Magnus Hirschfeld und das Kreuz

Ohne die Community in den Kreuzstreit hineinziehen zu wollen: Habe vor wenigen Tagen den Artikel Karl Giese angelegt und dabei entdeckt, dass bei Magnus Hirschfeld Stern und Kreuz angebracht sind. Meine Hypothese: Tante Magnesia wäre gar nicht zufrieden damit. Ich bin der Meinung, dass die genealogischen Zeichen in diesem Fall (Herkunft, sexuelle Orientierung, Ziel seiner Arbeit) nicht angebracht sind und möchte sie entfernen. Dankbar wäre ich für möglichst viele Meinungen zu diesem Thema auf der Diskussionsseite. Gruß --Meister und Margarita (Diskussion) 19:29, 11. Nov. 2015 (CET)

es kann ja bitte nicht sein, dass hier niemand eine meinung dazu hat und niemand sich äussern will! mensch darf mitreden und sollte es eigentlich auch tun!--Gedenksteine (Diskussion) 18:08, 13. Nov. 2015 (CET)
a) Herkunft? Was soll das, bestimmen die Nürnberger Gesetze jetzt über die Kennzeichnung von Personen in WP?
b) Was hat Heterosexualität oder Homosexualität mit Religion zu tun, außer das ultrakonservative Religiöse Hansel jeder großen Religion diese für pervers halten?
Die Argumente von Meister und Margarita sind peinlich, dumm und gemeingefährlich. Man könnte trivial auch anders argumentieren, das möchte Meister und Margarita aber nicht, es ist ihm unbekannt das es Menschen gibt die schwule sind und Christen sein wollen.--Elektrofisch (Diskussion) 18:27, 13. Nov. 2015 (CET)
Man muss ja nur die leidige und zum Teil gehässige Diskussion lesen sowie die zum Teil nicht besonders liebenswürdigen Kommentare hier, dann sieht man schon den religiösen und antireligiösen Fanatismus dahinter. Zudem, wenn Bethlehemstern und Golgathakreuz so furchtbar christlich und (ergo?) schwulenfeindlich und judenfeindlich (und islamfeindlich und und und) sind, dann ändern wir doch gleich auch das eindeutig christliche Datum (AD = Jahr des Herrn). --al-Qamar (Diskussion) 11:21, 17. Nov. 2015 (CET)
Auch die Wochen- und Monatstage sind Böse, Julius, Augustus, Thor, Freya. IN der richtigen Welt wollten das seit dem frz. Revolutionskalender keiner mehr ändern, auch die dt. Normen sehen die genealogischen Zeichen als möglich vor. Alberne Anfrage. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 12:11, 17. Nov. 2015 (CET)
Das mit Thor und Freya liesse sich mit Machotag und Tussitag einfach zeitgemäss lösen - ist zwar hetero, aber so ist nun mal die Welt. Als Jahreszahlen führen wir v.j. ("vor jetzt"; entsprechend englischem BP) ein. Die modernen Bots schaffen das mit dem alljährlichen nachkorrigieren der Jahreszahlen sicherlich käferchenfrei. Na ja, und wer Sternchen nicht mag ist eh unromantisch, sorry, ist nun mal so. Aber das mit dem Kreuz bleibt ein Kreuz. Tja. --al-Qamar (Diskussion) 14:10, 17. Nov. 2015 (CET)


zu a) Ja, die Nürnberger Gesetze bestimmen über die Kennzeichnung von Personen in WP, es galten zu der Zeit keine besseren Gesetze. Das israelische Rückkehrgesetz ist zwar nicht als bloßes Spiegelbild der Nürnberger Gesetze entstanden, worauf auch Avraham Burg hingewiesen hat, [1], er entstand jedoch durchaus als eine Antwort auf den Antisemitismus. Die Nürnberger Gesetze bestimmten zwar nicht über die Her-, jedoch über die Hinkunft. Im Fall Hirschfelds, der vor Erlaß der Nürnberger Gesetze starb, bestimmten fortgesetzte Angriffe der Nationalsozialisten, und die Ausbürgerung aufgrund des Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit den Verlust seiner beruflichen Existenz in Deutschland, und sein Exil in Nizza. Dort wurde auch eine Denkmalplatte mit der Aufschrift "PER SCIENTIAM AD JUSTITIAM", einem der Leitsprüche Hirschfelds: Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit, vor einem Grabstein mit Reliefporträt ohne genealogische Zeichen errichtet.[2]

zu b) Sexuelle Orientierung als öffentliches Bekenntnis, insbesondere ihre Spaltung und Verdoppelung in Hetero- und Homosexualität, hat durchaus den Charakter einer Religion angenommen. Daß es sich bei dieser Spaltung um eine Perversion handelt haben die ultrakonservativen religiösen Hanseln daran durchaus richtig erkannt. Oder wie Theodor W. Adorno einst moserte:

