Paleokastro (Samos)

Siedlung in Griechenland

Das Dorf Paleokastro (griechisch Παλαιόκαστρο (n. sg.)) liegt ca. 3 km südöstlich der Stadt Samos auf der gleichnamigen griechischen Insel. Paleokastro hat 502 Einwohner und zusammen mit den umliegenden Siedlungen bildet es die Ortsgemeinschaft Paleokastro (Τοπική Κοινότητα Παλαιοκάστρου Topikí Kinótita Paleokástrou) mit insgesamt 707 Einwohnern.

Ortsgemeinschaft Paleokastro
Τοπική Κοινότητα Παλαιοκάστρου (Παλαιόκαστρο)
Paleokastro (Samos) (Griechenland)
Paleokastro (Samos) (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Nördliche Ägäis
Regionalbezirk Samos
Gemeinde Anatoliki Samos
Gemeindebezirk Vathy
Geographische Koordinaten 37° 44′ N, 27° 0′ OKoordinaten: 37° 44′ N, 27° 0′ O
Höhe ü. d. M. 117 m
(Durchschnitt)
Fläche 20,677 km²
Einwohner 707 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 56010108
Ortsgliederung 6
Postleitzahl 83100
Telefonvorwahl 22730-2

Die Ortsgemeinschaft Paleokastro erstreckt sich auf einer Fläche von 20,677 km² im Südosten der Insel. Das türkische Festland liegt südlich gegenüber der Straße von Mykali in weniger als 2 km Entfernung. Zur Ortsgemeinschaft zählen auch zwei unbewohnte Inseln; Kasonisi ist in geringer Entfernung der Ostküste vorgelagert und Vareloudi bei Psili Ammos der Südküste. Nach Westen und Norden grenzt der Stadtbezirk Vathy an. An der buchtenreichen Küste liegen die Siedlungen Charavgi (auch als Kerveli bezeichnet) Posidonio, Klima und Psili Ammos. Das Dorf Paleokastro liegt abseits des Meeres auf einer kleinen fruchtbaren Hochebene.

Geschichte

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Die Überreste einer antiken Befestigungsanlage mit Zyklopenmauerwerk in der Nähe des Dorfes sind namensgebend für Paleokastro. In byzantinischer Zeit unterstand die nahegelegene Kirche Agios Tryphon dem Athoskloster Ivrion. Das Dorf Paleokastro wurde erstmals 1633 in einem osmanischen Kopfsteuer-Register mit 20 Familien aufgeführt.[2] Nach einem Bericht aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte Palaiocastro 100 Häuser und eine Kirche. Der gute Wein besonders den Muscat wurde erwähnt.[3] Im Jahr 1702 erwähnte Tournefort Paleocastro in einer Auflistung der Inseldörfer. Dagegen ist die Beschreibung der Bucht von Posidonio als Hafen ausführlicher. An dem als port des galères bezeichneten Hafen lagen die Ruinen einer alten Stadt mit den Überresten zweier Tempel.[4]

Mit der Umsetzung der Gemeindereform nach dem Kapodistrias-Programm im Jahr 1997 erfolgte die Eingliederung von Paleokastro in die Gemeinde Vathy. Nach dem Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden der Insel nach der Verwaltungsreform 2010 zur Gemeinde Samos (Δήμος Σάμου Dímos Sámou), zählt Paleokastro durch die Gebietskorrektur 2019 zur neu gegründeten Gemeinde Anatoliki Samos.

Einwohnerentwicklung von Paleokastro[5]
Name griechischer Name 1913 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Paleokastro Παλαιόκαστρο 0952 1054 1233 1151 0957 0786 0554 0527 0551 0557 0502
Argyros Αργυρός 0011 0045
Klima Κλήμα 0002 0011 0006 0026
Posidonio Ποσειδώνιο 0031 0008 0025 0037 0031
Charavgi Χαραυγή 0016 0016 0028 0054
Psili Ammos Ψιλή Άμμος 0028 0020 0051 0045 0049
Gesamt 1054 1233 1151 957 786 613 573 654 684 707
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Einzelnachweise

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  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Evangelia Balta: Açıl Susam, açı. In: Osmanlı Araştırmaları (The Journal of Ottoman Studies). Nr. 19, 1999, S. 20 (englisch).
  3. Iosif Georgirinis: A description of the present state of Samos, Nicaria, Patmos, and Mount Athos. London 1678, S. 112 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Joseph Pitton de Tournefort: LETTRE X. Description des Isles de Samos de Patmos de Fourni & de Skyros. In: Relation d'un voyage du Levant: fait par ordre du Roi contenant. Paris 1717, S. 104 (uni-heidelberg.de).
  5. Einwohnerzahlen von Paleokastro 1913–2001, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)