Rockoper

Rockmusik in der Form einer Oper
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Eine Rockoper ist ein Teil der Rockmusik, die eine Handlung erzählen. Oft übernehmen fiktive Personen, die in dieser Handlung vorkommen, Gesangsrollen, das heißt, die Texte der Lieder sind teilweise Monologe oder Dialoge solcher Figuren. Ein Beispiel für eine Rockoper ist das Album Tommy der britischen Rockband The Who (1969), Hair (1967), Jesus Christ Superstar (1971) sowie The Rocky Horror Show (1973).

Rockoper und Konzeptalbum

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Bei einer Rockoper in Albumlänge handelt es sich immer auch um ein Konzeptalbum (vgl. „Sgt. Pepper“), da die Stücke des Albums durch ein einheitliches „Konzept“, nämlich die Handlung, miteinander verbunden werden. Dadurch unterscheidet sich das Konzeptalbum bzw. die Rockoper von einem konventionellen Album, bei dem die einzelnen Stücke in keinem inhaltlichen Zusammenhang zueinander stehen. Andererseits muss bei einem Konzeptalbum das vereinheitlichende Konzept nicht unbedingt eine Handlung sein, sondern kann eine andere Thematik darstellen. Insofern ist also jede Rockoper ein Konzeptalbum, aber nicht umgekehrt jedes Konzeptalbum eine Rockoper.

Geschichte

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Als erste Rockoper, allerdings noch nicht in Albumlänge, kann das Stück A Quick One While He’s Away auf der LP A Quick One von The Who gelten. Es handelt sich hierbei um eine Folge von sechs Stücken, welche die Geschichte der Verführung einer verheirateten Frau (gespielt von Pete Townshend) durch einen Lokführer namens Ivor (gespielt von John Entwistle) erzählt.

Als vermutlich erste Rockoper in Albumlänge erschien Ende 1967 die LP Story of Simon Simopath der britischen Gruppe Nirvana (nicht zu verwechseln mit der US-amerikanischen Grunge-Band gleichen Namens). Im folgenden Jahr erschien S. F. Sorrow der ebenfalls britischen Gruppe The Pretty Things. 1969 wurde dann Tommy von The Who und Arthur (Or the Decline and Fall of the British Empire) von den Kinks veröffentlicht. Eine weitere Rockoper ist das 1971 uraufgeführte Werk Jesus Christ Superstar. Die erste deutschsprachige Rockoper lieferte 1971 die Kölner Gruppe Floh de Cologne mit Profitgeier. Die – an Plattenverkäufen gemessen – erfolgreichste Rockoper ist das 1979 veröffentlichte Album The Wall der Gruppe Pink Floyd. Als „punk rock opera“ bezeichnete die US-amerikanische Band Green Day ihr Album American Idiot aus dem Jahr 2004.

Der Begriff wurde wohl von Pete Townshend geprägt, der schon A Quick One While He’s Away als „mini-opera“ und später Tommy als „rock opera“ bezeichnete.

Die Rocky Horror Show von Richard O’Brien ist eine humorvolle Hommage an die Science-Fiction- und Horror-B-Filme der 1930er bis zu den frühen 1960er Jahren, erzählt das Musical die Geschichte eines frisch verlobten Paares, das in einen Sturm gerät und in das Haus eines verrückten transvestitischen Wissenschaftlers, Dr. Frank-N-Furter, der seine neue Kreation enthüllt, eine Art Frankenstein-ähnliches Monster in Form eines künstlich geschaffenen, ausgewachsenen, perfekten Muskelmanns namens Rocky. Produziert und inszeniert wurde die Show von Jim Sharman. Die ursprüngliche Londoner Produktion des Musicals wurde am Royal Court Theatre uraufgeführt (Upstairs) am 19. Juni 1973 (nach zwei Voraufführungen am 16. und 18. Juni 1973). Die Show hatte insgesamt 2.960 Vorstellungen und gewann 1973 den Evening Standard Theatre Award für das beste Musical. Seitdem gab es verschiedene internationale Produktionen des Musicals auf sechs Kontinenten sowie Wiederaufnahmen im Londoner West End und am New Yorker Broadway und acht Tourneen im Vereinigten Königreich. Der Schauspieler Tim Curry, der die Rolle des Dr. Frank-N-Furter in der Londoner Originalproduktion spielte, wurde besonders mit dem Musical in Verbindung gebracht. Das Musical wurde 1975 in dem Film The Rocky Horror Picture Show mit O’Brien als Riff Raff und Curry in seiner Paraderolle verfilmt. Der Film ist der am längsten laufende Film in der Kinogeschichte und gilt als einer der bekanntesten Kultfilme aller Zeiten. Im Jahr 2016 wurde er als Fernsehfilm The Rocky Horror Picture Show adaptiert: Let’s Do the Time Warp Again.

In Fortführung des Begriffs verwendete das Musikprojekt Avantasia im Jahr 2000 die Bezeichnung Metal Opera für ihre Alben. Später wurde dieser Begriff auch von Ayreon und für Days of Rising Doom verwendet. Kennzeichnend ist neben der verschiedene Substile des Metalgenres abdeckenden Musik die Verteilung einer Vielzahl von Sängern auf verschiedene innerhalb des Konzepts vergebene Rollen. Weiterhin ist musikalisch neben einer Stammbesetzung üblicherweise eine Reihe von Gastmusikern für instrumentale Beiträge wie Soli verantwortlich.

Chronologie

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Literatur

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  • Tibor Kneif: Sachlexikon der Rockmusik. Instrumente, Stile, Techniken, Industrie u. Geschichte. Überarbeitete Auflage, 26.–35. Tsd. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1978, ISBN 3-499-16223-7, Eintrag: „Rockoper“.
  • Wolfgang Lange: Schimärisch: „Zaubersprüche“ – Uraufführung der Rock-Oper von Lewin/Krüger in Rostock. In: Theater der Zeit. 38. Jahrgang 1983, Heft 9, S. 41.
  • Klaus Arauner, Claudia Blumenthal, Regina Leonhardt, Wolfgang Seppelt, Katharina Werdier-Ginzel: Chancen für Rockoper und Rockmusical? Eine Umfrage (1). In: Theater der Zeit. 43. Jahrgang 1988, Heft 10, S. 27.
  • Hans-Hermann Krug, Gerd Natschinski, Gert Hof, Wolfgang Lange: Chancen für Rockoper und Rockmusical? Eine Umfrage (2). In: Theater der Zeit. 43. Jahrgang 1988 (?), Heft 11, S. 19.
  • Klaus-Dieter Anders: Webber, Andrew Lloyd: Musik zwischen Rockoper, Musical und Operette. Anmerkungen zum Musiktheaterschaffen. In: Musik in der Schule. 45. Jahrgang 1994, Heft 3, S. 134–136.
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Einzelnachweise

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  1. 29. Juni - 9. Juli 1967 Robinson 2000
  2. Jan Wigger: Umweg über die Nervenklinik, Spiegel online vom 21. August 2013.