Maria Theresia Anna Felizitas von Liechtenstein

Fürstin

Maria Theresia Anna Felizitas Prinzessin von und zu Liechtenstein (* 11. Mai 1694; † 20. Februar 1772) stammte aus dem fürstlichen Haus Liechtenstein und erbte als letzte ihrer Linie das Herzogtum Troppau (heute Opava in der Tschechischen Republik). Durch ihre Ehe mit Thomas Emanuel Herzog von Savoyen-Carignan, Graf von Soissons, wurde sie selbst zur Herzogin von Savoyen-Carignan. Als vermögende Witwe wandte sie sich der Wohltätigkeit zu und stiftete unter anderem die Prinz-Eugen-Kapelle im Wiener Stephansdom, die frühere Savoyen’sche adelige Ritterakademie und das – noch vorhandene – Savoysche Damenstift, durch die sie dauerhaft in Erinnerung blieb. Ihr einziger Sohn, Johannes Franz Eugen Prinz von Savoyen, verstarb jung, wodurch diese Linie des Hauses Savoyen-Carignan erlosch.

Maria Theresia von Liechtenstein, Herzogin von Savoyen-Carignan Gräfin von Soissons-Liechtenstein Museum

Herkunft Bearbeiten

 
Staatswappen-Liechtensteins

Maria Theresia Anna Prinzessin von und zu Liechtenstein stammte aus dem Haus Liechtenstein, das zu den ältesten Adelsfamilien, den sogenannten „Apostelgeschlechtern“ Österreichs zählt und 1136 mit Hugo von Liechtenstein urkundlich auftritt und den Namen der Stammburg Burg Liechtenstein bei Mödling in Niederösterreich trägt.

Den Fürstenstand erlangte als erster Vertreter des Hauses 1608 Karl I. von Liechtenstein (* 1569 vermutlich in Feldsberg; † 12. Februar 1627 in Prag),[1] der 1613 zum Herzog von Troppau und Jägerndorf und 1623 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde.

 
Karl I v Liechtenstein

Karl I. Fürst von Liechtenstein war der Urgroßvater der Prinzessin Maria Theresia Anna Felizitas von Liechtenstein.

 
Karl Eusebius v Liechtenstein

Ihre Großeltern waren Karl Eusebius 2. Fürst und Regierer des Hauses Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf (* 13. September 1611; † 2. Februar 1684), ⚭ 4. August 1644 Johanna Beatrix Gräfin von Dietrichstein-Nikolsburg (* um 1622; † 1676), Tochter von Maximilian Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg (* 1596; † 1655) und der Anna Maria Prinzessin von Liechtenstein (* 1597; † 1638) (Eine Tochter des ersten Fürsten Karl I. von Liechtenstein)

 
Johann Adam Andreas von Liechtenstein

Ihr Vater war Johann Adam der Reiche 3. Fürst und Regierer des Hauses v. u. zu Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, (* Brünn 30. November 1657; † 16. Juni 1712 in Wien). Er war Geheimer Rat von Kaiser Leopold I., war begabt im Bereich der Finanzen, Kunstsammler und Mäzen und sehr bemüht, als Reichsfürst mit Sitz und Stimme in den Reichsfürstenrat in den Reichstag des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation aufgenommen zu werden. Um die Voraussetzung dafür zu schaffen, erwarb er die erforderlichen reichsunmittelbaren Territorien: 1699 die Herrschaft Schellenberg und 1712 die Grafschaft Vaduz von Jakob Hannibal III. Graf von Hohenems. Er erreichte jedoch sein Ziel nicht, da er bereits 1712 verstarb. Dies gelang erst seinem Vetter und zweiten Nachfolger, Fürst Anton Florian von Liechtenstein (1656–1721), der 1719 zum ersten regierenden Fürsten des von Kaiser Karl VI. aus den beiden Reichslehen neu geschaffenen Reichsfürstentums Liechtenstein wurde.[2]

Ihre Mutter war Edmunda Maria Gräfin von Dietrichstein-Nikolsburg (* 17. April 1652; † 15. März 1737), eine Tochter von Ferdinand Joseph 3. Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg, gefürsteter Graf von Tarasp etc. († 1698).

