Publigroupe

Bisher grösstes ehemaliges Medienkonglomorat der Schweiz
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Die Publigroupe S.A. (Eigenschreibweise PubliGroupe, als Wortbildmarke PUBLIGroupe) mit Sitz in Lausanne war eine international tätige Marketing-, Verkaufs- und Dienstleistungsgruppe für Medien und Werbetreibende. Das Unternehmen hatte seinen Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde 1890 gegründet. Von 1916 bis zur Umwandlung in eine Holding im Jahre 1997 nannte sich das Unternehmen Publicitas, bis 2014 eine Tochtergesellschaft der PubliGroupe. Die PubliGroupe war in den Medienbereichen Verzeichnisse, Presse, Internet, Fernseh-, Kino-, Radio- und Mobilwerbung tätig.

Publigroupe S.A.[1]

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Rechtsform Société Anonyme
ISIN CH0004626302
Gründung 1890
Auflösung 2015
Auflösungsgrund Fusion mit Swisscom
Sitz Lausanne, Schweiz
Leitung Hans-Peter Rohner (VR-Präsident[2]) und Arndt Groth (CEO[3])
Mitarbeiterzahl 2173 (31. Dezember 2011; Vj. 2349)[4]
Umsatz 1304 (2011, Vj. 1474) Mio. CHF[4]
Branche Werbung und Vermarktung

Am 2. April 2014 gab PubliGroupe bekannt, Publicitas zu verkaufen. Der Verkauf von Publicitas, dem Media-Sales-Bereich von PubliGroupe, an das deutsche Beteiligungsunternehmen Aurelius AG wurde per 30. Juni 2014 vollzogen, nachdem die Aktionäre von PubliGroupe die Transaktionen gutgeheissen und die Wettbewerbsbehörde sie bewilligt hatte sowie sämtliche Formalitäten für die Transaktion erfüllt waren. Aurelius übergab die Publicitas Ende 2016 dem Management.[5] Die mitbietende Tamedia unterlag zwar, erwarb aber viele Publigroupe-Aktien, die infolge der Medienkrise stark abgewertet waren. Sie erzielte so einen geschätzten Gewinn von rund 200 Millionen Franken.[6]

Nach erfolgreichem Abschluss der öffentlichen Übernahme von PubliGroupe wurde Swisscom am 5. September 2014 die neue Besitzerin von PubliGroupe. In der Folge wurde der bisher zu PubliGroupe gehörende Verlag des Kommunikationsfachmagazins persönlich an den bisherigen Chefredaktor Matthias Ackeret und Mitinvestor Manfred Klemann verkauft.[7] Nach der Fusion wurde die PubliGroupe Mitte 2015 als Gesellschaft gelöscht.[8]

2018 verlor die sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindende Publicitas aufgrund unbezahlter Rechnungen mehrere Grosskunden[9] und meldete schliesslich am 11. Mai 2018 beim Bezirksgericht Bülach Konkurs an.[10] AZ Medien, der Corriere del Ticino, die NZZ, Tamedia und der Verband Schweizer Medien gründeten darauf umgehend eine neue Gesellschaft, die unter dem Namen «AdAgent AG» Werbekunden und Verlage im Handling von Print-Kampagnen unterstützen soll.[11] Die Gesellschaft wurde ihrerseits am 6. November 2019 aufgelöst.[12]

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Einzelnachweise

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  1. Eintrag im Handelsregister des Kantons Waadt. Archiviert vom Original am 8. September 2012; abgerufen am 24. November 2022.
  2. Hans-Peter Rohner als Publigroupe-Verwaltungsratspräsident bestätigt. In: Klein Report. 26. April 2012.
  3. Arndt Groth verlässt das Unternehmen. In: persoenlich.com. 29. Juli 2015.
  4. a b PubliGroupe réalise un bénéfice net de CHF 14.6 millions (Memento vom 1. August 2012 im Internet Archive). In: Website der Publigroupe, 9. März 2012 (Medienmitteilung).
  5. Reiner Stadler: Tamedia kündigt die Kooperation: der tiefe Fall der Publicitas. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. April 2018.
  6. Karl Lüönd: Der leise Niedergang des Riesen Publicitas. Vor zehn Jahren schied die Publigroupe mit ihrem Flaggschiff aus dem Medienmarkt aus - ein Spiegel der Entwicklung der Branche?, NZZ vom 22. Juli 2024, S. 29
  7. In eigener Sache. PubliGroupe verkauft «persönlich» an Matthias Ackeret. In: persoenlich.com. 18. September 2014.
  8. Handelsregister. Löschungen. PubliGroupe SA. In: Schweizerisches Handelsamtsblatt. 19. Juni 2015 (PDF; 117 kB).
  9. Auch Ringier und Admeira brechen mit Publicitas. In: persoenlich.com. 26. April 2018.
  10. Publicitas meldet Konkurs an. In: NZZ Online. 11. Mai 2018.
  11. Medienhäuser und Verband Schweizer Medien gründen Publicitas-Ersatz. In: NZZ, 15. Mai 2018.
  12. Mutation AdAgent AG, Luzern, neu AdAgent AG in Liquidation. In: Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB). 13. November 2019 (PDF; 153 kB).