"In diesem '[Sexualität ist] nicht pervers' steckt bereits doch das bürgerliche Convenue gegen die nicht-genitale Sexualität drin, es steckt im Grunde in dieser Rechtfertigung der Sexualität und in dem Begriff der Natürlichkeit, der darin propagiert ist, genau jenes unterdrückende, repressive, ja ich möchte also wirkilich fast sagen, wenn sie mir es verzeihen, spießbürgerliche Moment drin, gegen das sich zu kehren im Sinn des Sexus selber liegt. Und dadurch wird das etwas um seinen eigenen Sinn gebracht. Ich meine von da ab kommt man dann ziemlich nah einem Begriff von gewissermaßen gesunder oder reiner Sexualität, gegenüber einer verderbten und sonstwas, aber gerade diese wenn ich so sagen darf chemisch reine Sexualität ist bereits die, die gar nicht mehr sexuell ist, aus der die Partialtriebe ausgetrottet sind. Ich meine wenn ich nicht fürchtete mißverstanden zu werden und idiotisch zitiert zu werden, dann würde ich sagen, daß die Sexualität, die aber schon gar nichtmehr ein bisschen persvers ist, daß die aber auch gar keine Sexualität mehr ist." [3], ab Minute 28:00

Rosenkohl (Diskussion) 15:23, 17. Nov. 2015 (CET)

??? Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 15:41, 17. Nov. 2015 (CET)

Ulrich Kutschera

Kassler Biologe, aktiver Atheist und Antikreationismusaktivist. Hat sich kürzlich die Gleichsetzung von Kreationismus und Gender-Studies auf die Fahne geschrieben. Die sogenannte Gender-Ideologie gehe auf marxistisch-kommunistische Glaubensdogmen zurück[23], Bezeichnungen wie Gender und Queer seien Kunstworte esoterisch-okkultistischer, heterophober Minderheiten, die Normalmenschen ihre Religion aufzwingen wollten. Tendenz der Biologen, das alles wieder aus dem Artikel nehmen zu wollen, weil nicht so schlimm und eh bald in Rente. Bitte gelegentlich mal draufgucken. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 15:40, 17. Nov. 2015 (CET)