Leben Bearbeiten

Maria Theresia Anna Felizitas Prinzessin von und zu Liechtenstein wurde als vierte Tochter ihrer Eltern geboren und wuchs wohl auch in Wien auf, sei es in dem von ihrem Vater ab 1689 errichteten Gartenpalais Liechtenstein, sei es im Stadtpalais Liechtenstein, dem Majoratshaus der Fürsten von Liechtenstein, das ihr Vater 1694 von Dominic Graf von Kaunitz, erworben hatte, der seit 1696 Vizekanzler des Heiligen Römischen Reiches war und über seine Mutter, Eleonore Gräfin von Dietrichstein, verwandt war. Dies gemeinsam mit ihren sechs Geschwistern:

  • Prinzessin Elisabeth von Liechtenstein (* 3. Mai 1683; † 8. Mai 1744 in Wien) ⚭ 21. April 1703 (I) Maximilian II. Fürst von und zu Liechtenstein (* 25. Juli 1641; † 21. April 1709), ; ⚭ (II) 6. März 1713 Leopold, Herzog von Holstein-Sonderburg-Wiesenburg (* 12. Jänner 1674; † 4. März 1744 in Wien) (aus erster Ehe keine dauernde Nachkommenschaft, wohl aber aus 2. Ehe, darunter Maria Eleonore Gräfin von Kaunitz-Rietberg (1775–1825) , Gemahlin des österreichischen Staatskanzlers Clemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich-Winneburg (* 1773; † 1859)
  • Prinz Karl Joseph von Liechtenstein (* 15. Oktober 1684; † 9. November 1704)
  • Prinzessin Maria Antonia von Liechtenstein(* 10. April 1687; † 9. Oktober 1750) ⚭ (I) 4. November 1703 Márk Adam Czobor de Czoborszentmihály (* 5. Februar 1679; † 1. Juli 1728); ⚭ (II) 29. April 1731 Karl Hrzan, Graf von Harras (* 1681; † 9. Oktober 1750) (aus erster Ehe eine Tochter und eine Enkelin aber keine dauerhafte Nachkommenschaft)
  • Prinz Franz Dominik von Liechtenstein(* 1. September 1689; † 19. März 1711)
  • Prinzessin Gabriele von Liechtenstein (* 12. Juli 1692; † 7. November 1713) ⚭ 1. Dezember 1712 in Wien Fürst Josef Johann Adam von Liechtenstein (* 27. Mai 1690; † 17. Dezember 1732 in Feldsberg (heute: Valtice)) (keine dauerhafte Nachkommenschaft)
  • Prinzessin Maria Dominika Magdalena von Liechtenstein (* 5. August 1698; † 3. Juni 1724) ⚭ 21. Mai 1719 Heinrich Josef 4. Fürst von Auersperg (* 24. Juni 1697; † 9. Februar 1783) (Näherer Stammvater der blühenden Fürsten von Auersperg)

Da ihre beiden Brüder jung verstarben, erlosch diese Linie des Hauses Liechtenstein mit ihrem Vater, Fürst Johann Adam von Liechtenstein im Jahre 1712 in männlicher Linie.

Sie wurde 1713 im Alter von 19 Jahren mit einem Vertreter eines souveränen europäischen Fürstenhauses, dem der Herzöge von Savoyen, und zwar mit einem Neffen des bedeutenden österreichischen Feldherren und Staatsmannes, Prinz Eugen von Savoyen, nämlich mit Emanuel Thomas Herzog von Savoyen-Carignan, Graf von Soissons (* 8. Dezember 1687 in Paris; † 28. Dezember 1729 in Wien) vermählt. Dieser ergriff wie sein Vater Louis Thomas von Savoyen-Carignan, Graf von Soissons († 1702), die militärische Laufbahn, diente im kaiserlichen Heer, kämpfte im Spanischen Erbfolgekrieg, wurde 1712 Ritter des Ordens von Goldenen Vlies, war Gouverneur der Stadt Antwerpen und wurde am 18. Oktober 1723 zum Feldmarschall befördert. Das Zusammenleben der Eheleute war daher durch zahlreiche militärische Einsätze des Gemahls sowie dadurch beeinträchtigt, dass dieser bereits 1729 verstarb. Aus seiner Ehe mit Maria Theresia von Liechtenstein stammt daher nur ein einziger Sohn Eugen Johann Franz, der jung als letzter seiner Linie im Jahre 1734 verstarb. Für ihren Gemahl ließ Maria Theresia von Liechtenstein ein Grabmal im Wiener Stephansdom errichten, wo später auch sie selbst ihre letzte Ruhe fand:

