Liste der Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz in Jena

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In der Liste der Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz in Jena sind alle Naturdenkmale, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, FFH-Gebiete und Europäischen Vogelschutzgebiete im Gebiet der thüringischen Stadt Jena und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage sind die Einträge in Schutzlisten von europäischer bis regionaler Ebene.

Naturdenkmale Bearbeiten

Bäume Bearbeiten

Dok-Nr. Bezeichnung Botanische Bezeichnung Lage Gemarkung Beschreibung Bild
1958-01 Stieleiche Quercus robur Östlich von Closewitz an der oberen Waldkante
(Lage)
Closewitz Umfang 4,65 Meter, Alter über 300 Jahre. Im Freistand aufgewachsen und daher nicht regelmäßig beschnitten, wodurch sich eine beachtliche Krone entwickeln konnte. Am Fuß befindet sich ein Grenzstein, die Eiche markierte vermutlich die Grenze zwischen Closewitz und Zwätzen[1]  
1963-01 Kaukasische Flügelnuss Pterocarya fraxinifolia (Lage) Jena  
1963-02 Bismarck-Eiche (Stieleiche) Quercus robur Ecke Sellierstraße/Ernst-Haeckel-Straße, Straßeninsel am Kreisverkehr
(Lage)
Jena Gepflanzt vom Jenaer Bürgerverein am 1. April 1885 anlässlich des 70. Geburtstags Otto von Bismarcks, Höhe ca. 22 Meter. Eine Steinplatte mit der Geschichte des Baums ist verschollen.[2]  
1963-03 Japanischer Schnurbaum Styphnolobium japonicum (Lage) Jena  
1963-04 Blutbuchen (8 Bäume) Fagus sylvatica f. purpurea Alexander-Puschkin-Platz
(Lage)
Jena Zwei Gruppen mit je 4 Bäumen, gepflanzt um 1900, Höhe ca. 29 Meter[2]  
1963-05 Rosskastanie Aesculus hippocastanum Kronfeldstraße/Otto-Schott-Straße
(Lage)
Jena gepflanzt um 1920[2]  
1963-06 Eibe Taxus Philosophenweg 44(Lage) Jena  
1963-07 Baumhasel Corylus colurna Philosophenweg 3–5, Kindergarten der Psychiatrie (Haus Nr. 5)
(Lage)
Jena gepflanzt um 1900[2]  
1963-08 Kandelaber-Lärche Larix decidua Auf dem Tatzend, hinter dem Landschulheim
(Lage)
Jena gepflanzt ca. 1870, der Name bezeichnet die eigenartige mehrarmige Wuchsform (lat. candelabrum: Mehrarmiger Kerzenleuchter)[2]  
1963-09 Winterlinde Tilia cordata Auf dem Tatzend, rechts neben dem Landschulheim
(Lage)
Jena gepflanzt um 1850, Höhe ca. 22 Meter[3]  
1963-10 Brätzel-Linde Tilia platyphyllos Jenaer Forst
(Lage)
Jena Alter über 200 Jahre, Umfang 3,45 Meter. Vermutlich aufgrund ihrer ungewöhnlichen Wuchsform nach einer Brezel benannt.[4]  
1963-11 7 Hainbuchen Carpinus belutus (Lage) Jena Heute noch 5 Bäume vorhanden, Höhe 17–19 Meter, gepflanzt um 1930, Grund der Unterschutzstellung unbekannt.[4]  
1963-12 Dicke Buchen (2 Baumstämme) Fagus sylvatica Jenaer Forst
(Lage)
Jena gepflanzt um 1850, Grund der Unterschutzstellung unbekannt[4]  
1996-01 Rotbuche Fagus sylvatica Neugasse 23–25/Hof der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät der FSU
(Lage)
Jena gepflanzt 1885[3]  
1996-02 Rotbuche Fagus sylvatica Knebelstraße 2
(Lage)
Jena 1833 gepflanzt[2]  
1996-03 Japanischer Schnurbaum Sophora japonica Fürstengraben/Ecke Schlossgasse
(Lage)
Jena gepflanzt um 1900[2]  
1996-04 Platane Platanus x hispanica Fürstengraben 1, Universitatshauptgebäude
(Lage)
Jena 1908 zur Eröffnung des Universitätshauptgebäudes gepflanzt[2]  
1996-05 Platane Platanus x hispanica Platanenhaus
(Lage)
Jena  
1996-06 Silberweide Salix alba Saale Am Neutor/Südseite Leutra-Mündung
(Lage)
Jena Gepflanzt um 1900, bizarre Wuchsform mit 2 im Boden verwurzelten Ästen[2]  
1996-07 Traubeneiche Quercus petraea Sickingenstraße/Erfurter Straße Jena  
1996-08 Baumhasel Corylus colurna Landgrafenstieg 2 Jena  
1996-09 Stieleiche Quercus robur Käthe-Kollwitz-Straße/Feuerwehr Jena gepflanzt 1880[2]  
1996-10 Gemeine Esche Fraxinus excelsior Saalbahnhofstraße 23 Jena gepflanzt 1930[2]  
1996-11 Rosskastanie Aesculus hippocastanum Zwätzengasse 17 Jena  
1996-12 Bergahorn Acer pseudoplatanus Fürstengraben 18, Hof des Frommanschen Hauses Jena gepflanzt ca. 1920[2]  
1996-13 Sommerlinde Tilia platyphyllos Weidenweg Löbstedt Umfang 4,60 Meter, Alter über 400 Jahre. Auch Unterlinde genannt.[1]  
