Paul von Klingenberg (der Jüngere)

* 1659; + 1723; dänischer Gutsbesitzer und Jurist, Justizrat und Etatsrat, Gutseigner auf til Højriis Slot, Tersløsegård, Ørum Slot m.m.

Paul von Klingenberg (der Jüngere) (* 3. August 1659 in Hanerau; † 3. April 1723) war ein dänischer Gutsbesitzer und Jurist.

Leben Bearbeiten

Paul von Klingenberg war der älteste Sohn des Kaufmanns und dänischen Generalpostmeisters Paul von Klingenberg und dessen Frau Elisabeth (1637–1663), einer Tochter des Hamburger Kaufmanns Albert Baltzer Berns/Behrens (1602–1652) und Nichte von Gabriel Marselis. Die letzten Lebensjahre seines Vaters waren überschattet von dessen finanziellen Problemen und ökonomischem Kollaps.[1] Paul von Klingenberg musste mit ihm vor Gericht um sein mütterliches Erbe streiten.[2]

Er selbst studierte Rechtswissenschaften und wurde 1687 Justizrat.[3] 1689 erhielt er Sitz und Stimme im Højesteret, Dänemarks höchstem Gerichtshof. 1710 wurde er zum Etatsrat und 1717 zum Konferenzrat ernannt.

 
Schloss Højris

Klingenberg besaß zahlreiche Güter: Tersløsegård (Tersløse Sogn, 1683–1723), Ørum (1685), sein Erbgut Højris auf Mors (1690–1723), Lund auf Mors (–1723), Rostrup, Hundborg Herred (–1704) und Blidstrup auf Mors (1705–1723). Auf Højris führte er das Gartentagebuch seines Vaters fort, das heute als außerordentliches Dokument der Gartengeschichte gilt.[4] Der dortige Garten wurde, wie zuvor der in Hanerau, „zu einem der berühmtesten Gärten in ganz Nordeuropa“.[5]

In erster Ehe war er verheiratet mit Edel Elisabeth Bielke/Bjelke (1664–1708), einer Tochter des dänischen Reichsadmirals Henrik Bjelke. In zweiter Ehe heiratete er Ulrike Auguste von Speckhan (1677–1758), eine Tochter des Stiftsamtmanns von Ribe Frantz Eberhard von Speckha(h)n (1628–1697) und dessen zweiter Frau Elisabeth, geb. von Raben (1640–1697), Hofdame der Königin Sophie Amalie. Zu den Kindern aus erster Ehe zählen:

Porträts der Familie befinden sich in der Sammlung des Gutes Deutsch-Nienhof.[6]

Literatur Bearbeiten

  • von Klingenberg †. In: Danmarks Adels Aarbog 40 (1923), S. 486–488 (Digitalisat)
  • Annie Christensen: The Klingenberg garden day-book: 1659–1722. Kopenhagen: Rhodos; Kerteminde: in collaboration with Landbohistorisk Selskab 1997 ISBN 8772457104

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. John T. Lauridsen: Fra »spekulation« til konkurs. En studie i Poul Klingenbergs økonomiske kollaps. In: Historie ISSN 0107-4725 1999,S. 1–31 (Digitalisat)
  2. Historisk årbog for Thisted Amt 1914, S. 35
  3. Biographische Stationen im Wesentlichen nach Danmarks Adels Aarbog
  4. Annie Christensen: The Klingenberg garden day-book: 1659-1722. Kopenhagen: Rhodos; Kerteminde: in collaboration with Landbohistorisk Selskab 1997 ISBN 87-7245-710-4
  5. Henning von Rumohr, Carl-Heinrich Seebach: Schlösser und Herrenhäuser im nördlichen und westlichen Holstein. Weidlich 1981 ISBN 978-3-8035-1135-5, S. 174
  6. Inventar älterer Oelbildnisse, Denkmäler u.s.w. des Deutschen Adels, in: Der Deutsche Herold, Beilage 1892, S. 43