Die Prinz-Eugen-Kapelle Bearbeiten

 
Die Kreuz- bzw. Prinz-Eugen-Kapelle

Eine dauerhafte Hinterlassenschaft von Maria Theresa von Liechtenstein befindet sich in einer gotischen Kapelle im Nordwinkel der Portalfassade des Wiener Stephansdoms, die nacheinander Moranduskapelle, und Tirna-Kapelle genannt wurde, deren Patronanz jedoch zu Beginn des 18. Jahrhunderts von der Familie Liechtenstein übernommen wurde. Dort ließ ihr Vater, Fürst Johann Adam I., ein aus Italien stammendes großes spätgotisches Kreuz errichten, worauf die Kapelle als Kreuz-Kapelle und später als Liechtenstein-Kapelle bezeichnet wurde. In dieser Kapelle ließ Maria Theresia von Liechtenstein für ihren Gemahl Emanuel Thomas Herzog von Savoyen-Carignan, Graf von Soissons, der am 28. Dezember 1729 in Wien an den Blattern verstorben war, ein Grabmal in der darunter liegenden Gruft errichten, von dem die Grabplatte aus Adneter Stein samt Inschrift und Bronzeapplikationen noch erhalten ist und den Abgang zur Gruft abdeckt.

 
Savoyer-Grabplatte; die lateinische Inschrift besagt: „Geweihter Ort, den die durchlauchtigste Fürstin … Theresia Anna Felicitas … Herzogin von Savoyen … für die Beisetzung ihres Gatten Emanuel Thomas, Herzog von Savoyen …, der im Alter von 42 Jahren am 28. Dezember 1729 durch eine Blatternerkrankung aus der Mitte der Lebenden weggerafft wurde, sowie für weitere Angehörige dieses hochedlen Hauses Savoyen, die hier begraben werden wollen, errichten ließ, damit sie hier ruhen mögen, bis sie in Herrlichkeit auferstehen.“

Als 1736 der Onkel ihres Gemahls, der berühmte Feldherr und Staatsmann im Dienste des Hauses Österreich Prinz Eugen von Savoyen-Carignan, verstarb, wurde er auf ihren Wunsch in der von ihr errichteten Gruft bestattet, wobei sie an der südlichen Mauer der Kapelle in einer großen Wandnische ein aufwendiges Epitaph für ihn sowie für seinen Neffen Emanuel Thomas von Savoyen errichten ließ, zu dem nach ihrem Ableben auch ihr Epitaph als Herzogin von Savoyen hinzugefügt wurde. Über dem Epitaph befinden sich die von zwei Löwen gehaltenen Wappen von Savoyen und von Liechtenstein, gekrönt mit einer Herzogskrone, neben denen sich eine Trauerfigur befindet, die ihr Porträt als Herzogin Maria Theresia Anna von Savoyen-Carignan (geborene Prinzessin von Liechtenstein) trägt.[3] Maria Theresia verwitwete Herzogin von Savoyen-Carignan verehelichte sich nicht mehr und widmete sich als Witwe der Ökonomie und der Caritas.[4]

Besitz Bearbeiten

Sie hatte von ihrem Vater das Herzogtum Troppau geerbt, besaß u. a. die Herrschaft Kaunitz (heute Kounice), vergrößerte ihre Herrschaft Schwarzkosteletz (heute Kostelec nad Černými lesy) durch gezielte Ankäufe und erbte nach dem Tod ihrer Mutter Erdmunda Maria Gräfin von Dietrichstein 1737 deren niederösterreichischen Besitzungen: Judenau, Dietersdorf und Pixendorf (Teil der Gemeinde Michelhausen im Tullnerfeld).

Wohltätigkeit Bearbeiten

Frühzeitige Aufhebung der Leibeigenschaft Bearbeiten

Bemerkenswert ist die Befreiung aller Bürger der Stadt Schwarzkosteletz von der Leibeigenschaft und den damit verbundenen Frondiensten und Abgaben aller Art am 24. März 1736. Eine Maßnahme, mit der sie der von Kaiser Joseph II. am 1. November 1781 verfügten „Leibeigenschaftsaufhebungspatent“ um 45 Jahre voraus war.[5]

Stiftungen Bearbeiten

Maria Theresia verwitwete Herzogin von Savoyen-Carignan verfügte damit über ein erhebliches Vermögen, das sie jedoch zum Großteil für die Errichtung wohltätiger Stiftungen verwendete. So stiftete sie Schulen, wo Kinder „um Gottes Lohn“ unterrichtet wurden, errichtete in Schwarzkosteletz ein Armenhaus für 24 bedürftige Untertanen und ließ das Armenspital ihrer Herrschaft Kaunitz von Grund auf renovieren, und errichtete einen Fonds für 14 Wohnungen und ein Armenstift. Von erheblich größerer Bedeutung waren jedoch zwei andere Stiftungen.