Und wo sagt er irgendwas über Homo- und Bisexualität? Ich finde nichts. Bedenklich finde ich allerdings, dass seine Äusserungen zum Kreationismus im Wikipedia-Artikel als "kontrovers" bezeichnet werden. Quo vadis, Wikipedia? --MatthiasGutfeldt (Diskussion) 20:56, 17. Nov. 2015 (CET)
Klingt eigentlich alles ganz plausibel, was Kutschera im Focus-Interview [4] zu sagen hat. Ausgerechnet am Gehalt seiner Aussage "auch homoerotisch veranlagte Männer sind dies mit dem Erblicken des Tageslichts als Baby" hege ich allerdings starke Zweifel, denn Homoerotik dürfte eher im Ödipuskonflikt und ab der Pubertät eine Rolle spielen, Rosenkohl (Diskussion) 21:46, 17. Nov. 2015 (CET)
Ganz plausibel? Gut zu wissen. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 23:52, 17. Nov. 2015 (CET)
So wie es aussieht, bildet sich um Kutschera ein Kreis, der schwulen Männern Sexualität abspricht, weil offenbar in der Biologie (genau wie in der Kirche) Sexualität mit "Fortpflanzung" definiert wird. Dies mag nun in der Biologie als Naturwissenschaft aus Gründen der Terminologie möglicherweise nötig sein. Was man aber als aufmerksamer denkender Mensch bemerken kann, ist, dass sich diese Sprache - wird sie politisiert (und dies tut Kutschera) - erstaunlich stark der Sprache der Kriche nähert: Sexualität dient nur der Fortpflanzung. Es hilft nichts, sexuelles Verhalten, das nicht der Zeugung dient, als Erotik darzustellen. Erotik ist nämlich mehr, als nur "Sex", Sexualität kann höchst unerotisch sein, Erotik muss nicht in "sexuellen" Handlungen enden. Eine Frau die vergewaltig wird und schwanger wird, hatte also - frei nach Kutschera - Sexualität. Und eine Frau, die liebevollen "Sex" mit einer anderen Person hatte, hatte also keine Sexualität? Vergewaltigung in der Ehe zwecks Arterhaltung wird da wieder - rein biologisch gesehen - hochaktuell!
Erschreckend interessant wird, wenn man dann lesen darf, dass Homosexualität eine biologische Abweichung sei, wie anderes erotisches Verhalten - sprich Perversion - auch. Wo beginnt denn nun biologisch gesehen Perversion und ab wann muss man diese Abweichung kriminalisieren?
Das Gefährliche an solchen Phrasen schwingenden Menschen ist, dass sie vorgeben, schwulen- und frauenfreundlich zu sein - in Wirklichkeit aber nicht bemerken, dass sie sich in extreme Nähe der krichlichen Vertreter stellen, die ebenfalls vorgeben alle Menschen gleich zu lieben. Denn in der katholischen Kirche bin ich selbstverständlich wärmstens willkommen - solange ich meine unproduktive Homosexualität nicht auslebe. Wenn dann noch Kollegen von Kutschera meinen, männliche Homoerotik wäre in der Frühgeschichte der Menschheit nötig gewesen, weil sich die männlichen Frühhomospaienser sonst gegenseitig umgebracht hätten, zeugt dies von einem lächerlichen naiven und rückständigen Menschen- und Männerbild - näherst sich also rhetorisch erstaunlich nahe dem Extremfeminismus. Diese ohnehin nicht beweisbaren Hyopthesen bleiben somit nichts als pubertäre Hirnerotik.
Es ist richtig und korrekt die Genderforschung zu hinterfragen, da läuft vieles falsch. Nötig wäre es aber auch, wenn diese hochintelligenten Biologen einsehen würden, dass auch die Biologie (und andere Naturwissenschaften) vor Stumpfsinn nicht gefeit sind. Aber vielleicht lieg dies ja in den Genen: Biologen können nicht anders. --al-Qamar (Diskussion) 11:08, 18. Nov. 2015 (CET)
Kutschera fantasiert bei Darwin (einem gelernten Theologen) er was die Theologen seiner Zeit alles mit ihm angestellt hätten, wenn er schon das gedacht hätte, was Kutschera für ihn vorsieht. [5]. So kommt das einem beim Umgang mit den Genderstudien auch vor. Kutschera hängt einem heftigen Biologismus an, die kulturelle Anthropologie straft er mit Verachtung. Albern. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 12:06, 18. Nov. 2015 (CET)
Al-Qamar, Kutscheras Definition von Sexualität ist tatsächlich bemerkenswert. O-Ton: „Es gibt nur eine Form von Sexualität: Das ist Fusion Spermium mit Eizelle gleich Zygote... homoerotisch veranlagte Männer oder homoerotisch veranlagte Frauen, die per Definition natürlich asexuell sind, weil sie nicht eine Zuneigung zum anderen Geschlecht empfinden und daher kanns auch nicht zu einer Fusion eines Spermiums mit einer Eizelle zu einer Zygote kommen“ (Zwölfzweiundzwanzig-Interview vom 11. Juli, 13:25). Schwule sind für ihn „DSD-Kranke“, im Gegegnsatz zu „heteronormalen“ Menschen. Erwartungsgemäß werden Kutscheras Polemiken aus dem Kreis der römisch-katholischen Kirche (z.B. auf kath.net) und christlichen Fundamentalisten gefeiert, also genau den Menschen, die Kutschera normalerweise ablehnt und die ihn ablehnen.
Es ist wichtig zu beachten, dass das eigentliche Ziel von Kutscheras Polemiken ein Rundumschlag gegen die Geisteswissenschaften ist. Dazu Kutschera: „Sogenannten Sozial- oder Geisteswissenschaften, das hat nichts mit Naturwissenschaft zu tun und da gibts eben diesen Kulturbruch, Naturwissenschaftler erforschen reale Dinge, die wirklich existieren, unsere Theorien basieren auf Fakten, während in der Sozialkunde eben vor sich hin theoritisiert wird und Fakten wenig zählen“. Aus dem Bereich der von ihm insgesamt verachteten Geisteswissenschaften pickt er sich die Geschlechterforschung und die Queer Studies raus, weil beide in manchen Teilen der Gesellschaft irrationale Abwehrreaktionen auslösen und Kutschera auf diese Grundstimmng zurückgreift, wenn seine Argumente nicht überzeugen. --SanFran Farmer (Diskussion) 17:39, 18. Nov. 2015 (CET)

Wobei der "Literaturkritik"-Rezensent auch selber eifriger Kreationist ist, sollte man bedenken.

