Molly Ivins

US-amerikanische Zeitungskolumnistin, politische Kommentatorin und Autorin

Mary Tyler „Molly“ Ivins (* 30. August 1944 in Monterey, Kalifornien; † 31. Januar 2007 in Austin, Texas) war eine US-amerikanische Zeitungskolumnistin, politische Kommentatorin und Bestseller-Autorin.

Ihre ersten Veröffentlichungen erschienen in „The Review“, der offiziellen Zeitung der Studierenden der „St. John's School“. Zu dieser Zeit schrieb Ivins vor allem über Kunst und Kultur. Darüber hinaus war sie an Theater-Produktionen der Universität beteiligt und wurde dafür später mit einer lebenslangen Mitgliedschaft im „Johnnycake Drama Club“ gewürdigt.

1966 machte sie am Smith College ihren Bachelor und erwarb später einen Master-Abschluss an der Columbia University Graduate School of Journalism. Anschließend studierte sie ein Jahr am Institut für Politikwissenschaft in Paris.[1]

Karriere

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Ihren ersten Job für eine Zeitung begann sie in der Beschwerdestelle des Houston Chronicle. Dort arbeitete sie später im Bereich für das „lokale städtische Leben“, was sie selbst als „Abwasserkanal-Redakteurin“ („sewer editor“) bezeichnete.

Sie wechselte zur Star Tribune, wo sie die erste Polizeireporterin der Stadt war. In dieser Zeit berichtete sie regelmäßig von einer sozialen Bewegung, die sich „Movements for Social Change“ nannte, über militante Schwarze, wütende Indianer, radikale Studenten und andere Außenseiter und Unruhestifter der Stadt.

Von 1970 bis 1976 arbeitete sie für den Texas Observer. Die New York Times (NYT), besorgt darüber, dass der vorherrschende Schreibstil der NYT zu fade und leblos war, warb Ivins 1976 vom Observer ab.[1] Während ihrer Zeit bei der NYT wurde sie Chef (und einzige Angestellte) des „Rocky Mountain Büros“, das für neun westliche Bundesstaaten zuständig war.[2] Mit der Zeit missfiel ihr „blümeranter“ Schreibstil den Redakteuren der NYT. Nachdem sie schließlich 1982 eine Reportage über das „community chicken-killing festival“ als „Gang-Rupfen“ („gang-pluck“) veröffentlichte, wurde sie entlassen. Von 1982 an schrieb Ivins für den „Dallas Times Herald“, bis die Zeitung 1992 eingestellt wurde. Noch im selben Jahr nahm sie eine Anstellung beim Fort Worth Star-Telegram an, wo sie bis 2001 blieb.

Ihre Kolumne wurde in nahezu 400 Zeitungen in den USA veröffentlicht.

1995 warf ihr die Humoristin „Florence King“ vor, ihre Texte mehrfach plagiiert und sie in einem Fall inhaltlich falsch zitiert zu haben. Ivins entschuldigte in einem Brief bei King, den sie allerdings mit dem Satz „Sie sind sicher ein armseliges Miststück, oder liege ich da falsch?[3] beendete. King veröffentlichte den Brief und fügte ihm ihre Antwort bei.[4]

Molly Ivins war ein Vorstandsmitglied der „Texas Democracy Foundation“, die den „Texas Observer“ publizierte[5] und Kommentatorin der Sendung 60 Minutes.

Ihre Kritik an der texanischen Legislative fasste sie im Satz zusammen: „Eine der korruptesten, inkompetentesten und drolligsten der Bundesstaaten der USA“.[6][7]

Im Jahr 2003 prägte sie den Begriff der „großen liberalen Gegenbewegung von 2003“ („Great Liberal Backlash of 2003“) und war ein leidenschaftlicher Kritiker des Irakkrieges.[8] Für George W. Bush verwendete sie regelmäßig den Spitznamen „Shrub“ („Strauch“).

1992 wurde bei Ivins lokal fortgeschrittener Brustkrebs diagnostiziert. Trotz einer Chemotherapie[9] brach das Leiden in den Jahren 2003 und im Spätsommer 2005 erneut aus. Im Januar 2007 veröffentlichte sie zwei weitere Kolumnen. Ivins starb in ihrem Haus in Austin am 31. Januar 2007 im Alter von 62 Jahren.