Die Savoyen’sche adelige Ritterakademie Bearbeiten

Nach dem Vorbild der von Kaiserin Maria Theresia am 24. Februar 1746 gegründeten Theresianischen Akademie (heute: Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie) stiftete Maia Theresia von Liechtenstein-Savoyen 1756 auf Gründen in der Wiener Vorstadt Laimgrube im heutigen 7. Wiener Gemeindebezirk, die sie 1746 erworben hatte, und wo sie ein prächtiges Gebäude unter Einschluss einer großen Reitschule erbauen ließ, die Savoyen’sche adelige Ritterakademie,[6] die nach ihrem Ableben 1778 in der Theresianischen Akademie aufging.[7]

Das Savoyisches Damenstift Bearbeiten

 
Johannesgasse 15
 
Savoyensches Damenstift

Maria Theresia von Liechtenstein-Savoyen verfügte in ihrem Testament im Jahre 1769, in dem sie den Fürsten Alois I. von Liechtenstein (* 1759; † 1805), zu ihrem Universalerben einsetzte, die Errichtung eines adeligen Fräuleinstiftes. Als Zweck wird in der Stiftungsurkunde festgehalten: „Vor allen anderen die Ehre Gottes, und der Nutzen des Nächsten, so da sonderbahr durch die Versorgung deren armen Adelichen Persohnen auß solcher Gutthätigkeit entspringet, zumahlen die Armuth bey Adelichen Persohnen, umb so viel mehr bedrangt seyn muß, alß selbe weniger durch die Hand-Arbeith, oder andere denen unteren Ständen geziemende Mittl kann verringert oder abgethan werden.“

Die 20 Stiftsdamen sollten von altem Adel, bei der Aufnahme zwischen 15 und 40 Jahre alt sein, nicht mehr als 4000 Gulden Vermögen besitzen und Waisen oder vaterlos sein. Sie wohnten im Stiftsgebäude, hatten Andachtsübungen zu verrichten und schwarze Kleidung mit dem Ordenszeichen zu tragen, durften aber ausgehen, verreisen und sogar heiraten. Ursprünglich stand dem Stift eine Oberin vor, seit der Zeit Kaiser Josephs II. wählten die Stiftsdamen drei Regentinnen. Als Stiftungshaus diente ihr früheres Wohnhaus, das 1742 von ihr erworbene Palais Savoyen-Carignan in der Johannesgasse 15, das sie in der Zeit zwischen 1770 und 1772 durch Josef Meißl weitgehend verändern ließ.[8] Da dieses bald für die Stiftsdamen und ihre zahlreiche Dienerschaft zu klein wurde, erwarb sie 1783 die benachbarte Liegenschaft samt dem dort 1780 erbauten Gebäude, das adaptiert und mit dem Savoyen’schen Haus verbunden wurde. Die Stiftung stand unter dem Patronat des jeweils regierenden Fürsten von Liechtenstein. Die letzte Regentin des Damenstiftes war Gräfin Karoline Fünfkirchen († 8. Juli 1980). Im Jahre 1997 wurde das Patronat des Fürsten gelöscht, doch die Stiftung besteht in etwas geänderter Form weiter, obwohl keine adeligen Damen mehr im Palais leben. Sie wird von einem Kuratorium geleitet. In den beiden Häusern Johannesgasse 15 und 17 werden nun Büro- und Wohneinheiten vermietet.

Bemerkenswert sind die über den beiden Eingängen befindlichen mit der Herzogskrone überdeckten Doppelwappen der Herzoge von Savoyen-Carignan und der Fürsten von Liechtenstein, die an die Stifterin und an ihren Gemahl bis heute erinnern.[9]

Ehe und Nachkommen Bearbeiten

Ehe Bearbeiten

 
Emmanuel-Thomas de Savoie-Carignan, Comte de Soissons. Gemälde von David Richter (1710).