Auf die Frage:

"Um zu einer ganz praktischen Frage zu kommen: Weshalb wird derzeit in einigen Staaten Afrikas und in Russland den homosexuell veranlagten Menschen derart hart entgegengetreten? Können Sie aus biologischer Sicht diese Intoleranz nachvollziehen oder begründen?"

antwortet Kutschera:

"Im naturnahen Zustand haben Menschenverbände in der Regel überlebt, weil sie sich einem Gruppenführer angeschlossen haben. Diese Alpha-Männer, meist despotische Herrscher, haben ihre Macht und Intelligenz dazu benutzt, das Überleben des Kollektivs zu sichern. Diese Testosteron-gesteuerten Kämpfer hatten meist zahlreiche Reproduktions-Partnerinnen und somit eine hohe Darwin’sche Fitness (Kinderzahl).
Möglicherweise übertragen die heutigen Despoten ihre eigenen Veranlagungen auf die von ihnen beherrschten Menschen und sind daher intolerant. Weiterhin waren die Gruppenführer daran interessiert, die Zahl ihrer Untergebenen zu vermehren: Verhaltensweisen, die eine Reduktion der Kinderschar mit sich bringen, passen nicht in dieses Schema.
Da die Mutter-Kind-Beziehung die intensivste Bindung im Tierreich ist, spielt auch dieses allgemein bekannte Wissen möglicherweise eine Rolle und religiöse Mythen werden ebenfalls zur Begründung angeführt. Eine Diskriminierung homoerotisch veranlagter Menschen ist völlig unakzeptabel und kann durch kein Argument irgendwie gerechtfertigt werden."[6]

Die von Kutschera aufgezählten biologischen Aspekte enthalten zwar durchaus triftige Motive; er hätte jedoch stattdessen klar sagen sollen, daß biologische Aspekte keineswegs hinreichend für eine Erklärung von Homophobie sein können.

Eklatant wird Kutscheras politische Unkenntnis bei der Rede von "heutigen Despoten", wo doch Länder wie Rußland, Uganda oder Nigeria gerade keine "naturnahen Despotien", sondern verfasste Staaten mit formaler Gewaltentrennung sind. Die Unfreiheit und Rückständigkeit in solchen Ländern, wie sie etwa in der Gesetzgebung und Ausgrenzung Homosexueller zum Ausdruck kommt, ließe sich schlüssig als ideologisierte, fetischhafte Reaktion auf eine ökonomische Rückständigkeit gegenüber dem Westen interpretieren.

Rosenkohl (Diskussion) 14:10, 18. Nov. 2015 (CET)