Nach ihrem Tod sagte George W. Bush, der ein häufiges Ziel ihrer journalistischen Attacken war, in einer Erklärung:

„I respected her convictions, her passionate belief in the power of words, and her ability to turn a phrase. She fought her illness with that same passion. Her quick wit and commitment to her beliefs will be missed.“

[10][11]

Auszeichnungen

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Werke (Auszug)

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  • Bill of Wrongs: The Executive Branch's Assault on America's Fundamental Rights, Random House, 2007, ISBN 1-4000-6286-1
  • Who Let the Dogs In?: Incredible Political Animals I Have Known, Random House, 2004, ISBN 1-4000-6285-3
  • Lou Dubose und Molly Ivins, Bush-Feuer Die Gier der Superreichen – Amerika unter George W. Bush, Kiepenheuer & Witsch, 2004, ISBN 3-462-03370-0
  • Vincent Bugliosi und Molly Ivins, The Betrayal of America: How the Supreme Court Undermined the Constitution and Chose Our President, Thunder's Mouth Press, 2001, ISBN 1-56025-355-X
  • Lou Dubose und Molly Ivins, Shrub: The Short But Happy Political Life of George W. Bush, Random House, 2000, ISBN 0-375-50399-4
  • You Got to Dance With Them What Brung You: Politics in the Clinton Years, Random House, 1998, ISBN 0-679-40446-5
  • Nothin' But Good Times Ahead, Random House, 1995, ISBN 0-517-16429-9
  • Molly Ivins Can't Say That, Can She?, Random House, 1991, ISBN 0-679-40445-7
  • Bryan Wooley und Molly Ivins, The Edge of the West and Other Texas Stories, Texas Western Pr, 1987, ISBN 0-87404-214-3
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Wikiquote: Molly Ivins – Zitate (englisch)

Einzelnachweise

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  1. a b Molly Ivnis Biografie (Memento vom 4. März 2009 im Internet Archive), Salon.com
  2. Columnist, author Molly Ivins dies (Memento vom 4. März 2009 im Internet Archive), Hoppe, Christy, The Dallas Morning News, 31. Januar 2007
  3. Original: „you sure are a mean b----, aren't you?“
  4. Molly Ivins, Plagiarist By Florence King (Memento vom 19. Mai 2007 im Internet Archive), The American Enterprise
  5. A mid-life crisis in Texas (Memento vom 13. Februar 2007 im Internet Archive), Joe Holley, 1995
  6. More Texan sleaze and stink, freepress.org, 6. Januar 2006
  7. Original: „She contended that it is one of the most corrupt, most incompetent, and funniest governing bodies in the nation“
  8. Missing Molly Ivins, Paul Krugman, New York Times, 2. Februar 2007
  9. Molly Ivins Rejoins the Battle, about.com (Memento vom 16. Juni 2008 im Internet Archive)
  10. Syndicated columnist Molly Ivins dies, Kelley Shannon, Associated Press, 1. Februar 2007
  11. Übersetzung: „Ich respektierte sie für ihre Überzeugungen, ihren leidenschaftlichen Glauben an die Macht der Worte und die Fähigkeit sich auszudrücken. Gegen ihre Krankheit kämpfte sie mit der gleichen Leidenschaft. Ihr Wortwitz und Engagement für ihre Überzeugungen wird uns fehlen.“
  12. William Allen White Award (Memento vom 9. September 2006 im Internet Archive)
  13. Smith College
  14. a b c d Ivins Bio, Creators Syndicate
  15. Columnist Ivins Wins Ivan Allen Prize (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive)
  16. Harvard University, David Nyhan Prize for Political Journalism (Memento vom 17. Februar 2007 im Internet Archive), 16. November 2006
  17. Texas Observer (Memento vom 6. Februar 2012 im Internet Archive)
  18. The Long and Happy Life of a Political Columnist (Memento vom 10. Februar 2012 im Internet Archive)