Obercallenberg

Ortsteil der Gemeinde Callenberg im Landkreis Zwickau (Freistaat Sachsen)

Obercallenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Callenberg im Landkreis Zwickau (Freistaat Sachsen).

Obercallenberg
Gemeinde Callenberg
Koordinaten: 50° 50′ N, 12° 39′ OKoordinaten: 50° 49′ 37″ N, 12° 38′ 56″ O
Fläche: 1,25 km²
Postleitzahl: 09337
Vorwahl: 03722
Obercallenberg (Sachsen)
Obercallenberg (Sachsen)

Lage von Obercallenberg in Sachsen

Geografie Bearbeiten

 
Ortseingangsschild

Geografische Lage und Verkehr Bearbeiten

Obercallenberg liegt im Südwesten der Gemeinde Callenberg an der Bundesstraße 180. Südlich des Orts befindet sich die Bundesautobahn 4 mit der Anschlussstelle „Hohenstein-Ernstthal“. Obwohl der Ort seit jeher zu Callenberg gehört, befindet er sich räumlich getrennt südöstlich der Ortslage Callenberg zwischen Grumbach im Westen und Reichenbach im Norden. In der Obercallenberger Flur befindet sich der östlich der Lichtensteiner Straße gelegene Teil der Siedlung „Obertirschheim“ direkt an der Anschlussstelle „Hohenstein-Ernstthal“. Der andere Anteil gehört zu Tirschheim, Ortsteil Kuhschnappel der Gemeinde St. Egidien.

Obercallenberg liegt westlich des Stausees Oberwald, welcher aus dem stillgelegten Nickeltagebau „Callenberg Süd I“ entstand. Dieser ehemalige Tagebau war an die heute stillgelegte und abgebaute Strecke der Industriebahn der Nickelhütte St. Egidien angebunden, deren Betriebsbahnhof sich in Obercallenberg befand.

Nachbarorte Bearbeiten

Callenberg Reichenbach
Grumbach   Waldenburger Oberwald
Tirschheim Hohenstein

Geschichte Bearbeiten

 
Wagen der ehemaligen Erzbahn beim Stausee Oberwald

Die Streusiedlung Obercallenberg wurde im Jahr 1798 als „Ober-Cahlenberg“ und 1830 als „Oberkahlenberg“ bzw. „Cahlenberger Häuser“ erwähnt. Bezüglich der Grundherrschaft gehörte die Siedlung wie der Ort Callenberg bis ins 19. Jahrhundert zum Rittergut Callenberg,[1] welches wiederum als Vasallengericht unter der Verwaltung der schönburgischen Herrschaft Waldenburg stand.[2][3] Kirchlich wie politisch gehörte Obercallenberg seit jeher zu Callenberg. Nachdem auf dem Gebiet der Rezessherrschaften Schönburg im Jahr 1878 eine Verwaltungsreform durchgeführt wurde, kam Obercallenberg als Ortsteil von Callenberg im Jahr 1880 zur neu gegründeten sächsischen Amtshauptmannschaft Glauchau.[4]

Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Obercallenberg als Teil der Gemeinde Callenberg im Jahr 1952 zum Kreis Hohenstein-Ernstthal im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Im gleichen Jahr erfolgte auf den Fluren des aufgelösten Gutes Bochmann in Obercallenberg der Aufschluss des Nickeltagebaus Callenberg Süd I, welcher nach der Stilllegung 1977 im Jahr 1982 als Stausee Oberwald eröffnet wurde. Zwischen 1959/60 und 1990 war die Industriebahn der Nickelhütte St. Egidien in Betrieb, deren Grubenbahnhof sich in Obercallenberg befand. Nach der Einstellung der Nickelförderung entstand nach 1990 auf dem Areal ein Parkplatz für den Stausee Oberwald. Als Relikt der Erzbahn blieben in der Nähe des Damms des Stausees Oberwald zwei Wagen stehen. Als Ortsteil der Gemeinde Callenberg kam Obercallenberg im Jahr 1990 zum sächsischen Landkreis Hohenstein-Ernstthal, der 1994 im Landkreis Chemnitzer Land bzw. 2008 im Landkreis Zwickau aufging. Die benachbarte Gemeinde Reichenbach wurde am 1. März 1994 nach Callenberg eingemeindet.[5]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Obercallenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Das Rittergut Callenberg auf www.sachsens-schlösser.de (Memento des Originals vom 4. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/xn--sachsens-schlsser-c0b.de
  2. Cahlenberg. In: Albert Schiffner: Handbuch der Geographie: Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Fleischer, 1839, S. 501. (books.google.de)
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 92 f.
  4. Die Amtshauptmannschaft Glauchau im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Reichenbach auf gov.genealogy.net