Ob der Literaturkritikrezensent ein Kreationist ist? Bei Kutschera und Co sicher, ich im übrigen auch. Solch "schlüssigen" Deutungen gehen nicht nur bei der Homosexualität fehl. Kutschera hat keine Ahnung von Vielfalt und Erkenntnissen des Geistes, will da aber den großen Zampano spielen. Nur mal Cargo-Kult und Bootleggers and Baptists als Beispiele. 15:52, 18. Nov. 2015 (CET)
Eben, eine Katastrophe: In naturnahem Zustand - so der Biologe Kutschera offensichtlich - beherrschen einige wenige hochpotente charismatische Männer die zu Sexualität fähig sind (hohes Evolutionspotential), eine Gruppe unterdrückter hübscher, nicht der Rede fähiger Dummchen, die sich zwecks Arterhaltung kulturübergreifen freudig hingeben und dann noch einige nicht der Sexualität fähiger (Halb)Männchen, die allenfalls noch eingesetzt werden können, um die Aggressivsten der testosterongeplagten Triebtäter mittels Homoerotik davon abzuhalten, die Menschheit auszurotten. Vielleicht sollten wir mal ein paar erotikgeile Tunten zu den nicht minder hochpotenten und besonders charismatischen Rauschebartdespoten der IS-Terroridioten schicken und ihre biologisch begründete Deppenhaftigkeit mit Homoerotik kultivieren. Ob Kutschera möglicherweise wieder naturnahe Despotate errichten möchte? Es lebe die Evolution! --al-Qamar (Diskussion) 16:10, 18. Nov. 2015 (CET) PS. Und sonntags gibts obligatorischen Bio-Unterricht, der uns in die korrekte biologische Schranken weist. Amen. Ach ja: Die Rassenlehre des Dritten Reichs gründete schlussendlich in einen falsch verstandenen Darwinismus.
Bei Kutschera selbst gibts keinerlei Hinweis auf Vermehrung oder Ehegespons, es würde mich auch wundern. Taliban bei Magnum: Die Tunten sind schon dagewesen. Rezension beim Perlentaucher - wie gesagt, von Kulturwissenschaft hat der Kutschera keinen Schimmer ... Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 16:31, 18. Nov. 2015 (CET)
SÜÜÜSS!--al-Qamar (Diskussion) 21:26, 18. Nov. 2015 (CET)

Gemäss dem Transskript auf [7] hat Kutschera das so formuliert:

Nun muss ich wieder korri­gieren. Es gibt nur eine Form von Sexu­alität. Das ist Fusion Spermium mit Eizelle gleich Zygote. Alles andere sind erotische Hand­lungen ohne Sex. Das sind asexuelle erotische Akte. Hat mit Sex nichts zu tun. Wir Bio­logen benutzen den Begriff seit über 200 Jahren und bestehen auch drauf, dass er nicht um­definiert wird.

Wenn der Wikipedia-Artikel zur Sexualität nicht täuscht, ist das in der Biologie tatsächlich eine gängige Definition von Sexualität. Leider haben einige Wikipedianer nicht begriffen, was Kutschera hier mit "Sexualität" meint - so wie Kutschera halt einfach nicht begriffen hat, dass "Sexualität" in anderen Fachgebieten etwas ganz anderes meint. Deshalb ist diese Aufregung um seine Aussagen zur Sexualität zumindest teilweise künstlich aufgebauscht. Kutschera liefert auch ohne diese Definitionsprobleme genug andere sehr fragwürdige Aussagen - die man allerdings auch nicht umsverrecken in fiesestmöglicher Art und Weise überinterpretieren sollte. Ich empfehle die Lektüre von [8] . --MatthiasGutfeldt (Diskussion) 21:41, 18. Nov. 2015 (CET)

Kutschera macht gebräuchliche biologische Begriffsverwendungen wie Sexualität oder Geschlecht zur einzig möglichen. Das ist schon kraft Pragmatik (Linguistik) völlig albern (auch so eine Geisteswissenschaft). Klar werden die Begriffe nicht nur bei Judith Butler, sondern in der Sexualwissenschaft anders verwendet. bei Harry Frankfurt kann man allgemein nachlesen, worum es sich bei Kutscheras Rundumschlag gegen die Geisteswissenschaften handelt. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 22:16, 18. Nov. 2015 (CET)

Den von Kutschera so genannten "Kulturbruch" zwischen Natur- und Sozialwissenschaften gibt es ja tatsächlich, und man kann ihm dessen Existenz daher nicht vorwerfen. Auch Kutschera wird vermutlich konstatieren, daß zwar einerseits die menschliche Gesellschaft ein Bestandteil der Natur ist, andererseits die Naturwissenschaften nicht in der Lage sind hinreichend zu erklären, was in der menschlichen Gesellschaft geschieht. Zurecht insistiert Kutschera darauf, daß man im Rahmen einer wissenschaftlichen Erklärung keinen sogenannten Geist als Ursache von empirischen Phänomenen voraussetzen darf. Um aber zu verstehen, worum es sich bei diesem Kulturbruch zwischen Natur- und Sozialwissenschaften handelt, müßte man die Entwicklung der Theorie etwa von Kant über Hegel bis zu Marx nachvollziehen, Rosenkohl (Diskussion) 01:06, 19. Nov. 2015 (CET)