Die Ehe von Maria Theresia war wohl wie die ihrer Schwester Elisabeth Teil der dynastischen Ambitionen Bestrebungen ihres Vaters, den Aufstieg des Hauses Liechtenstein in den Rang reichsunmittelbarer Fürsten zu fördern, was naturgemäß durch eheliche Verbindungen mit souveränen europäischen Fürstenhäusern erleichtert werden konnte.

Die Wahl des Gemahls von Elisabeth fiel dabei auf Thomas Emanuel Herzog von Savoyen-Carignan, Graf von Soissons von 1702 bis 1729 (* 8. Dezember 1687 in Paris; † 28. Dezember 1729 in Wien). Er stammte aus dem Hause der Herzoge von Savoyen und zwar aus einer Nebenlinie des Hauses Savoyen-Carignan aus der dessen Großvater Eugen Moritz von Savoyen-Carignan (* 3. Mai 1635 in Chambéry; † 7. Juni 1673 in Unna in Westfalen) Feldherr unter König Ludwig XV. von Frankreich die Grafschaft Soissons erhielt und den kurzlebigen Zweig Savoyen-Soissons begründete. Die Ehe wurde am 24. Oktober 1713 in Wien geschlossen.

Der Stellenwert ihres Gemahls wurde durch die Tatsache unterstrichen, dass er ein Neffe des berühmten österreichischen Feldmarschalls und Staatsmannes, Prinz Eugen von Savoyen (* 18. Oktober 1663 in Paris; † 21. April 1736 in Wien)[10] war. Der Ruhm des Prinzen Eugen dürfte bei der Wahl des Ehemannes nicht ganz unwesentlich gewesen sein.

 
Prinz Eugen von Savoyen

Nachkommen Bearbeiten

Maria Theresia von Lichtenstein hatte nur einen Sohn: Johannes Franz Eugen Herzog von Savoyen-Carignan, (* 23. September 1714; † 24. November 1734 in Mannheim). Er folgte auf seinen Vater in dessen Besitzungen – u. a. als Herzog von Troppau (das von dessen Ehefrau herrührte) und als Graf von Soissons, verbrachte seine Jugend am Hof seines Großonkels Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen König von Sizilien (1713–1720), König von Sardinien (1720–1730) († 1732), nahm 1733–1738 am Polnischen Thronfolgekrieg teil, erhielt 1731 den Orden vom Goldenen Vlies, war nach seinem Vater Inhaber des Kurassierregiments „Jung Savoyen“, mit dem er bei Mannheim lagerte und dort am 24. November 1734 an einem plötzlich aufgetretenen „hitzigen Fieber“ (Typhus), verstarb. Er wurde in Mannheim in einer Gruft der katholischen Pfarrkirche St. Sebastian beigesetzt. Prinz Johannes Franz Eugen von Savoyen war verlobt mit der noch kleinen Maria Teresa Cybo-Malaspina (1725–1790), Herzogin von Massa und Carrara. Er hatte jedoch keine Nachkommen, wodurch mit ihm diese Linie der Herzoge von Savoyen-Carignan erlosch.

 
Maria Teresa, Herzogin von Massa und Carrara, Verlobte von Johann Franz Eugen Herzog von Savoyen-Carignan, Herzog von Troppau. Gemälde von Bianca Festa.

Vorfahren Bearbeiten

Die Bezifferung gemäß Stephan Kekule von Stradonitz , wonach der Proband die Nr. 1 erhält und in der Liste der Vater jeder Person die doppelte Zahl des Kindes und dessen Mutter die doppelte Zahl plus eins erhält.

  • 1 - Maria Theresia Anna Felizitas , Prinzessin von Liechtenstein (1694–1772) verheiratete Herzogin von Savoyen-Carignan

