancarlo Brogno, Felix Schmietendorf, Sebastian Sziegel, Dustin Elter, Liro Tominaga, Ismail Coskun, Jerome Schmidt.

Stadion und Vereinssportanlage Bearbeiten

Im Sportpark des Waldstadions Mörfelden werden die Spiele der Fußballer ausgetragen. Die Sportanlage ist in der Rüsselsheimer Straße 78 in 64546 Mörfelden-Walldorf. Die Koordinaten sind 49°58'23.52" N und 8°32'49.07" O. Auf der Anlage befinden sich zwei Trainingsrasenplätze (Großfeld) und ein Stadion mit Rasenplatz, sowie ein Rasenplatz für Kleinfeldspiele. Auf den beiden Trainingsplätzen ist ein Flutlicht vorhanden. Im Stadion befindet sich eine Leichtathletik-Kunststoffbahn mit den dazugehörigen Wurf-, Weit- und Hochsprunganlagen. Auf der Gegenseite befinden sich 450 Sitzplätze, die nicht überdacht sind. Auf der Hauptseite stehen zwei Auswechselbänke für jeweils acht Spieler und 50 Sitzplätze. Drei Kunststofftennisplätze mit einer sehr hellen Flutlichtanlage stehen der Abteilung zur Verfügung. Neben einem Jugendhaus befinden sich sechs Umkleidekabinen im Haupthaus. Die Anlage verfügt über ca. 100 Personenkraftwagen Stellplätze und am Eingang befinden sich zwei Kassenhäuschen.

Weitere Sport- und Freizeitanlagen Bearbeiten

  • Kurt-Bachmann-Halle (städtisch)
  • 2-Feld-Halle Sportzentrum Mörfelden (Vereinseigentum)
  • Turnhalle am Festplatz (städtisch)
  • Sporthalle Bertha-von-Suttner-Schule Mörfelden-Walldorf (städtisch)
  • Sporthalle Walldorf (städtisch)
  • Großer und kleiner Saal in der Gaststätte "Zum Sattler" (Vereinseigentum)

Weitere Mannschaften und Sportarten Bearbeiten

Jugendmannschaften

Aktuell nehmen 18 Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Von der A-Jugend bis zu G-Jugend sind alle Jugendmannschaften besetzt. Alle Vereine spielen zwischen der Gruppenliga-Darmstadt und der Kreisklassen im Kreis Groß Gerau.

Sondermannschaften

Seit 2011 spielt eine Soma Mannschaft in der Kreisliga Frankfurt mit. Die Soma wurde im Februar 2012 in Grünberg Ü35-Futsal-Hessenmeister. Eine Futsal-Mannschaft hatte noch im Jahr 2011 in der Oberliga Hessen gespielt und schloss mit dem siebten Platz ab.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landessportbund-hessen.de