Paddington (Film)

Film von Paul King (2014)

Paddington ist eine britisch-französische Filmkomödie aus dem Jahr 2014. Titelfigur ist der sprechende Bär Paddington, der aus seiner Heimat Peru nach London reist. Die Verfilmung ist eine Kombination aus Realfilm und Computeranimation und basiert auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe des Engländers Michael Bond. Regie führte Paul King, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet.

Film
Titel Paddington
Produktionsland Vereinigtes Königreich, Frankreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Paul King
Drehbuch Paul King
Produktion David Heyman
Musik Nick Urata
Kamera Erik Wilson
Schnitt Mark Everson
Besetzung und Synchronisation
Chronologie
Paddington beim Tokyo International Film Festival 2015

Handlung

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Ein junger Bär lebt bei seiner Tante Lucy und seinem Onkel Pastuzo im peruanischen Urwald. Alle drei können sprechen und leben auf menschenähnliche Weise. Seit Lucy und Pastuzo sich vor vielen Jahren mit einem englischen Forscher angefreundet haben, schwärmen sie von England und ernähren sich am liebsten von Orangenmarmelade.

Nachdem ein Erdbeben ihre Behausung zerstört und Pastuzo das Leben gekostet hat, schmuggelt Lucy den jungen Bären auf ein Frachtschiff, das nach England fährt, hängt ihm ein Schild „Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären. Dankeschön“ um den Hals wie einem landverschickten Kind, und zieht selbst in ein Seniorenheim.

Der kleine Bär gelangt zum Bahnhof Paddington, wo er schnell feststellt, dass ihn in der lauten, geschäftigen Metropole niemand wahrzunehmen scheint. Er möchte den Forscher aufsuchen, mit dem seine Pflegeeltern befreundet waren und der ihnen versprochen hatte, in London seien sie immer willkommen. Allerdings kennt er dessen Namen nicht und weiß nicht, wo er anfangen soll. Schließlich hat er das Glück, von der Familie Brown gefunden und aufgenommen zu werden, die ihn der Einfachheit halber nach seinem Fundort „Paddington“ nennt. In der Familie löst seine Anwesenheit einige Konflikte aus: Der Vater, beruflich Risikoanalyst, sieht in ihm vor allem eine Gefahr und will ihn den Behörden übergeben. Die Mutter folgt ihrem Beschützerinstinkt und will dem Bären helfen. Die pubertierende Tochter findet ihn zunächst hochpeinlich, doch nachdem Paddington einen Taschendieb gestellt hat und bekannt wird, gewinnt sie ihn ebenso lieb wie ihr jüngerer Bruder von Anfang an.

Als ein der Mutter bekannter Antiquitätenhändler Paddingtons roten Hut – ein geerbtes Geschenk des Forschers – als eine Sonderanfertigung für die Geographische Gesellschaft erkennt, haben sie eine Spur. Durch einen Trick erfahren sie von der Gesellschaft den Namen „Montgomery Clyde“, doch dessen Peru-Expedition wird dort geheim gehalten.

Die Tierpräparatorin Millicent Clyde, die Tochter des längst verstorbenen Forschers, erfährt von Paddingtons Anwesenheit und verfolgt ihn erbarmungslos. Ihr Vater wurde einst aus der Gesellschaft verstoßen, weil er keinen der sprechenden Bären erlegt und zum Ausstopfen mitgebracht hatte, was als unwissenschaftlich galt. Millicent ist entschlossen, dies nachzuholen. Sie verschwört sich mit Mister Curry, einem misstrauischen Nachbarn der Browns. Ein erster Anschlag auf Paddington in der Wohnung scheitert, aber die dadurch erzeugte und schwer erklärbare Verwüstung bewegt die Browns dazu, den Bären doch abzuschieben.

Paddington verlässt die Familie und klappert alle im Telefonbuch gefundenen Adressen „M. Clyde“ ab. Dadurch fällt er in Millicents Hände. Zufällig erfährt Mister Curry, dass sie ihn nicht in einen Zoo bringen, sondern töten und ausstopfen will, und alarmiert die Browns. Die haben ihre Entscheidung längst bereut und können den schon betäubten und gefesselten Bären durch eine mutige Aktion retten, wobei vor allem der bislang überbesorgte Vater seine Abenteurerseite wiederentdeckt. Sie nehmen Paddington endgültig in ihre Familie auf.

