Ruben Brekelmans

Niederländischer Verteidigungsminister seit 2024

Ruben Pieter Brekelmans (* 18. Juli 1986 in Leidschendam) ist ein niederländischer Politiker, der seit dem 2. Juli 2024 Verteidigungsminister im Kabinett Schoof ist. Zuvor war Brekelmans Mitglied der Abgeordnetenkammer für die konservativ-liberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD). Als Abgeordneter konzentrierte er sich auf die Bereiche Außenpolitik und Migration.

Ruben Brekelmans (2020)

Frühes Leben

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Er wurde 1986 in Leidschendam, in der Nähe von Den Haag, geboren und wuchs in dem nordbrabantischen Dorf Kaatsheuvel auf.[1][2] Brekelmans wurde im Alter von siebzehn Jahren Mitglied der Jugendorganisation Freiheit und Demokratie (JOVD), der unabhängigen Jugendorganisation der VVD.[3] Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Tilburg, Weltpolitik an der London School of Economics und erwarb 2015 einen Master of Public Administration an der Harvard Kennedy School.[1][4][5][6]

Politische Karriere

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Nach seinem Harvard-Abschluss nahm Brekelmans eine Stelle als Strategieberater im Amsterdamer Büro von The Boston Consulting Group an.[4][6] Anschließend arbeitete er als politischer Assistent des Staatssekretärs für Justiz und Sicherheit Mark Harbers und blieb auch nach Harbers’ Rücktritt im Mai 2019 als Direktor des Programms Adaptive Asylum System im Ministerium für Justiz und Sicherheit tätig.[7] Brekelmans verließ das Ministerium im Oktober 2020, um Programmdirektor Insight on Quality im Finanzministerium zu werden. Neben seiner Tätigkeit war er zwischen 2017 und 2021 Vorsitzender des thematischen Netzwerks der VVD für internationale Angelegenheiten und gehörte dem Ausschuss an, der das Wahlprogramm seiner Partei für die Wahlen zum Europäischen Parlament 2019 verfasste.[8]

Brekelmans war auf Listenplatz 30 der VVD bei den Parlamentswahlen 2021 und wurde mit 1.539 Stimmen in die Abgeordnetenkammer gewählt.[9] Er wurde am 31. März vereidigt und wurde Sprecher seiner Partei für Außenpolitik, internationale Kulturpolitik und den Ausbau der Auslandsvertretungen. Später wurde sein Fachgebiet um die Migration erweitert.[10] Während der militärischen Aufrüstung Russlands im Vorfeld der Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 befürwortete Brekelmans die Lieferung von Waffen an die Ukraine und plädierte nach Beginn der Invasion immer wieder für strenge Sanktionen, einschließlich der Sperrung des Luftraums der Europäischen Union für russische Flugzeuge.[11][12]

Am 4. September 2023 verlieh ihm der ukrainische Präsident Selenskyj den Verdienstorden der dritten Klasse.

Kurz nach dem Scheitern des Kabinetts Rutte IV aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Einwanderungsreformen sprach sich Brekelmans für eine Zusammenarbeit mit der Partei für die Freiheit (PVV) aus, auch als vertrauensvollen Partner in einem Minderheitskabinett. Die VVD und ihr Vorsitzender Mark Rutte hatten die PVV aufgrund ihrer Rolle bei dem Scheitern des Kabinetts Rutte I im Jahr 2012 und der einwanderungs- und muslimfeindlichen Haltung der PVV jahrelang als Koalitionspartner ausgeschlossen. Brekelmans sagte, er stehe zu den „grundsätzlichen Einwänden“ seiner Partei gegen die PVV, sagte aber, dass ihre Unterstützung für die Lösung von Einwanderungsfragen notwendig sein könnte. Er schlug vor, den jährlichen Zustrom von Einwanderern um mindestens 50.000 zu reduzieren. Die JOVD und der ehemalige VVD-Minister Ed Nijpels kritisierten Brekelmans’ Äußerungen, aber auch die VVD-Spitzenkandidatin Dilan Yeşilgöz schloss Wochen später eine Zusammenarbeit mit der PVV nicht aus.

Nach den Parlamentswahlen 2023 war Brekelmans Sprecher seiner Partei für Außenpolitik (außer Europa) und Migration.

Im Juni 2024 wurde er für das Amt des Verteidigungsministers im neuen Kabinett Schoof nominiert. Am 2. Juli 2024 wurde Brekelmans Nachfolger von Kajsa Ollongren als Verteidigungsminister.

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Commons: Ruben Brekelmans – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Tom Tacken: Keus genoeg voor rechtse kiezers op 17 maart in Midde. In: BD Regio. Abgerufen am 6. Juli 2024.
  2. Brekelmans R.P. (VVD). In: Tweede Kamer Der Staten-Generaal. Abgerufen am 6. Juli 2024 (niederländisch).
  3. Ruben Brekelmans, Joost van der Steen, Nico Prevo: Kandidaat Tweede Kamer en Gestelse VVD in gesprek met bewoners Sint Michielsgestel. In: VVD Sint-Michielsgestel. 1. März 2021, abgerufen am 6. Juli 2024 (niederländisch).
  4. a b Brekelmans, Ruben - HUTAC. Abgerufen am 6. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. Ruben Brekelmans: Werkervaring als ingangseis voor masterstudies. In: De financiel Dagblad. Abgerufen am 6. Juli 2024 (niederländisch).
  6. a b Ruben Brekelmans: Er is meer nodig om wereldtoppers te trekken. In: De Financiele Dagblad. Abgerufen am 6. Juli 2024 (niederländisch).
  7. "Beroepspoliticus is in opmars: veel nieuwe VVD'ers in Kamer werkten nooit in bedrijfsleven". In: AD. Abgerufen am 7. Juli 2024.
  8. Focus en lef: voor een sterk Nederland in een veilig Europa. In: Reijksuniversiteit Groningen. 2019, abgerufen am 7. Juli 2024 (niederländisch).
  9. Kiesraad: Uitslag Tweede Kamerverkiezing 17 maart 2021 Proces-verbaal - Proces-verbaal - Kiesraad.nl. 29. März 2021, abgerufen am 7. Juli 2024 (niederländisch).
  10. Ruben Brekelmans - VVD. Abgerufen am 7. Juli 2024 (niederländisch).
  11. Hanneke Keultjes: "Kabinet: 'Niet uit te sluiten' dat Nederlandse militairen 'enige training' moeten geven in Oekraïne". In: Het Parool. 3. Februar 2022, abgerufen am 7. Juli 2024 (niederländisch).
  12. Peter Winterman: "Europa gaat meer militair samenwerken: 'Samen optreden, vechten en materieel inkopen'". In: De Telegraaf. 22. Februar 2022, abgerufen am 6. Juli 2024 (niederländisch).