1. Generation (Eltern)

2 Generation (Großeltern)

3 Generation (Urgroßeltern)

4 Generation (Ur-Urgroßeltern)

5 Generation (Ur-Ur-Urgroßeltern)

  • 32 - Georg Hartmann von Liechtenstein, Herr von Feldsberg 1513–1562
  • 33 - Susanna von Liechtenstein 1520–1595
  • 34 - Karl, Graf zu Ortenburg 1501–1552
  • 35 - Maximiliana von Fraunberg zum Haag († 1559)
  • 36 - Wenzel Czernohorsky von Boskowicz † 1554
  • 37 - Anna Pohomirzsky von Oynicz † 1538
  • 38 Albrecht Kragirz von Kraigk,
  • 39 Marie Kostomlatska z Vresovic
  • 40 Adam, Freiherr von Dietrichstein (1527–1590)
  • 41 Margarita Cardona y Requesens y Requesens (ca. 1535–1609)
  • 42 + 50 Hans Warmund della Scala, Herr von Amerang † 1592
  • 43 + 51 Elisabeth von Thurn † 1579
  • 44 = 16 - Hartmann II von Liechtenstein, Herr von Feldsberg (1544–1585)
  • 45 = 17 - Anna Maria, Gräfin zu Ortenburg (1547–1601)
  • 46 = 18 - Johann Wssembera Czernohorsky, Freiherr von Boskowicz († 1597)
  • 47 = 19 - Anna Kragirz von Kraigk
  • 48 = 40 - Adam, Freiherr von Dietrichstein (1527–1590)
  • 49 = 41 - Margarita de Cardona y Requesens (ca. 1535–1609)
  • 50 = 42 - Hans Warmund della Scala, Herr von Amerang † 1592
  • 51 = 43 - Elisabeth von Thurn † 1579
  • 52 = 44 = 16 - Hartmann II von Liechtenstein, Herr von Feldsberg 1544–1585
  • 53 = 45 = 17 - Anna Maria, Gräfin zu Ortenburg (1547–1601)
  • 54 = 46 = 18 - Johann Wssembera Czernohorsky, Freiherr von Boskowicz ( † 1597)
  • 55 = 47 = 19 - Anna Kragirz von Kraigk
  • 56 - Seyfried von Eggenberg Herr zu Ebersdorf (1526–1594)[11]
  • 57 - Anna Benigna Galler von Schwamberg († nach 20. November 1623)
  • 58 - Johann Konrad, Reichsfreiherr von Thannhausen auf Neukirchen, erzherzoglicher Rat, († 1601)
  • 59 - Barbara Dorothea von Teuffenbach † 1605
  • 60 - Johann Georg Kurfürst von Brandenburg (1525–1598)
  • 61 - Elisabeth Prinzessin von Anhalt-Zerbst (1563–1607)
  • 62 - Albrecht Friedrich ab 1568 Herzog in Preußen (1553–1618)
  • 63 - Marie Eleonore Herzogin von Jülich-Kleve-Berg (1550–1608)

Literatur Bearbeiten

  • Gabriele Hasmann, Der Stephansdom. Pichler Verlag/Styria Verlag 2011, ISBN 978-3-85431-555-1
  • Alfred Missong, Heiliges Wien. Wiener Dom-Verlag, 3. Auflage 1970
  • Stiftung Fürst Liechtenstein, Savoyen’sches Damenstift Johannesgasse 15–17, 1010 Wien PDF
  • Johann Schwarz, Geschichte der Savoy'schen Ritter-Akademie in Wien vom Jahre 1746 bis 1778, Braumüller, 1897
  • Otto zu Stolberg-Wernigerode, Neue deutsche Biographie Band 14 Johann Adam von Liechtenstein S. 517 Digitalisat
  • Wolfgang Zehetner, Die Prinz-Eugen-Kapelle. in „Unser Stephansdom“ Nr. 101 /Sept. 2013

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Maria Theresia von Liechtenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Prinz-Eugen-Kapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag auf www.deutsche-biographie.de
  2. Otto zu Stolberg-Wenigerode, Neue deutsche Biographie Band 14 Johann Adam von Liechtenstein, S. 517 Digitalisat
  3. Wolfgang Zehetner, Die Prinz-Eugen-Kapelle in „unser Stephansdom“ Nr. 101 /Sept. 2013
  4. Peter Haupt, Ein Herr von Stand und Würde: Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein, S. 284, Böhlau Verlag Wien (2016)
  5. Peter Haupt, Ein Herr von Stand und Würde: Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein, S. 284, Böhlau Verlag Wien (2016)
  6. Peter Haupt, Ein Herr von Stand und Würde: Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein, S. 284, Böhlau Verlag Wien (2016)
  7. Johann Schwarz, Geschichte der Savoy'schen Ritter-Akademie in Wien vom Jahre 1746 bis 1778 , Braumüller, 1897
  8. Savoyensches Damenstift. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  9. Stiftung Fürst Liechtenstein, Savoyen’sches Damenstift Johannesgasse 15–17, 1010 Wien [1]
  10. Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band III, 1. Teilband 1 Tafeln 1–200, Tafel 33; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
  11. Genealogy Euweb cz. Von Eggenberg Family [2]