Du bist ein Optimist mit Deiner Vermutung ;) Er treibt die angelsächsischen Zwei Kulturen auf die Spitze, sieht die Biologie durchaus in der Lage an "alles" zu erklären. Ansonsten brauchts für das Gegenteil des Kulturbruchs keinen Marx sondern den Theologen Wilhelm Dilthey auf deutscher Seite, der die geisteswissenschaften eben über die Eigengesetzlichkeit des menschlichen Geisteslebens definiert hat. Völlig berechtigt. Man kann auch Auguste Comte anführen, der nicht die Biologie, sondern die Soziologie als Brückenwissenschaft gedeutet hat. Alles olle Kamellen, von denen Kutschera nicht den geringsten Begriff oder Respekt hat. Bruno Latour für etwas aktuellere Überlegungen. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 07:27, 19. Nov. 2015 (CET)
Nun, Kutschera sollte als gebildeter Mann sehr woll wissen, wie Sexualität in der Alltagssprache definiert ist. Wenn er politisch aufs Parkett haut, und das tut er, nimmt er wohl bewusst in Kauf, dass er missverstanden wird, wenn er Sexualität nur noch als Verschmelzen von Spermium und Eizelle betrachtet. Das ist doch völlig weltfremd, dann müsste doch Sexualität aus der Alltagssprache verschwinden und durch Erotik ersetzt werden (z.B. Erotikorgan statt Sexualorgan etc.) Was er damit bezwecken möchte ist unklar.
Wenn er sagt: »Die homoerotischen Spielereien der Bonobo-Weibchen simulieren aber den Sex-Akt mit einem Männchen (den sie mit derselben Zuneigung vollziehen)« [9] und weiter aussführt, dass Homoerotik im Tiereich kaum vorkomme und weiter: «Die wenigen gut belegten tierischen "Same-Sex-Interaktionen" erfüllen vermutlich den Zweck einer "Übung für den Ernstfall«, dann marginalisiert er Homosexualität bewusst. Und es ist nur logisch, dass entsprechende halbgebildete und sozialethisch rückwärtsgewandte Kreise, solche Aussagen für politische Ziele brauchen werden. Kutschera sollte sich überlegen, ob er von solchen Kreisen zitiert werden möchte. Ein allfällig späteres, "ich habe es so nicht gemeint", hülfe da wenig. Scherben bleiben Scherben. Politik folgt anderen Gesetzen als die NWS. Politik ist immer emotional, besonders bei euch in Deutschland. Da er ohnehin kein Gefühl für Kultur und gesitige Evolution hat, wird ein solcher Mann gefährlich, wenn er zu politsieren beginnt und die wissenschaftliche stoische Ruhe durch emotionsgeladene Reden ersetzt. Ein wissenschaftlicher Disput unter gelehrten Fachkräften ist sinnvoll und erwünscht; diese Diskussionen und doch höchst vagen Erkentnisse - sofern sie auch wirklich Gültigkeit haben - politisch auszutrupmfen sind eines Wissenschaftlers unwürdig. Aber er ist stolz darauf, dass er massenweise ihm zustimmende Emails erhält. Nun, hoffen wir, dass er bei der wissenschaftlichen Forschung nicht auf diese Masse hört.
Ich gehe nicht soweit, dem Herrn Kutschera schwulenfeidnliches Verhalten nachzusagen, aber ein wachsames Auge darf man schon auf ihn werfen, bevor er zuweit geht. Seine Aussagen letztlich zeigen deutlich, dass er Feministinnen, Gender-Forscher und Queer-Forscher zusammen mit Kreationisten in den Sektentopf wirft. Er hat eindeutig ein Problem mit Menschen, die Homosexualität anders als auf der biologischen Ebene erforschen. Sie passen nicht in sein biologisch begründetes Weltbild charismatischer Despoten, deren Sperma sich erfolgreich und reichlich mit willigen Eizellen verschmilzt. --al-Qamar (Diskussion) 11:55, 19. Nov. 2015 (CET)

Naja, er vermutet halt, daß tierischr gleichgeschlechtliche Handlungen den Zweck einer Übung für den Ernstfall erfüllten; und stünde demnach in der Pflicht, weiter zu begründen, worauf sich so eine Vermutung stützt und mit was für Experimenten sie sich beweisen oder wiederlegen ließe, wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß es solche Experimente gäbe.

