Oskar Wehr (Admiral)
Oskar Wehr (* 20. Januar 1886 Bernkastel-Kues[1]; † 1. Juni 1968 Eckernförde)[2] war ein deutscher Konteradmiral der Kriegsmarine.
Leben
BearbeitenOskar Wehr trat 1904 in die Kaiserliche Marine ein.[3] Am 12. Juli 1909 wurde er Oberleutnant zur See und war 1914 auf dem Großen Kreuzer Von der Tann.[4] Bis April 1917 war er dann als I. Torpedo-Offizier auf der Von der Tann und nahm an der Skagerrakschlacht teil. Anschließend war er bis Kriegsende Lehrer für U-Boots-Offiziere an der Torpedoschule.
In die Reichsmarine übernommen, wurde er am 1. Oktober 1924 Korvettenkapitän und war 1929 als Fregattenkapitän (Beförderung am 1. April 1929)[3] Chef des Stabes der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens (Kiel).[5]
Von September 1935 bis Mitte November 1939 war er als Nachfolger von Konteradmiral Walther Faber Kommandeur der Torpedoversuchsanstalt (TVA) Eckernförde. Im Zuge der Torpedokrise wurde er anschließend durch Kapitän zur See Kurt Utke als Kommandeur der TVA abgelöst. Nachdem mit Beginn des U-Boot-Krieges 1939 immer wieder Torpedoversager gemeldet wurden, kam es ab Juli 1940 zu Untersuchungen durch das Reichskriegsgericht, es konnte aber keine Schuld festgestellt werden. Der Oberbefehlshaber der Marine, Großadmiral Erich Raeder, ordnete aber 1941 erneut ein Ermittlungsverfahren vor dem Reichskriegsgericht an. Die Anklageschrift führte u. a. Wehr als Angeklagten aus, sodass er im Oktober 1941 an der zehnwöchigen Hauptverhandlung teilnehmen musste. Oskar Wehr wurde zu zwei Jahren und sechs Monate wegen Pflichtverletzung und falscher Bewertung verurteilt. Im Februar 1942 wurde die Haftstrafe in Ehrenstrafe mit Festungshaft umgewandelt und sechs Monate später erfolgte die Haftentlassung. Wehr wurde der Luftwaffe für Torpedofragen zur Verfügung gestellt, wobei 1944 die Strafe ganz aufgehoben wurde.
Von März 1940 bis Juli 1940 war er noch erster Chef der Kriegsmarinedienststelle Danzig.
Am 14. September 1918 heiratete er in Flensburg Marie Petersen (1893–1919). Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Wehr am 16. März 1921 die Zwillingsschwester seiner ersten Frau, Doro Petersen.[1]
Literatur
Bearbeiten- Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 252.
Weblinks
Bearbeiten- Torpedos: Die fingierte Krise. Eckernförder Zeitung, 11. Januar 2014.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien). 1968, S. 235 (google.de [abgerufen am 3. Juni 2021]).
- ↑ Deutschlands Admirale 1849-1945, Band 3 (P-Z). Biblio-Verlag, Osnabrück 1990.
- ↑ a b Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1929, S. 42 (google.de [abgerufen am 3. Juni 2021]).
- ↑ Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des deutschen Reichsheeres, der kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer., 1914, S. 16 (google.de [abgerufen am 3. Juni 2021]).
- ↑ Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der deutschen Reichsmarine. E.S. Mittler., 1929, S. 25 (google.de [abgerufen am 3. Juni 2021]).
Personendaten | |
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NAME | Wehr, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Konteradmiral der Kriegsmarine |
GEBURTSDATUM | 20. Januar 1886 |
STERBEDATUM | 1. Juni 1968 |