Peter Heeren (* 24. April 1965 in Aurich) ist ein deutscher Kirchenmusiker und Komponist.

Peter Heeren, 2018

Peter Heeren studierte Kirchenmusik (A-Diplom) bei Martin Haselböck und Komposition bei Friedhelm Döhl an der Musikhochschule Lübeck. Er legte seine Konzertreifeprüfung im Fach Orgel bei Wolfgang Zerer an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg mit dem Prädikat „mit Auszeichnung bestanden“ ab.[1] Zahlreiche Aufführungen seiner Werke durch renommierte Musiker im In- und Ausland, darunter das Ballett Der Kredit (Uraufführung mit Improvisationen von Giora Feidman), Brief an Schönberg (Uraufführung durch Mitglieder des Bayerischen Sinfonieorchesters), Abschiedssinfonie für Violine und Orchester, Gebrauch des Lebens für Solisten, Chor und Orchester, Triptychon für Bariton Chor, Orgel und Elektronik (Uraufführung u. a. mit Sönke Tams-Freier, Text: Nikola Anne Mehlhorn), Von Liebeskunst (Text: Helmut Heißenbüttel). Sein Œuvre umfasst auch Werke für kleine Besetzung, mehrere Lieder, sowie Werke für Orgel, darunter sie liebt mich/ sie liebt mich nicht (Uraufführung durch Martin Haselböck) näher, mein Gott, zu dir (Uraufführung durch Hans Gebhard) und Nordsee, die unter Corona-Bedingungen online von Alexander Annegarn uraufgeführt wurde. Seit 2016 realisiert er literarisch-musikalische Projekte gemeinsam mit der Schriftstellerin Nikola Anne Mehlhorn, bspw. die politische Kulturaktion Künstler gegen Rechtsextremismus, 2017 das Musikwerk Triptychon, 2023 die Bricolage Matrix des Himmels (Textauszug der 2019 erschienenen Novelle EinmachEngel).

Seit 2000 beschäftigt er sich mit Gongs und ihren Klangwirkungen. 2021 wurde in Wuppertal seine kosmische Symphonie für 10 Gongs im Rahmen des Beuys-Performancefestivals Ich trete aus der Kunst aus! uraufgeführt.[2] Seit 1993 ist er Kantor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Marne[3] und lebt in Itzehoe.

Schaffen

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Peter Heeren entwickelte gemeinsam mit Nils Kay das Kompositionsprogramm JCself. Das Programm ermittelt bestimmte Werte in einem wiederholenden Prozess nach dem Prinzip Zufall und Auswahl. Diese Werte werden Eigenschaften von Tönen zugeordnet. Es bilden sich synergetische Strukturen.[4]

Preise und Ehrungen

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  • 1991: Förderpreis der Possehl-Stiftung[5]
  • 1993: 1. Preis des bundesdeutschen Hochschulwettbewerbs
  • 1994: Kulturpreis des Kreises Steinburg
  • 2012: Sonderpreis anlässlich des Kompositionswettbewerbes der 50. Alsterwanderwegs-Konzerte, Hamburg

Werke (Auswahl)

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  • Matrix des Himmels für Solisten, Sprecher, Orchester, Chor, Gong und Elektronik (Text: Nikola Anne Mehlhorn)
  • Von Liebeskunst für Sprecher, Sopran, Bass, Saxophon, Orgel, Heißenbüttels Cembalo, Heißenbüttels Schreibmaschine, Gongs, Elektronik (Text: Helmut Heißenbüttel)
  • Gedicht über das Andenken an die Kindheit meiner Kinder für Sprecher, Sopran, Bass und 3 Plattenspieler (Text: Helmut Heißenbüttel)
  • Kosmische Gongsymphonie für 10 Gongs
  • Gebrauch des Lebens für Soli, Chor und Orchester
  • Triptychon für Bariton, Chor, Orgel und Elektronik
  • Abschiedssinfonie für Violine und Orchester
  • Psalm 146 / Vom wahren Vertrauen auf Gott / Versuch einer Wiederaneignung für Chor
  • Brief an Schönberg für Sopran, 2 Oboe d’amore, 3 Klarinetten, Bassetthorn, Bassklarinette und Kontrabassklarinette
  • Bazon 1–3 für Klavier
  • sie liebt mich/ sie liebt mich nicht für Orgel
  • 5 Stücke für Cembalo
  • Intermezzo für Streichquartett
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Einzelnachweise

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  1. Prüfungsordnung für das Aufbaustudium Instrumentalmusik -Konzertexamen-. (PDF) Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 13. Mai 2020, abgerufen am 25. November 2023 (Die Prädikate des Konzertexamens der Hochschule für Musik und Theater Hamburg beinhalten die Prädikate „mit Auszeichnung bestanden“, „bestanden“, „nicht bestanden“. Prüfungsordnung für das Aufbaustudium Instrumentalmusik „Konzertexamen“ vom 11. Februar 1987).
  2. BEUYS-PERFORMANCEFESTIVAL. Ich trete aus der Kunst aus! Kulturbüro Wuppertal, abgerufen am 22. September 2021.
  3. kirche-marne.de
  4. Kompositionsprogramm Jcself. Musik komponiert sich selbst. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  5. Peter Heeren. Biographie. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Oktober 2021, abgerufen am 25. November 2023.