Für wie gesagt problematischer halte ich Aussagen wie:

"Die Fach­literatur 2015 sagt, dass Männer und da müssen wir unter­scheiden zwischen Männern und Frauen, dass homo­erotisch gepolte Männer mit dieser Veran­lagung auf die Welt kommen"

weil dabei

  • der Stand der Fachliteratur falsch wiedergegeben wird
  • nicht unterschieden wird zwischen einerseits einzelnen sexuellen Handlungen bei Tieren oder Menschen und andererseits einer rein kulturell vermittelten und ausgedrückten sexuellen Identität der Menschen
  • dadurch auch der Stand der Aufklärung der Sexualität ignoriert wird, wie ihn etwa bereits die Psychoanalyse nach Sigmund Freud erreicht hatte

Rosenkohl (Diskussion) 17:20, 19. Nov. 2015 (CET)

Wer interessiert sich ernsthaft für die sorte fachliteratur? @Al-qamar: wir waren doch mit Thomas Dworzaks schwulen Taliban auf dem richtigen Weg: Die Wirkmächtigkeit von Bildern und Vorstellungen erklärt sich doch nicht über biologische Studien, sondern über kulturelle Anspielungen und Codes. Die Story vom glücklichen Bonobosex basiert auf Sachbüchern und philosphischen Spekulationen von Frans de Waal. Da gehts weniger um Kopulationszeiten sondern die Entwicklung von Moral und Kultur. Sprich de Waal ist knuffig und lesbar, für verschiedenste Menschen, Kutschera ist und bleibt skeptische Altmännerliteratur. Polentarion DiskTebbiskala : Kritik 18:54, 19. Nov. 2015 (CET)
Notübung? Ha! So etwas habe ich auch mal in Bezug auf homosexuelle Männer gelesen: Wir tragen nämlich genau so zum Genpool bei, indem wir sozusagen die Notreserve sind. Falls nämlich der Notfall eintreten sollte, dass alle Heteromänner schlapp machen, dann hat die weise Evolution uns vorgesehen. Durch die homosexuellen Erotikakte nämlich, bleiben nicht nur unsere Erotikorgane für den Notfall fit, sondern der von uns produzierte Notvorrat an gesunden verschmelzungsfähigen Spermien wird dadurch stets frisch und gesund erhalten. Was sich Wissenschaftler so alles ausdenken, lustig nicht?
@Rosenkohl: Einst identifizierten sich die Menschen über ihre Herkunft (Familie, Stamm, Ethnie), dann kamen die Nationalstaaten mit ihren euphorischen Hymnen (Deutscher, Schweizer, Italiener) und dann die sexuell/geschlechtliche Identität (Frau, Schwul, Lesbe und dann mit etwas Verzug der Heteromann). Ohne diese Identifikationen als Politschwester oder Kampflesbe hätte die Emanzipation der Schwulen und Lesben keinen Erfolg gehabt, sie wäre nicht einmal entstanden, trotz der Unterdrückung durch Staat und Polizei. Deshalb brauchte es auch die Extremfeministinnen, die sich auch als solche identifiziert haben, damit die Frauen nicht mehr als etwas betrachtet wurden, was Mann züchtigen muss.
Den Sigmund Freud erachte ich als heillos vergammelt. Selbst Einstein wird nicht in solchem Masse und unhinterfragt zitiert, wie dieser Freud. Hat denn die Psychologie in den letzten hundert Jahren gar keinen Fortschritt gemacht? Freud sollte eigentlich nur noch aus historischem Interesse gelesen werden. Selbst Kutschera fühlte sich bemüht, der ungebildeteten Weltöffentlichkeit darzulegen, was Darwin alles nicht wusste. Die Urväter einer Wissenschaft sind eben nicht nur längst tot, sondern auch veraltet. --al-Qamar (Diskussion) 21:20, 19. Nov. 2015 (CET)

Kutschera sagt:

"Denken Sie an den berühmten Herrn Hegel, den berühmten Philosoph, der mal gesagt hat - Schlüsselzitat - er ist gefragt worden: 'Aber ihre Theorien widersprechen doch den Beob­achtungen'. Da hat er gesagt: 'Ja dann sollen eben die Beobachtungen verändert werden, dass meine Theorien stimmen'" [10]

Ich vermute dieses angeblich Hegel-Zitat läßt sich nicht belegen. Was er tatsächlich schrieb ist, daß sich in der Veränderung des Wissens von einem Gegenstand mit dem Wissen auch der Gegenstand selbst ändere:

