Rudolf Hofer (Architekt)

österreichischer Architekt

Rudolf Hofer (* 13. März 1894 in Schladming; † 1956 in Graz) war ein österreichischer Architekt.

Leben Bearbeiten

Rudolf Hofer arbeitete im elterlichen Tischlereibetrieb und besuchte die Fachschule für Tischlerei in Hallstatt. Er studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule unter Heinrich Tessenow und Oskar Strnad Architektur.

Nachdem Hofer in Deutschland praktische Erfahrungen im Siedlungsbau gesammelt hatte, arbeitete er ab 1921 als selbständiger Architekt in Graz. Im gleichen Jahr wurde er Lehrer an der örtlichen Bundeslehranstalt für das Baufach und Kunstgewerbe. Dort baute er die kunstgewerbliche Abteilung mit auf und war von 1935 bis 1940 deren Fachvorstand. Am 17. Mai 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.323.071).[1][2] Von 1940 bis 1945 war er Direktor der Lehranstalt, die nun Meisterschule des Deutschen Handwerks hieß.[3] 1945 wurde die kunstgewerbliche Abteilung in Hofers Geburtsort Schladming ausgegliedert.[4]

Hofer war Gründungsmitglied der Sezession Graz, deren Jubiläumsausstellung 1933 er mit Entwürfen beschickte. Weiters gehörte er dem Steiermärkischen Werkbund an.

Hofer realisierte unter anderem Wohnhäuser, Messe-, Schul-, Gasthof- und Industriebauten und war am Umbau der Handelskammer beteiligt. Als Architekt versuchte er, die Bauhaus-Prinzipien umzusetzen, welche im Widerspruch zur vorherrschenden Heimatbewegung standen.[4] Er gestaltete auch kunstgewerbliche Objekte, Inneneinrichtungen und Möbel. 1934 veröffentlichte er den richtungsweisenden Beitrag Neuzeitliche Raumgestaltung in Kunst in Österreich (Leoben).[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1925 Goldene Medaille auf der Kunstgewerbeausstellung Paris
  • 1928 Staatspreis Architektur[6]
  • 1930 Goldene Staatsmedaille für Architektur und Kunst[4]

Realisierungen Bearbeiten

 
Anschlussdenkmal in Oberschützen

Zu seinen Werken zählen traditionelle Bauten im sogenannten Heimatschutzstil und fortschrittliche Wohnbauten, Villen und Denkmäler.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/16231071
  2. Günther Holler-Schuster, Otto Hochreiter (Hrsg.): Die Kunst der Anpassung. Steirische KünstlerInnen im Nationalsozialismus zwischen Tradition und Propaganda. Graz 2010. S. 60
  3. Chronik der Ortweinschule in Graz (Memento vom 28. Januar 2015 im Internet Archive)
  4. a b c Hofer, Rudolf. In: Eugen Gross (Hrsg.): Die Grazer Ortweinschule: Bau – Kunst – Design, 1876–2001. Manumedia Schnider, Graz 2001, ISBN 3-902020-12-1, S. 129.
  5. Georg Wacha: Hofer, Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 74, de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-023179-3, S.  64.
  6. Geschichteseite Operncafe Graz (Memento des Originals vom 28. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.operncafe.at
  7. Bauernkrieg-Denkmal Schladming EnnstalWIKI
  8. Vereinschronik über die Jahre 1923 - 1938 von Margit Fritz-Schafschetzy und Wolfgang Silberbauer, Seite 4 Sezession Graz