Luschariberg

Berg in Italien
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Der Luschariberg (italienisch Monte Santo di Lussari, slowenisch Svete Višarje und friaulisch Mont Sante di Lussari) ist ein 1790 Meter hoher Berg in den Julischen Alpen. Er ist ein Teil der Gemeinde Tarvis und der Fraktion Camporosso.

Luschariberg
Höhe 1790 m s.l.m.
Lage Friaul-Julisch Venetien, Italien
Gebirge Julische Alpen
Koordinaten 46° 28′ 49″ N, 13° 31′ 22″ OKoordinaten: 46° 28′ 49″ N, 13° 31′ 22″ O
Luschariberg (Friaul-Julisch Venetien)
Luschariberg (Friaul-Julisch Venetien)

Wallfahrtsort Bearbeiten

Nach einer Überlieferung fand ein junger Hirte auf der Anhöhe des Luscharibergs eine Statue Marias mit dem Kind, als er die Schafe zurück ins Tal führte. Er brachte die Statue zu dem Pfarrer, der sie im Pfarrhof aufbewahrte. Die Statue fand jedoch immer wieder ihren Weg auf den Berg. In Absprache mit dem Patriarchen von Aquileia wurde an der Fundstelle zunächst eine Kapelle und später eine Kirche gebaut, die über die Jahre zum Ziel vieler Pilger wurde.

Aufgrund der bergigen Lage war die Kirche anfangs nur in den Sommermonaten geöffnet. Als Öffnungs- und Schließungsdatum dienten der Festtag der Geburt von Johannes des Täufers (24. Juni) und der erste Sonntag im Oktober. Auf dem Luschariberg, der nur zu Fuß erreichbar war, entstanden ein Pfarrhof und ein Gasthof, in dem die Pilger übernachten konnten. Zudem waren auch Priester für die Beichte und Messfeiern anwesend. In Folge der Josephinischen Reformen und während des Ersten Weltkriegs wurde die Kirche zweimal zerstört. Durch die neue Grenzziehung, die bei der Pariser Friedenskonferenz festgelegt wurde, geriet der Pilgerstrom ins Stocken, was die Renovierung der Kirche erschwerte. Die Kontrolle über den Luschariberg geriet vermehrt in die öffentliche Hand, was zur Entstehung von Souvenirgeschäften und Restaurants führte.

In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte der Wallfahrtsort einen Aufschwung, der auf den Bau der Gondelbahn zurückzuführen ist. Zahlreiche Jubiläen sowie der zunehmende Wintersporttourismus führten zudem zu einer wachsenden Bekanntheit.[1]

Skigebiet Bearbeiten

Der Luschariberg ist ein Teil des Skigebiets „Monte Lussari / Tarvisio“. Insgesamt führen eine Gondelbahn, acht Sessellifte und vier kleinere Skilifte zu den 13 verschiedenen Pisten. Das Skigebiet weist 24 Pistenkilometer auf.[2]

Radsport Bearbeiten

Im Jahr 2023 wurde der Luschariberg erstmals vom Giro d’Italia befahren. Im Rahmen der 20. Etappe führte ein Einzelzeitfahren von Tarvis auf die Anhöhe des Berges. Die Auffahrt erfolgte vom Val Saisera, von dem eine 7,5 Kilometer lange Straße über elf Kehren auf den Luschariberg führte. Die Steigung lag im Schnitt bei 12,1 %, wobei die ersten fünf Kilometer eine durchschnittliche Steigung von 15,3 % aufwiesen und Passagen von bis zu 22 % beinhalteten. Auf den letzten 2,5 Kilometern flachte die Straße etwas ab, ehe im Finale ein weiterer Abschnitt mit 22 % befahren werden musste.[3] Der Slowene Primož Roglič übernahm mit dem Etappensieg einen Tag vor dem Ende der Rundfahrt die Gesamtwertung von Geraint Thomas, obwohl er im Anstieg einen technischen Defekt hatte und kurzzeitig vom Rad absteigen musste.[4] Er absolvierte den Anstieg in einer Zeit von 30 Minuten und 34 Sekunden was einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15,3 km/h entspricht.[5]

Jahr Etappe Bergwertung Fahrer Auffahrt
2023 20. Etappe 1. Kategorie Slowenien  Primož Roglič Val Saisera

Weblinks Bearbeiten

Commons: Luschariberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Geschichte | Official Website: Monte Lussari - Svete Višarje - Luschariberg. 21. Mai 2017, abgerufen am 21. Oktober 2022 (deutsch).
  2. BERGFEX: Skigebiet Monte Lussari / Tarvisio - Skiurlaub Monte Lussari / Tarvisio. Abgerufen am 21. Oktober 2022.
  3. Giro 2023 Route stage 20: Tarvisio - Monte Lussari. Abgerufen am 21. Oktober 2022 (englisch).
  4. sportschau.de: Radsport, Giro d'Italia: Roglic entreißt Thomas das Rosa Trikot. Abgerufen am 3. Juni 2023.
  5. LiveStats for Giro d'Italia 2023 Stage 20 (ITT). Abgerufen am 3. Juni 2023.