Produktion

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Paddington wurde mit Hilfe der CGI-Technik und Animatronics ins Leben gerufen.[3] Nick Urata komponierte die Musik für den Film.[4] Mit einem Budget von geschätzt 50 bis 55 Millionen US-Dollar ist er der teuerste Film, der bisher von der französischen Produktionsfirma Studiocanal produziert wurde.[5][6][7]

Der zur Zeit der Erstveröffentlichung 88 Jahre alte Michael Bond, Schöpfer der Paddington-Figur, ist im Film kurz als Statist zu sehen.[8] Gedreht wurde der Film in London (u. a. 30 Chalcot Cres), Elstree, Hatfield House (UK) und Peru. Drehbeginn war der 23. September 2013.

Besetzung und Synchronisation

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Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Martin Schmitz, der auch die Dialogregie führte, im Auftrag der Cinephon Filmproduktions GmbH in Berlin.

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Paddington Ben Whishaw Elyas M’Barek
Mr. Henry Brown Hugh Bonneville Erich Räuker
Mrs. Mary Brown Sally Hawkins Tanja Geke
Jonathan Brown Samuel Joslin
Judy Brown Madeleine Harris Aliana Schmitz
Millicent Clyde Nicole Kidman Petra Barthel
Mr. Gruber Jim Broadbent Frank-Otto Schenk
Mr. Curry Peter Capaldi Tobias Lelle
Mrs. Bird Julie Walters Katharina Lopinski
Montgomery Clyde Tim Downie Viktor Neumann
Angel George Newton
Joe, der Taxifahrer Matt Lucas Oliver Kalkofe
Hundebesitzer Iain Mitchell Sven Brieger
Tony Jude Wright Philip Süß
Grant Kayvan Novak Markus Pfeiffer
Sicherheitsmann Simon Farnaby Axel Malzacher
Vorsitzender der Geographengilde Geoffrey Palmer Reinhard Kuhnert
Onkel Pastuzo Michael Gambon Roland Hemmo
Tante Lucy Imelda Staunton Ulrike Johannson

Buchvorlage

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Der Film Paddington basiert auf einer Kinderbuchfigur von Michael Bond. Der braune Bär mit blauem Dufflecoat und rotem Hut wurde 1958 nach dem gleichnamigen Bahnhof in London benannt. Die Buchreihe wurde weltweit in über 40 Sprachen übersetzt und mehr als 35 Millionen Mal verkauft.

Rezeption

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Von der Kritik wurde Paddington insgesamt sehr positiv aufgenommen. Rotten Tomatoes verzeichnet für den Film eine herausragende Bewertung von 98 Prozent,[9] Metacritic weist eine Durchschnittswertung von 77 von 100 Punkten aus.[10]

Der film-dienst bezeichnete den Film als „einfallsreiche filmische Umsetzung, die kindgemäße Albernheit, hintergründigen Witz und detailverliebte Ausstattungsideen zu spannend-anrührender Familienunterhaltung verbindet“. Der Film sei „in den menschlichen Rollen vortrefflich besetzt“ und lebe „vor allem vom kongenial aus der Vorlage bewahrten Charme der hervorragend animierten Titelfigur“.[11]

Fortsetzung

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Paddington 2 kam am 23. November 2017 mit weitgehend gleicher Besetzung als Synchronfassung in die deutschen Kinos.

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Commons: Paddington – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Paddington. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2014 (PDF; Prüf­nummer: 148 322 K).
  2. Alterskennzeichnung für Paddington. Jugendmedien­kommission.
  3. Michael Bond: Paddington goes to Hollywood: As his beloved bear gets the blockbuster treatment (helped by Colin Firth and Nicole Kidman), creator MICHAEL BOND reveals his awfully big adventure. In: Dailymail. 6. März 2014. (englisch)
  4. Nick Urata to Score ‘Paddington’. In: filmmusicreporter.com. 17. September 2014. (englisch)
  5. Charles Decant: "Paddington" : Canal+ va produire le film le plus cher de son histoire. In: ozap.com. 11. Mai 2012. (französisch)
  6. http://www.hollywoodreporter.com/news/harry-potter-producer-david-heyman-paddington-bear-322838
  7. Ali Jaafar: ‘Paddington’: Potential Game-Changer For Studiocanal; Euro Major Bares Ambition. In: deadline.com. 28. November 2014. (englisch)
  8. Rheinische Post vom 6. Dezember 2014, S. D6
  9. Paddington. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 13. Oktober 2021 (englisch).
  10. Paddington. In: Metacritic. Abgerufen am 13. Oktober 2021 (englisch).
  11. Paddington. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. Oktober 2021.