Pänz ist ein meist pluralisch verwendetes Wort für Kinder im Rheinland, Hunsrück und im zentralen Ruhrgebiet.[1] Der Ausdruck ist weit verbreitet und kommt nach dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm im Gebiet Köln auch singulär vor: „der Panz“ oder „das Panz“ steht für „das Kind“.[2] Im rheinfränkischen Sprachraum innerhalb des Saarlandes wird das Wort auch als Pänsje (Diminutiv Singular) oder Pänsjer (Diminutiv Plural) gebraucht.[3]

Wortherkunft

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Der Ursprung ist lateinisch pantex, Wanst, als (dicker) Bauch, wie in Pansen oder Penz.[4][5] Panz bedeutet zunächst „Pansen“ oder „Bauch“ (vor allem ein wohlgenährter). Die Verwendung als Kutteln, einem früher sehr billigen Nahrungsmittel, ist unter anderem bei Kaldaunenschlucker abwertend belegt. Im übertragenen Sinne bezeichnet man mit Panz einen dicken Menschen oder ein Kind.[6][7] In der Vergangenheit hatte das Wort einen negativen Beiklang als „Kinder, die auf Essen gierig sind“, „Kinder, die schlecht erzogen u. deshalb unleidlich sind“; nur in derber Sprache nutzte man es als Ausdruck für Kinder überhaupt.[8] Heute ist dieser negative Unterton verschwunden.

Der singularisch verwandte Penz[9] wird aufgrund des Bezugs zu Penning (nhd. Pfennig) für kleine Münze (Geld), kleines Stück, oder Pinn im Düsseldorfer Rheinisch für kleine Jungen verwendet.

Verwendung

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Das Wort Pänz ist in die Umgangssprache im Rheinland eingegangen und wird in der dortigen Presse und von Institutionen und Vereinen allgemein verwendet.[10]

Die Neusser Heimatfreunde haben ihren Schüler-Mundartwettbewerb Pänz opp Platt genannt.[11] Die Kreissparkasse Köln hat eine „Stiftung Kreissparkasse für uns Pänz“ zur Förderung von Kindern eingerichtet.[12] Die Internetseite des Kölnischen Stadtmuseums für Kinder trägt den Titel „Kölnisches Stadtmuseum für Pänz“.[13] Ein Nachwuchsprojekt für Büttenredner und Sänger im Düsseldorfer Karneval heißt „Pänz en de Bütt“.[14][15] Alexander von Chiari änderte das von ihm ersonnene Motto für den Kölner Rosenmontagszug 2005, „Kölle un die Kids der Welt, fiere nit nur Fasteleer“,[16] nach Protesten im Motto in „Kölle un die Pänz der Welt“, so dass für das englische Wort „Kids“, das ripuarische Wort „Pänz“ verwendet wurde. Dafür erhielt er 2004 den Lehrer-Welsch-Sprachpreis.[17]

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Wiktionary: Pänz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Pänz. In: Kölsch-Wörterbuch.

Einzelnachweise

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  1. Peter Honnen: Kappes, Knies und Klüngel: Regionalwörterbuch des Rheinlands. S. 141 books.google.de
  2. der, die, das Panze. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 13: N, O, P, Q – (VII). S. Hirzel, Leipzig 1889 (woerterbuchnetz.de).
  3. Edith Braun, Max Mangold: Saarbrücker Wörterbuch. Saarbrücker Druckerei und Verlag, 1984, ISBN 3-921646-70-7, S. 192.
  4. Panzen. duden.de
  5. Das lateinische Pantex ist tatsächlich der Ursprung des kölschen Wortes Panz. Wort des Monats beim rheinischen Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (Memento des Originals vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mitmachwoerterbuch.lvr.de
  6. „Vergleichbar ist das kölsche Wort Balch.“ (Balg), wird die Kölsch-Akademie hier zitiert.
  7. Beitrage zur deutschen Philologie, Band 41. Wilhelm Schmitz Verlag, Gießen 1975, S. 173, google.de/search
  8. zitiert aus: Adam Wrede: Neuer Koelnischer Sprachschatz (1956). 10. Auflage. 1988, Band 2, S. 282
  9. Panz, Pänz, Penz (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive) bei der Alde Düsseldorfer
  10. Georg Cornelissen: Rheinisches Deutsch: wer spricht wie mit wem und warum, Greven, S. 102, books.google.de
  11. Günther Noll, Gisela Probst-Effah, Reinhard Schneider: Musik als Kunst, Wissenschaft, Lehre: Festschrift für Wilhelm Schepping zum 75. Geburtstag. Verlag-Haus Monsenstein und Vannerdat, 2006, ISBN 978-3-86582-410-3 (google.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
  12. Stiftung Kreissparkasse - Für uns Pänz | IM. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  13. Kölnisches Stadtmuseum | Aktuelles. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2018; abgerufen am 28. Dezember 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/koelnisches-stadtmuseum.de
  14. „Pänz en de Bütt“ In: Förderverein Düsseldorfer Karneval
  15. „Pänz en de Bütt“ Düsseldorfs jecker Nachwuchs. In: Rheinische Post, 24. Januar 2010
  16. „Kids“ ist schlicht peinlich. In: Kölner Stadtanzeiger, 28. Februar 2004
  17. Sprung über den eigenen Schatten. In: Kölnische Rundschau, 19. Juli 2004