Die Royal Gold Medal ist ein jährlich vergebener Architekturpreis, den das Royal Institute of British Architects (RIBA) im Namen des britischen Monarchen verleiht. Mit der Medaille werden einzelne Personen oder Gruppen geehrt, deren bisheriges Lebenswerk einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Architektur darstellt. Die Auszeichnung wird nicht für Einzelgebäude vergeben.

War Charles Robert Cockerell, der erste Preisträger 1848, wohl ein Brite, so wird bereits mit der zweiten Verleihung 1849 an den Italiener Luigi Canina der internationalen Ausrichtung Ausdruck verliehen. Unter den Empfängern finden sich einige der einflussreichsten Architekten des 19. und 20. Jahrhunderts wie Eugène Viollet-le-Duc (1864), Frank Lloyd Wright (1941), Le Corbusier (1953), Walter Gropius (1956), Ludwig Mies van der Rohe (1959) und Buckminster Fuller (1968). Als erste Frau erhielt Patricia Hopkins 1994 mit ihrem Mann Michael Hopkins diese Auszeichnung, danach erst wieder im Jahre 2015 Sheila O’Donnell gemeinsam mit ihrem Mann John Tuomey. Die erste einzelne Preisträgerin war im darauffolgenden Jahr Zaha Hadid.

Über Architekten hinaus werden auch andere Personen ausgezeichnet, die sich um die Architektur verdient gemacht haben. So wird die Leistung von Ingenieuren wie Ove Arup (1966) und Peter Rice (1992) anerkannt, deren Expertise Schlüsselbauten des 20. Jahrhunderts weltweit ermöglichte. Auch Architekturschriftsteller werden mehrfach bedacht, sowohl Gelehrte und Historiker wie Rev Robert Willis (1862), Sir Nikolaus Pevsner (1967) und Sir John Summerson (1976) als auch Theoretiker wie Lewis Mumford (1961) und Colin Rowe (1995). In ähnlicher Weise fiel der Preis auch Archäologen zu, deren Forschung das Wissen um die antike Architektur wesentlich bereicherte; hierzu zählen Sir Austen Henry Layard (1868), Karl Richard Lepsius (1869), Melchior de Vogüé (1879), Heinrich Schliemann (1885), Rodolfo Lanciani (1900) und Sir Arthur Evans (1909). Mit Lord Leighton (1894) und Sir Lawrence Alma-Tadema (1906) werden auch Maler ausgezeichnet. 1999 geht die Medaille zum bisher einzigen Mal nicht an spezifische Personen, sondern an die Stadt Barcelona.

Liste der Preisträger Bearbeiten

Quelle (soweit nicht anders angegeben): 1848–2008[4], 2009–2019[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Oliver Wainwright: Sex scenes and feasibility studies: architect and racy novelist Lesley Lokko wins RIBA gold medal. In: The Guardian. 18. Januar 2024, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 18. Januar 2024]).
  2. Pakistani architect Yasmeen Lari wins the Jane Drew Prize 2020. In: Dezeen. 30. Januar 2020, abgerufen am 9. März 2020 (englisch).
  3. Oliver Wainwright: The barefoot architect: 'I was a starchitect for 36 years. Now I'm atoning'. In: The Guardian. 1. April 2020, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 30. April 2023]).
  4. RIBA – Royal Gold Medallists. (PDF; 107 KBytes) RIBA, archiviert vom Original am 26. November 2009; abgerufen am 14. Mai 2010 (Liste der Preisträger von 1848 bis 2008). Rekonstruiert über Royal Gold Medal. RIBA, archiviert vom Original am 26. November 2009; abgerufen am 14. Mai 2010.
  5. Royal Gold Medal. RIBA, abgerufen am 19. Januar 2019 (Preisträger ab 1994).

Weblinks Bearbeiten

  • Royal Gold Medal. RIBA, archiviert vom Original am 26. November 2009; (Frühere offizielle Website zur Royal Gold Medal mit Zugang zur Liste der Preisträger bis 2008).
  • Royal Gold Medal. (Neue offizielle Website der RIBA zur Royal Gold Medal mit weniger Inhalt).