Lithiumoxid ist eine chemische Verbindung, die aus Lithium und Sauerstoff aufgebaut ist. Es wird zur Herstellung von Lithiumniobat sowie als Zusatzstoff in Keramiken und Gläsern benutzt.

Kristallstruktur
Struktur von Lithiumoxid
_ Li+ 0 _ O2−
Allgemeines
Name Lithiumoxid
Verhältnisformel Li2O
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12057-24-8
EG-Nummer 235-019-5
ECHA-InfoCard 100.031.823
PubChem 166630
ChemSpider 145811
Wikidata Q385662
Eigenschaften
Molare Masse 29,88 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,01 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1427 °C[1]

Löslichkeit

reagiert mit Wasser[2][3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Lithiumoxid kann durch Verbrennung von Lithium oder durch thermische Zersetzung von Lithiumperoxid oder Lithiumhydroxid hergestellt werden.[4][5]

 
 
 

Eigenschaften

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Lithiumoxid ist ein weißer, geruchloser Feststoff. Er hat eine Kristallstruktur vom Anti-Flussspat-Typ (a = 4,611 Å).[5] Die Standardbildungsenthalpie von Lithiumoxid beträgt ΔHf0 = −599,1 kJ/mol(Li2O) = −20,05 MJ/kg(Li2O) = −299,1 kJ/mol(Li)  = −43,16 MJ/kg(Li) = ~−12 kWh/kg(Li).[6]

Verwendung

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Lithiumoxid dient als Ausgangsstoff zur Herstellung von Lithiumniobat.[7] Des Weiteren kann es als Zusatzstoff zur Herstellung von Keramiken und Gläsern eingesetzt werden.[8] Auch in Fusionsreaktoren kann es eingesetzt werden.[9]

Einzelnachweise

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  1. a b c Datenblatt Lithiumoxid bei Alfa Aesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b c Datenblatt Lithium oxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. April 2011 (PDF).
  3. George K. Schweitzer, Lester L. Pesterfield: The Aqueous Chemistry of the Elements. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-974219-6, S. 100 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 1152.
  5. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 951.
  6. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 1176.
  7. Doktorarbeit Ulrich Grusemann.
  8. Vorlesungsskript (PDF; 35 kB).
  9. Risely Technical Service Report: The use of lithium oxide as the breeder in fusion reactors. Juli 1989, S. 30.