Marianne Boblenz

deutsche Malerin

Marianne Boblenz (* 6. April 1878 in Wolmirstedt; † Februar 1960 in Berlin) war eine deutsche Malerin und Grafikerin.

Leben und Werk Bearbeiten

Marianne Boblenz war Schülerin von Leo von König an der Mal- und Zeichenschule des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen Berlin. Sie lebte dann erst in Quedlinburg und ab 1910 mit ihrem Mann, dem Maler Maximilian Boblenz (1868–1936), in der Flakenstraße 15 in Erkner. Dort betrieben sie neben ihrer künstlerischen Arbeit „Ateliers für Retuschen und Malereien“.[1]

Schon in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war sie eine in Berlin anerkannte Malerin. So hieß es in einer Ausstellungs-Rezension 1913: „einige Porträts von … und Marianne Boblenz fallen auf“[2], und 1916 wurde sie „mit einem sehr guten Stillleben und einer tüchtigen Landschaft“ erwähnt.[3]

Marianne Boblenz war Mitglied der Berliner Vereinigung Bildender Künstler, bis zu dessen Auflösung 1933 Mitglied des Reichsverbands bildender Künstler Deutschlands, 1915 bis 1942 des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen Berlin[4], des späteren Vereins der Berliner Künstlerinnen, und in der Zeit des Nationalsozialismus obligatorisch der Reichskammer der bildenden Künste.

Nach dem Ende des NS-Staats arbeitete sie in Erkner weiter als freischaffende Malerin, Grafikerin und Zeichnerin. Ihre häufigsten Bildmotive waren unspektakuläre Landschaften und Stillleben. Für 1956 ist der Ankauf mindestens eines ihrer Bilder durch den Kulturfonds der DDR belegt.

Das Ehepaar hatte vier Kinder.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Blumenstillleben (um 1930, Öl, 48 × 42 cm)[5]
  • Landschaft / Der Hof (vor 1932, Öl, 55 × 71 cm)[6]
  • Der Bagger (Öl, 72 × 100 cm; 1949 auf der Ausstellung Mensch und Arbeit; Kunstarchiv Beeskow)
  • Frau im Garten (1951, Öl)[7][8]
  • Hausecke (1951, Öl)[9][7]
  • Grüne Laube, Frühling (1952, Öl)[10][7]
  • Tonne am Brunnen (1952, Öl)[11][7]
  • Frühling (vor 1953, Öl, 75 × 90 cm)
  • Der Flakensteg (1955, Öl)[12]

Ausstellungen (unvollständig) Bearbeiten

Postume Einzelausstellung Bearbeiten

  • 2010: Erkner, Heimatmuseum (mit Maximilian Boblenz)

Ausstellungsbeteiligungen Bearbeiten

  • 1913, 1916, 1925 und 1927: Berlin („Juryfreie Kunstschau“)
  • 1931: Berlin, Schloss Bellevue (Große Berliner Kunstausstellung)
  • 1941: Düsseldorf, Kunsthalle („Die deutsche Malerin und Bildhauerin“)
  • 1941: Berlin, Goebbelsschule an der Parkaue („1. Kunstausstellung des Künstlerbundes Berlin-Ost und seiner Gäste aus der Ateliergemeinschaft Klosterstraße“; Verkaufsausstellung)
  • 1942: Berlin, Schloss Schönhausen (Jubiläumsausstellung des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen Berlin)
  • 1949: Berlin („Mensch und Arbeit“)
  • 1952: Bautzen, Görlitz und Zittau (Wanderausstellung „Berliner Künstler“)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 1924 Annonce in Der Bildereinrahmer und Vergolder; mit der Adresse Flockenstraße 15
  2. Kunstchronik, Heft 43/1913, 641
  3. Der Cicerone, Heft 13–14/1916, S. 284
  4. Die Werkstatt der Kunst. Berlin, Heft 30, 26. April 1915, Deckblatt
  5. Marianne Boblenz, Blumenstillleben. Abgerufen am 13. Januar 2023.
  6. Paul Graupe (Hrsg.): Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler. Berlin, 1932 (Versteigerungskatalog)
  7. a b c d Der Bildindex der Kunst & Architektur nennt das Bild als Exponat der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden. Nach dem Katalog war Marianne Boblenz jedoch auf der Ausstellung nicht vertreten. Es ist zu vermuten, dass sie das Bilde eingereicht hatte, dieses aber nicht berücksichtigt wurde.
  8. Boblenz, Marianne (Malerin): Frau im Garten. 1951, abgerufen am 13. Januar 2023.
  9. Boblenz, Marianne (Malerin): Hausecke. 1951, abgerufen am 13. Januar 2023.
  10. Boblenz, Marianne (Malerin): Grüne Laube, Frühling. 1952, abgerufen am 13. Januar 2023.
  11. Boblenz, Marianne (Malerin): Tonne am Brunnen. 1952, abgerufen am 13. Januar 2023.
  12. Förderverein Flakensteg e. V. - Brücke in der Malerei. Abgerufen am 13. Januar 2023.