Rocket Factory Augsburg

Deutsches Luft- und Raumfahrtsunternehmen

Die Rocket Factory Augsburg (kurz RFA) ist ein deutsches Raumfahrtunternehmen mit Sitz in Augsburg. RFA entwickelt Trägerraketen und Raumfahrzeuge.

Rocket Factory Augsburg AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2018
Sitz Augsburg, Deutschland Deutschland
Leitung Stefan Tweraser (CEO)
Mitarbeiterzahl ca. 275 (Mai 2024)[1]
Branche Luft- und Raumfahrttechnik
Website www.rfa.space

Geschichte Bearbeiten

Die Rocket Factory Augsburg AG wurde 2018 gegründet.[2]

Im April 2022 belegte das Unternehmen den zweiten Platz beim „Microlauncher-Wettbewerb“ der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR) und erhielt dafür 11 Millionen Euro Fördergelder der ESA.[3] Im August 2023 beteiligte sich der Wagniskapitalgeber KKR mit einem Investment von 30 Millionen Euro an RFA.[4]

Die Rocket Factory Augsburg ist neben ISAR Aerospace und HyImpulse eines der drei ersten deutschen Unternehmen, die orbitale Trägerraketen entwickeln. Als erstes dieser drei Unternehmen testete RFA im Juni 2023 eine Raketenstufe.[5] Das Raumfahrt-Analystenhaus Capital Momentum schätzt RFA als den technisch führenden deutschen Raketenbauer ein.[6]

Produkte in Entwicklung Bearbeiten

Die RFA One ist eine dreistufige, mit Flüssigtreibstoffen betriebene orbitale Trägerrakete, welche bis zu 1600 Kilogramm Nutzlast in etwa 400 km hohe Erdorbits befördern können soll.[7] Ein erster Start soll 2024 vom Weltraumbahnhof Saxavord Spaceport auf den Shetlandinseln erfolgen.[2] Es wurden auch Starts von der ehemaligen Diamant-Startrampe des europäischen Weltraumbahnhofs in Französisch-Guayana angekündigt.[8]

Die ersten beiden Stufen der RFA One werden durch Triebwerke des Typs Helix. Dieses Triebwerk wurde von RFA auf der Grundlage von Turbopumpentechnologie des ukrainischen Konzerns Juschmasch entwickelt.[9] Das Triebwerk wurde 2022 erstmals gezündet. Damit ist es das erste von einem europäischen Privatunternehmen entwickelte, funktionsfähige Hauptstromtriebwerk.[7]

Als dritte Stufe entwickelt RFA die Kickstufe Redshift OTV, welche die Rakete in die Lage versetzen soll, 1300 kg Nutzlast in 500 km hohe sonnensynchrone Umlaufbahnen und 450 kg in geostationäre Transferbahnen zu tragen.[10]

Zudem wurde das unbemannte Versorgungsraumschiff Argo angekündigt. Es soll über 15,5 Kubikmeter Volumen verfügen und bis zu 4000 kg Nutzlast zu einer Raumstation im Erdorbit und ebenso viel wieder zurück auf die Erde bringen können.[11]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rocket Factory Augsburg – RFA Management. RocketReach, abgerufen am 9. Mai 2024.
  2. a b Rocket Factory Augsburg perceives historic moment for European launch industry. Spacenews, 15. November 2023.
  3. Finale für den 2. und 3. Platz des Mikrolauncher-Wettbewerbs. DLR, 25 April 2022.
  4. KKR investiert kräftig in Raketen-Technologie. VC-Magazin, 17. August 2023.
  5. First ever in Europe hot-fire test by RFA. Swedish Space Corporation 3. Juni 2023.
  6. Road to the Launchpad: A Comparative Analysis of Germany’s Microlaunchers. Capital Momentum, 2. Februar 2023.
  7. a b Europe’s 1st commercial staged rocket passes hot-fire milestone. Space.com, 20. Juli 2022.
  8. RFA to launch from Kourou. RFA-Pressemeldung vom 21. Juni 2023.
  9. Max Polyakow: What is Allowed in Space, Part 4: Does might make right? 24. Mai 2023.
  10. https://www.rfa.space/redshift/
  11. https://www.rfa.space/argo/