Nike Mahlhaus

deutsche Umweltschützerin

Nike Mahlhaus (Pseudonym; geb. ca. 1993[1][2]) ist eine deutsche Umweltschützerin, die durch ihr Engagement für den Kohleausstieg bekannt ist. Sie ist seit 2019[3] die Sprecherin der Bewegung Ende Gelände, die für radikale Protestformen für den Klimaschutz eintritt.

Mahlhaus bei einem Interview während einer Blockadeaktion am Kraftwerk Neurath.
Rede von Mahlhaus auf der Demonstration „Tempo machen beim Kohleausstieg!“ am 1. Dezember 2018 in Berlin.

Positionen Bearbeiten

Mahlhaus tritt nach eigenen Aussagen nur unter Pseudonym auf,[4] um sich vor Strafverfolgung und Hasskommentaren aus dem Internet zu schützen.[1] Sie war 2019 Gegnerin des Kohlekompromisses: „Noch 20 Jahre Kohlekraft sind 20 Jahre Kohlekraft zu viel. Dem stellen wir uns entgegen“, so Mahlhaus.[5]

Sie sieht zivilen Ungehorsam als legitimes Mittel im Engagement für den Kohleausstieg. Beispielsweise äußerte sie sich nach der Festnahme von Aktivisten in der Lausitz: „Hier setzen sich Menschen für eine lebenswerte Zukunft ein, dafür werden sie einfach eingesperrt. Neue Polizeigesetze sollen ihnen dabei noch entgegenkommen.“[6] Sie geht davon aus, dass sich die Klimakrise nur noch mit zivilem Ungehorsam überwinden lasse.[7]

Mahlhaus engagiert sich auch feministisch. So sagte sie einmal: „Wir hätten gern, dass Geschlecht keine Rolle spielt, aber in dieser Welt leben wir noch nicht.“[8] Als Beispiel nennt sie das von ihr vertretene Bündnis Ende Gelände, das in der Vergangenheit sowohl Pressesprecher als auch Pressesprecherinnen gehabt habe. Auf Basis einer Medienanalyse wurde festgestellt, dass trotz ähnlichen Redeanteilen der männliche Sprecher deutlich öfter zitiert wurde, sodass sich Ende Gelände entschied, nur noch Pressesprecherinnen zu beschäftigen.[8] Die Nutzung der Protestform des zivilen Ungehorsams habe auch zur Einführung des Frauenwahlrechts geführt.[9]

Rezeption Bearbeiten

Der Filmemacher und Photograph Jim Rakete und die Drehbuchautorin Claudia Rinke portratierten u. a. Mahlhaus in ihrem 2020er Dokumentarfilm „Now“ über junge Klimaaktivisten.[10]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Kersten Augustin: Vor dem Klimastreik: „Wir lassen uns nicht spalten“. In: taz. 28. November 2019 (taz.de [abgerufen am 28. November 2019]).
  2. Kokolores aus der Kohlekommission. Abgerufen am 29. November 2019 (deutsch).
  3. Podcast „Lokalrunde“: Inside Ende Gelände. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Mai 2021, ISSN 0931-9085, 10:05–10:50 (taz.de [abgerufen am 4. Mai 2024]).
  4. Kersten Augustin: „Ende Gelände“ gegen RWE: Nacht im Gleisbett. In: Die Tageszeitung: taz. 28. Oktober 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 29. November 2019]).
  5. o. V.: Klimaaktivisten wollen gegen Kohle-Kompromiss auf die Straße. In: Berliner Zeitung. 26. Januar 2019 (berliner-zeitung.de [abgerufen am 28. November 2019]).
  6. Wolfgang Pomrehn: Kohle-Proteste: Was ist Hausfriedensbruch? In: Telepolis. 13. Februar 2019 (heise.de [abgerufen am 28. November 2019]).
  7. Nike Mahlhaus: Appelle reichen nicht zum Überleben. In: Neues Deutschland. 25. Februar 2019 (nd-aktuell.de [abgerufen am 28. November 2019]).
  8. a b Margarete Stokowski: Umwelt-Demos: Warum es so viele Frauen an der Klimafront gibt. In: Spiegel Online. 25. Juni 2019 (spiegel.de [abgerufen am 28. November 2019]).
  9. Hier wird die Kohle blockiert. Abgerufen am 29. November 2019.
  10. NOW | filmportal.de. Abgerufen am 10. Januar 2023.