Ludwig Helmuth Heinrich von Jasmund
Ludwig Helmut Heinrich von Jasmund (getauft 3. September 1748 in Cammin[1]; † 16. März 1825 in Stuttgart[2]) war ein mecklenburgischer Edelmann in hessen-kasselischen und württembergischen Diensten.
Leben
BearbeitenHerkunft und Familie
BearbeitenLudwig Helmuth Heinrich war Angehöriger des ursprünglich rügischen, später in Mecklenburg und darüber hinaus verbreiteten Adelsgeschlechts von Jasmund. Seine Eltern waren der mecklenburg-strelitzische Rittergutsbesitzer und Kammerjunker sowie schleswig-holsteinische Hofrat Karl Friedrich von Jasmund (1709–1778) und Charlotte, geborene von Plessen (1708–1783).
Er vermählte sich in erster Ehe in Kassel mit Henriette Wilhelmine von Schlotheim (* 1758; † 28. März 1809 in Neustadt bei Dresden[3]), Tochter des Generals Karl Wilhelm von Schlotheim, und heiratete in Kassel zur linken Hand am 30. Oktober 1806 (zur rechten Hand am 17. März 1817) Johanna (Christine Veronika) Jung (1783–1856).[4][5]
- [Aus 1. Ehe:]
- Charlotte (1780–1818); ⚭ August von Oertzen (1777–1837), mecklenburg-strelitzischer Staatsminister
- Carl (1782–1847), preußischer Landrat; ⚭I Emma Blumenbach (1783–1819); ⚭II Natalie von Schlieben (1800–1850)
- [Aus 2. Ehe:]
- Ludwig (1805–1850, vorehelich), württembergischer Oberjustizrat[5]
- Karoline (1807–1875);[5] ⚭ Adolf Freiherr von Waechter († 1858), württembergischer Kammerherr und Ober-Tribunalsrat
Werdegang
BearbeitenJasmund war Erbherr auf den mecklenburgischen Landgütern Cammin (bei Stargard) und Riepke.
Er trat in hessen-kasselische Dienste und war ab 1774/1775 als Hofjunker, später Kammerjunker und ab dem Jahr 1784 Kammerherr. Als „Directeur des Plaisirs“ war er neben weiteren Aufgaben für Theateraufführungen in Kassel zuständig. Schließlich avancierte er 1793 zum Hofmarschall in Hessen-Kassel und war danach bis zum Jahre 1806/1807, der napoleonischen Okkupation und Eingliederung von Hessen-Kassel in das Königreich Westphalen, Präsident am Oberappellationsgericht Kassel.
Danach wechselte er in württembergische Dienste und war im Kabinett des württembergischen Staatsministerium von 1807 bis 1808 Chef des Finanz-Departements sowie von 1808 bis 1816 des geistlichen Departements. Jasmund war in Württemberg Legationsrat, Oberpolizeirat, Staats- und Kultusminister und Oberkurator der Universität Tübingen[6] und wurde häufig als Freiherr tituliert. Er war zudem Träger des Großkreuzes des königlichen Civil-Verdienst-Ordens und seit dem 16. Mai 1803 Ritter des kurfürstlich-hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen.
Literatur
Bearbeiten- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, 4. Jg., Justus Perthes, Gotha 1903, S. 402
- Königlich-Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch auf die Jahre 1809 und 1810 (Digitalisat) auf Google Books
Weblinks
Bearbeiten- Ludwig Helmuth Heinrich von Jasmund auf Archivportal-D
- Ludwig Helmuth Heinrich von Jasmund auf Kalliope-Verbund
- Ludwig Helmuth Heinrich von Jasmund in der Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
- Jasmund, Ludwig Helmut Heinrich von. Hessische Biografie. (Stand: 3. September 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Der Kirchenbucheintrag in Kirchengemeinde Cammin bei Burg Stargard überliefert nur das Datum seiner Taufe am 3. September 1748 sowie Angaben zu seinen drei Taufpaten, darunter als "der Durchl. Herzog zu Mirow" der s. Zt. Erbprinz von Mecklenburg-Strelitz, Herzog Karl, sowie eine nachträgliche Notiz zu seinem Tod. Sein Taufdatum erscheint in der Literatur seit langem (irrig) als sein Geburtsdatum, das kirchenamtlich nicht überliefert ist. Rödlin, das nahelegene Gut seiner Familie, als Geburtsort ist unbelegt, aber durchaus möglich. Rödlin war damals nach Cammin eingepfarrt. Mitunter wird auch Neustrelitz als sein Geburtsort genannt.
- ↑ Friedrich August Schmidt (Hrsg.): Neuer Nekrolog der Deutschen. 3,2. 1825, Voigt, Weimar (1827), S. 1620.
- ↑ Kirchenbuch Neustadt (bei Dresden): Sterbeeintrag. Das Kirchenbuch bezeichnet die an Auszehrung Verstorbene als "Gemahlin" des württembergischen Staatsministers. Von einer vorausgegangenen Scheidung der Ehe steht im Kirchenbuch nichts.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, 4. Jg., Gotha 1903, S. 402–403. Der Ehemann war also 1806 als Bigamist eine Nebenehe „zur linken Hand“ eingegangen, da seine erste Ehefrau noch lebte und die erste Ehe auch nicht geschieden war, die erst 1817 als vollwertig legitimiert wurde, als Ehe „zur rechten Hand“.
- ↑ a b c Karoline Freifrau von Waechter geb. von Jasmund: Rede am Grabe meiner geliebten Mutter der Wittwe des Staatsministers von Jasmund: gestorben den 30. April 1856, begraben den 3. Mai 1856, Stuttgart 1856 (Gedruckte Leichenpredigt für Johanna Christine Veronika von Jasmund, geb. Jung)
- ↑ Uwe Jens Wandel: Verdacht von Democratismus?: Studien zur Geschichte von Stadt und Universität Tübingen im Zeitalter der Französischen Revolution. Tübingen 1981, 195–199.
Personendaten | |
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NAME | Jasmund, Ludwig Helmuth Heinrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Jasmund, Ludwig Hellmuth Heinrich von |
KURZBESCHREIBUNG | mecklenburgischer Edelmann in Hessen-Kasseler und württembergischen Diensten |
GEBURTSDATUM | getauft 3. September 1748 |
GEBURTSORT | Cammin |
STERBEDATUM | 16. März 1825 |
STERBEORT | Stuttgart |