"Allein gerade darin, daß es überhaupt von einem Gegenstande weiß, ist schon der Unterschied vorhanden, daß ihm etwas das An-sich, ein anderes Moment aber das Wissen, oder das Sein des Gegenstandes für das Bewußtsein ist. Auf dieser Unterscheidung, welche vorhanden ist, beruht die Prüfung. Entspricht sich in dieser Vergleichung beides nicht, so scheint das Bewußtsein sein Wissen ändern zu müssen, um es dem Gegenstande gemäß zu machen, aber in der Veränderung des Wissens ändert sich ihm in der Tat auch der Gegenstand selbst; denn das vorhandene Wissen war wesentlich ein Wissen von dem Gegenstande; mit dem Wissen wird auch er ein anderer, denn er gehörte wesentlich diesem Wissen an. Es wird hiemit dem Bewußtsein, daß dasjenige, was ihm vorher das An-sich war, nicht an sich ist, oder daß es nur für es an sich war. Indem es also an seinem Gegenstande sein Wissen diesem nicht entsprechend findet, hält auch der Gegenstand selbst nicht aus; oder der Maßstab der Prüfung ändert sich, wenn dasjenige, dessen Maßstab er sein sollte, in der Prüfung nicht besteht; und die Prüfung ist nicht nur eine Prüfung des Wissens, sondern auch ihres Maßstabes."[11]

Der Philosoph Tom Rockmore etwa merkt dazu an:

"Hegel, who has an unearned, highly prejudical reputation of simply ignoring experience, insists, on the contrary, that we must constantly update our theories to take account of what is given in consciousness." [12]

Im exemplarischen Fall der wilden Bonobos stellt sich heraus, daß wir Menschen nicht gewillt sind, ihre Kultur als Kultur im menschlichen Sinne anzuerkennen. Der Grund dafür liegt m.E. im Fehlen einer auf dem Wert menschlicher Arbeit beruhenden Gleichheitsbeziehung. Bonobos und andere Tiere kennen daher insbesondere auch keine "romantische Liebe", als welche die Menschen Sexualbeziehungen gleichwertiger Partner auffassen.

Marx bemerkte übrigens treffend:

"Anatomie des Menschen ist ein Schlüssel zur Anatomie des Affen. Die Andeutungen auf Höhres in den untergeordneten Tierarten können dagegen nur verstanden werden, wenn das Höhere selbst schon bekannt ist" [13]

Wobei "Höhe" m.E. nicht als eine moralische Wertung zu verstehen ist, sondern als historischer Fortschritt in der Organisation und Ausbildung von Fähigkeiten einer Gesellschaft, Rosenkohl (Diskussion) 22:20, 19. Nov. 2015 (CET)

deutschsprachige Kontaktperson für die Inspire-Kampagne

Halihalo, in der aktuellen "Inspire"-Kampagne bis 31. März 2015 wird das Gender Gap zwar im Singular genannt ;-(, aber es sollen sich dennoch alle aufgerufen fühlen, Ideen zu äußern, wie mehr Artikel entstehen, die einen fairen Ausgleich gegenüber dem bisher verzeichneten Wissen herstellen können.

Erste Ideen können einfach so eingetragen werden, auch auf Deutsch, und etwa ab Mitte des Monats werden sie bei genügend Interesse gemeinsam ausgearbeitet. Geht mal gucken, ob vielleicht jemand anderes schon an etwas Ähnliches gedacht macht und Ihr eventuell zusammen daran weitermachen könntet: https://meta.wikimedia.org/wiki/Grants:IdeaLab/Inspire
Interessierten kann ich evtl. weiterhelfen, sich reinzufinden. Ich mache allerdings im Funding Committee mit (unbezahlbar) und bleibe daher unparteiisch, auch wenn ich hier und da kommentiere.

Apropos, alle sind eingeladen, Projektideen zu kommentieren: einfach die eigene(n) Sprache(n) nutzen, egal, welche Sprache da schon steht. Hier ein paar Infos, wie Ihr mit mir Kontakt aufnehmen könntet, viele Grüße, --C.Koltzenburg (Diskussion) 22:47, 11. Mär. 2015 (CET)

Dieser Abschnitt kann archiviert werden. 22.11.2016

, Prteprte (Diskussion) 14:57, 22. Nov. 2016 (CET)

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