Petit Rouge

Rotweinsorte aus dem italienischen Aostatal

Petit Rouge ist eine autochthone Rotweinsorte aus dem Weinbaugebiet Aostatal, Italien. Lediglich in Italien waren noch 68 ha Rebfläche bestockt.[1]

Petit Rouge
Synonyme Petit Rouge d’Aoste, Oriou – für weitere siehe Abschnitt Synonyme
Petit Rouge
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe schwarz
Verwendung
VIVC-Nr. 9200
Liste von Rebsorten

Der Enfer d’Arvier, Chambave Rosso und Torrette sind Weine, die aus dieser Rebsorte hergestellt werden. Die Sorte ist spätreifend und erbringt dunkelfarbene (rubinrot bis violett) Rotweine mit reifen, weichen Tanninen. Seine Merkmale sind außerdem die scharfe Säure und eine leichte Bitterkeit. Sie gelangte wahrscheinlich Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Aosta-Tal ins Wallis. DNA-Analysen am „Istituto agrario di San Michele all'Adige“ heute Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige brachten auch einen Hinweis auf eine Verwandtschaft zweiten Grades zur alten, in den Schweizer Alpen beheimateten Rebsorte Resi.[2]

Eine im Jahr 2002 veröffentlichte Studie legt den Schluss nah, dass die Sorten Mayolet, Petit-Rouge und Vien de Nus eng verwandt sind und wahrscheinlich von den gleichen Vorfahren abstammen.[3] Die bislang geäußerte Vermutung, Petit-Rouge sei in der Schweiz unter dem Namen Humagne Rouge bekannt, konnte bei gleicher Gelegenheit nicht bestätigt werden.

Herkunft

Bearbeiten

Der Petit-Rouge gehört zu einer Gruppe von Rebsorten, die sich in der geographischen Insellage der Alpenregionen Italiens und des Wallis in der Schweiz halten konnten. Zu dieser Gruppe gehören die folgenden Sorten:

Synonyme

Bearbeiten

Die Rebsorte Petit-Rouge ist auch unter folgenden Synonymen bekannt: Orion Gris, Oriou, Oriou Curare, Oriou Gris, Oriou Lombard, Oriou Picciou, Oriou Voirard, Petiou Rodze, Petit Rouge d’Aoste, Petit Rouge de Chatillon, Piccion Roza, Picciou Oriou, Picciou Radzo, Picciou Rouge, Picciou Rouzo, Picciourodzo, Picciourouzo, Pitchou Rodza, Ricciou Rouge, Rouge, Rouge du Valais, Voirard d’Aoste.[4]

Abstammung

Bearbeiten

Autochthone Rebsorte des Aostatals.

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
  • Giulio Moriondo: Vini e Vitigni Autoctoni della Valle d’Aosta. (139 Seiten). 1. Auflage. Institut Agricole Régional, Aosta 1999.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. K. Anderson, N. R. Aryal: Database of National, Regional and Global Winegrapes Bearing areas by Variety, 1960 to 2016, Format: xlsx, 18. August 2020.
  2. Sur les traces du cépage romain Raetica grâce à l'ADN (Memento vom 14. Juli 2006 im Internet Archive) von José F. Vouillamoz (in französischer Sprache)
  3. Biodiversity of grapevines (Vitis vinifera L.) grown in the Aosta Valley (Memento des Originals vom 14. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vitis-vea.de (PDF; 330 kB) von M. Labra, G. Moriondo, A. Schneider, F. Grassi, O. Failla, A. Scienza und F. Sala, in Vitis 41, Seiten 89–92
  4. Petit Rouge in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch), August 2020