Mehmet Nazif Günal

türkischer Unternehmer und Ingenieur

Mehmet Nazif Günal (* 1948 in Artvin) ist ein türkischer Unternehmer und Ingenieur.

Leben Bearbeiten

Günal wurde 1948 in Artvin geboren. Er jobbte als 20-Jähriger als Bauarbeiter,[1] 1971 schloss er ein Ingenieursstudium an der Technischen Universität des Nahen Ostens in Ankara ab.[2][3][1]

Günal ist Mitglied des Fussballvereins Fenerbahçe Istanbul.[1] Günal ist verheiratet und Vater dreier Kinder.[3] Sein Sohn Murathan Doruk Günal ist ebenfalls Ingenieur und ist Vize-Präsident der MNG-Gruppe.[3][4][5][6][7] Murathan Doruk Günal war Präsident des von der MNG-Gruppe erworbenen FC Wils[8]. Auch Mehmet Nazif Günals Tochter Merve ist Ingenieurin und arbeitet bei der MNG-Gruppe.[3]

Unternehmen Bearbeiten

MNG-Gruppe Bearbeiten

Günal gründete 1976 die nach ihm benannte MNG-Gruppe und leitet diese seither.[2][3] Die Gruppe ist im Baugeschäft, der Tourismusbranche sowie im Transportwesen tätig[9][10] zu ihr gehört die MNG Airlines und verfügte über einen eigenen Fernsehsender, TV8.[10][11]

Die MNG-Gruppe ist neben der Türkei auch auf dem afrikanischen Kontinent[12][13][1] Georgien, Rumänien, Saudi-Arabien, Albanien[1] und Aserbaidschan[1][14] tätig.

FC Wil Bearbeiten

2015 übernahm Günal den damals zweitklassigen schweizerischen Club FC Wil.[15][16][17][18] Neuer Präsident wurde Günals Sohn Murathan Doruk Günal.[8][4][5][6][7] Am 8. Februar 2017 wurde bekannt, dass die türkischen Investoren kurzfristig den FC Wil verlassen haben.[19] Im November wurde an der Generalversammlung des Clubs bekannt, dass Günal bzw. die Investoren innerhalb von 1½ Jahren über CHF 20 Mio. in den Klub gesteckt haben, wobei im ersten Jahr ein Verlust von CHF 11 Mio. und im halben zweiten Jahr bis zum Ausstieg nochmals CHF 8.6 Mio. in den Club investiert wurde.[20] Im Februar 2017 stellte sich heraus, dass die türkischen Investoren den FC Wil verlassen.[21][22] Über die genauen Gründe für den Ausstieg äusserte sich Günal nicht.

Kontroversen Bearbeiten

In der Türkei wurde Günals Name im Kontext umstrittener Wasserkraftwerke genannt.[1] Ausserdem wurde Günals Engagement für den Neuen Flughafen Istanbul kritisiert. In diesem Kontext hatte Günal den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan als «zweiten Atatürk» bezeichnet, der vielleicht sogar «noch grösser» sei.[1][14] Ausserdem soll Günal in eine Korruptionsaffäre rund um den Staatspräsidenten verstrickt gewesen sein. Das Verfahren soll durch Erdoğan persönlich beendet worden sein.[23]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Türkischer Investor mischt Schweizer Clubfussball auf, auf HandelsZeitung.ch, abgerufen am 14. April 2016.
  2. a b Executive Profile: Mehmet Nazif Günal, auf Bloomberg.com, abgerufen am 14. April 2016.
  3. a b c d e Chairman`s Biography, auf MNG.com, abgerufen am 17. April 2016.
  4. a b Murathan Doruk Günal (28): So heisst der neue Wil-Präsident, auf Blick.ch, abgerufen am 3. September 2015.
  5. a b FC Wil wird neu von einem Türken geführt, auf sport-fan.ch, abgerufen am 3. September 2015.
  6. a b FC Wil 1900 AG: VR-Präsidium geht in türkische Hand (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.infowilplus.ch, auf infowilplus.ch, abgerufen am 3. September 2015.
  7. a b Murathan Doruk Günal ist neuer Wil-Präsident, auf toponline.ch, abgerufen am 3. September 2015.
  8. a b Bigger bleibt das Gesicht des FC Wil, auf Tagblatt.ch, abgerufen am 3. September 2015.
  9. Mit alles und scharf! Wie ein türkischer Milliardär beim FC Wil zum Grossangriff auf den Schweizer Fussball bläst, auf Watson.ch, abgerufen am 14. April 2016.
  10. a b Overview, auf MNG.com, abgerufen am 17. April 2016.
  11. Wil-Boss Keser vergleicht sich mit Hoeness!, auf Blick.ch, abgerufen am 14. April 2016.
  12. Cameroon: Turkish billionaire Mehmet Nazif Gunal wants to invest in infrastructure and energy, auf businesscameroon.com, abgerufen am 21. April 2016.
  13. Ellen Assures Investors of Government Commitment to Create Enabling Environment (Memento des Originals vom 24. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/frontpageafricaonline.com, auf frontpageafricaonline.com, abgerufen am 21. April 2016.
  14. a b «Ein knallharter Geschäftsmann», auf Tagblatt.ch, abgerufen am 14. April 2016.
  15. Türken übernehmen Mehrheit beim FC Wil, auf Blick.ch abgerufen am 4. Juli 2015.
  16. Türkische Investoren wollen mit Wil hoch hinaus, auf NZZ.ch, abgerufen am 4. Juli 2015.
  17. FC Wil ist in türkischer Hand (Memento vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive), auf Tagblatt.ch, abgerufen am 4. Juli 2015.
  18. Die FC Wil 1900 AG wird türkisch (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.infowilplus.ch, auf infowilplus.ch, abgerufen am 5. Juli 2015.
  19. St. Galler Tagblatt AG, Switzerland: FC Wil: Die türkischen Investoren sind wohl weg. In: St.Galler Tagblatt. (archive.org [abgerufen am 13. Dezember 2017]).
  20. St. Galler Tagblatt AG, Switzerland: Türkische Investoren verprassten 20 Millionen Franken und hinterlassen Altlasten. In: St.Galler Tagblatt. (tagblatt.ch [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  21. FC Wil hat Löhne nicht bezahlt, auf Blick.ch, abgerufen am 20. Februar 2017.
  22. Türken steigen beim FC Wil aus, auf FM1Today.ch, abgerufen am 20. Februar 2017.
  23. Das Phantom Mehmet Nazif Günal, auf SRF.ch, abgerufen am 14. April 2016.