Marlies Ameling

deutsche Industriedesignerin

Marlies Ameling (* 14. Februar 1952 in Ohrdruf, Thüringen) ist eine deutsche Formgestalterin und Industriedesignerin. Sie zählt zum Kreis der wichtigsten deutschen Industriedesigner. Bekannt ist sie vor allem für ihre diversen Glas-Kollektionen.

Leben und Wirken Bearbeiten

Marlies Ameling wurde am 14. Februar 1952 in der Kleinstadt Ohrdruf im thüringischen Landkreis Gotha geboren und schloss ihre Ausbildung als Industriekauffrau im Jahre 1970 mit dem Abitur ab. In weiterer Folge absolvierte sie von 1971 bis 1976 ein Studium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein, unter anderem bei Professor Lothar Zitzmann. Außerdem war sie an der Hochschule auch unter Professorin Ilse Decho aktiv. Während ihrer Studienzeit lernte sie auch ihren späteren Ehemann Lothar Ameling (1950–2013) kennen, den sie im Jahre 1978 heiratete.[1] Vor allem durch Decho, die zu den bekanntesten Glas- und Porzellandesignern ihrer Zeit zählte, entdeckte Ameling ihre Liebe zur Glasformung. Die Aspirantur legte sie ebenfalls auf der Burg Giebichenstein ab, nachdem sie ihr dortiges Studium von 1976 bis 1978 fortgesetzt hatte. Bereits am 1976 gehörte sie dem Verband Bildender Künstler der DDR an und blieb diesem bis zur Wiedervereinigung 1990 treu.

Ab dem Jahre 1979 war Ameling als Designerin tätig. Ein Jahr später erhielt sie den Design-Förderpreis. Ab 1984 war sie als künstlerische Leiterin in der Glasmanufaktur Harzkristall tätig, die bereits 18 Jahre zuvor von der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein übernommen worden war und nach der Wiedervereinigung in Treuhandbesitz überging. Nachdem das Land Sachsen die Manufaktur 1993 unter dem Namen Staatliche Glasmanufaktur Harzkristall GmbH übernommen hatte, ging diese erst am 1. Oktober 2004 wieder in Privateigentum über. Zwischen 1980 und 1988 erhielten ihre Entwürfe diverse Medaillen für Gutes Design auf der Leipziger Messe. Marlies Ameling, die mit ihrem Mann den gemeinsamen Sohn Michael hat, der jedoch bei seinem Vater in Halle aufwuchs, während seine Mutter im Harz lebte und arbeitete,[1] erhielt 1989 ihre Facultas Docendi und war in diesem Jahr als Honorardozentin an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein tätig. Vor allem ab 1992 war sie verantwortlich für Marketing und Vertrieb in der Glasmanufaktur Harzkristall sowie für Produktentwicklung für den internationalen Markt.

1997 erhielt sie den Marianne-Brandt-Preis für Gestaltung vom Land Sachsen-Anhalt. Danach war sie seit 2005 freiberuflich in Wernigerode tätig, wo sie bis zu dessen Tod im Jahre 2013 mit ihrem Gatten Lothar zusammenlebte. Bereits in den 1990ern baute sie zusammen mit ihrem Mann den Wernigeröder Kunst- und Kulturverein mit auf, wobei ihr Gatte auch zwei Jahre lang die Galerie im ersten Stock des Vereinsgebäudes leitete. Im Jahre 2007 beendete sie ihre Arbeit bei der Glasmanufaktur Harzkristall, in der sie seit 1992 das Marketing und den Vertrieb geleitet hatte. Vom 1. April 2010 bis Ende 2017 war Marlies Ameling Geschäftsführerin des Wernigeröder Bürgerparks mit dem Köhlerteich und dem Kleinen Harz.[2][3] Bereits davor leitete Ameling die Schauwerkstatt im Miniaturenpark Kleiner Harz.[2]

Ausstellungen Bearbeiten

Noch während ihrer Studienzeit war Marlies Ameling an diversen Ausstellungen beteiligt und war dabei ab 1974 auf Ausstellungen in Mailand, Linz, Budapest oder Moskau. Des Weiteren war sie auf der VIII., IX. und X. Kunstausstellung der DDR, den letzten drei Kunstausstellungen bis zur Wiedervereinigung, vertreten. Zwischen 1982 und 1988 war sie zudem auf der Glaskunst der DDR, einer weiteren großen Landesausstellung, in der Berliner Galerie unter den Linden vertreten. 1984 war sie Ausstellerin im Glasmuseum in Riihimäki, im Süden Finnlands, gefolgt von einer Ausstellung 1988 im Design Center Stuttgart. 1989 war sie auf der Gemeinschaftsausstellung des Verbandes Bildender Künstler der DDR und des Amtes für Industrielle Formgestaltung Design serviert in Berlin vertreten.

Zwei Jahre darauf folgte eine Ausstellung auf der INNOVENTA in Berlin; 1995 eine weitere Gemeinschaftsausstellung, diesmal mit ihrem Gatten Lothar, in der Galerie im Ersten Stock des Wernigeröder Kunst- und Kulturvereins. Nach der Beteiligung an der Wanderausstellung des Design-Centers Sachsen-Anhalt und der Personalausstellung auf der Staatliche Galerie Moritzburg Halle 2003 hatte sie im Jahre 2005 eine weitere Beteiligung an der Ausstellung Gebrauchsgut – ostdeutsches Design mit Tradition in Leipzig, Frankfurt und Hannover. Diverse ihrer Arbeiten befinden sich heute im öffentlichen Besitz, darunter in der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle, im Grassimuseum in Leipzig, im Kunstgewerbemuseum Berlin-Köpenick, im Schloss Branitz bei Cottbus und im Schloss Pillnitz in Dresden.

Ehrungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b SCHLOSS-DIREKTOR ... – Trauer um einen Mann, "der wunderbar über ..., abgerufen am 24. Mai 2016
  2. a b AUFSICHTSRATSCHEF... – Sie braucht keinen langen Anlauf, abgerufen am 24. Mai 2016
  3. Park und Garten GmbH Wernigerode auf der offiziellen Webpräsenz von Wernigerode, abgerufen am 24. Mai 2016