1996-14 Pyramideneiche Quercus robur "Fastigiata" Westbahnhofstraße 2/Ernst-Haeckel-Platz
(Lage)
Jena gepflanzt 1910[2]  
1996-15 9 Speierlinge Sorbus domestica Auf dem Horlberge bei Ziegenhain
(Lage)
Ziegenhain gepflanzt um 1940[2]  
1996-16 Sommerlinde Tilia platyphyllos Gut Zwätzen
(Lage)
Zwätzen Umfang 4,10 Meter, Alter ca. 200 Jahre. Früher beherrschender Baum des Gutes, 1996 stark zurückgeschnitten und Krone verspannt.[1]  
1996-17 Platane Platanus x hispanica Lutherstraße/Melanchtonstraße Jena  
1996-18 Ginkgo Ginkgo biloba Am Planetarium 9, gegenüber Arvid-Harnack-Straße Jena gepflanzt 1920[2]  
1996-19 Sommerlinde ("Sternlinde") Tilia platyphyllos Der Stern
(Lage)
Jena Höhe ca. 18 Meter, Umfang 2,25 Meter. Die Linde wurde 1870 mit der Anlage des Sterns gepflanzt, einem Platz im Jenaer Forst mit sternförmigen Sichtachsen zu markanten Punkten in der Jenaer Umgebung.  
1996-20 Elsbeere Sorbus torminalis Jenaer Forst, bei den 7 Buchen Jena gepflanzt um 1910[2]
1996-21 5 Schwarzpappeln Populus nigra Stadtrodaer Straße/rechtes Saaleufer in Höhe Unterwöllnitz
(Lage)
Wöllnitz Alter ca. 100 Jahre, zwei Exemplare bereits abgestorben und gefällt[2]  
1996-22 Hupeh-Stinkesche Euodia hupehensis Scharnhorststraße 1, Ecke Dornburger Straße
(Lage)
Jena gepflanzt um 1950[2]  
1996-23 Rotbuche Fagus sylvatica Schillbachstraße 44
(Lage)
Jena  
1996-24 Sommerlinde Tilia platyphyllos Erfurter Straße, Papiermühle
(Lage)
Jena Höhe ca. 11 Meter, Umfang ca. 6 Meter. Mit einem Alter von ca. 300 Jahren ist sie der älteste bekannte Baum Jenas.[2]  
2006-01 Gemeine Eibe Taxus baccata Grünanlage Kirche, Dorfstraße 1
(Lage)
Closewitz Weibliches, dreistämmiges Exemplar, gepflanzt um 1880, Höhe ca. 10 Meter[3]  
2006-02 Traubeneiche Quercus petraea ”Grenzbaum”
(Lage)
Closewitz gepflanzt 1921, Höhe ca. 15 Meter, könnte zur Markierung der Grenze Closewitz/Rödigen gedient haben, auch wenn die Eiche nach heutiger genauer Messung etwas abseits der Grenze steht.[3]  
2006-03 Feldulme Ulmus carpinifolia Grünanlage Jenaer Straße
(Lage)
Cospeda gepflanzt um 1900, Höhe ca. 22 Meter[3]  
2006-04 Stieleiche Quercus robur Marschall-Lannes-Weg/Im Weidigt
(Lage)
Cospeda gepflanzt um 1750, Höhe ca. 19 Meter[3]  
2006-05 Sommerlinde Tilia platyphyllos Am Vorwerk
(Lage)
Drackendorf Gepflanzt um 1880, Höhe ca. 16 Meter. Die Linde befindet sich an der Stelle des ehemaligen Vorwerks Drackendorf, das zunächst als Wirtschaftsgut der Lobdeburg diente, zeitweise zum Rittergut Drackendorf gehörte und nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben wurde. Bis zum Abriss 1959 wurde es anschließend von Segelfliegern genutzt[3]  
2006-06 Elsbeere Sorbus torminalis Waldrand
(Lage)
Ilmnitz gepflanzt um 1900, Höhe ca. 20 Meter, Stammumfang 2,2 Meter[3]  
2006-07 Stieleiche Quercus robur Der Hahnweg
(Lage)
Laasan gepflanzt um 1800, Höhe ca. 22 Meter[3]  
2006-08 Sommerlinde Tilia platyphyllos Dorfplatz
(Lage)
Vierzehnheiligen Gepflanzt um 1850, Höhe ca. 17 Meter, Umfang 4,10 Meter. Der Dorfplatz von Vierzehnheiligen war seit jeher mit Linden bepflanzt, unter denen zur Zeit der Wallfahrt das Prangergericht gehalten wurde. Vermutlich handelt es sich bei diesem Baum um einen Nachfolger dieser Linden.[3][1]  

Geologische Naturdenkmale Bearbeiten

Nr. Objektbezeichnung Gemarkung Geologische Besonderheiten Wikidata Bild
1 Aufschluss im Chirotheriensandstein bei Wogau Jenaprießnitz (Lage) Chirotheriensandstein der Solling-Folge, hängende Basisgipse der Unteren Röt-Folge  
2 Gipsschlotten am Hausberg "An der Leite" Wenigenjena (Lage) Strudelförmige Verkarstung im Basisgips der Unteren Röt-Folge    
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3 Mergelgrube Göschwitz Göschwitz (Lage) Bergbaulicher Aufschluss von Tenuisbank, Sauriersandstein, Muschelkalkbrekzie, Rhizikoralliumbank, Knollengipsterrassen der Unteren und Oberen Röt-Folge    
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4 "Ulmers Ruh" am Nordhang des Hausberges Wenigenjena (Lage) Oberer Buntsandstein Myophorienfolge; strohgelbe Kalke (Myophorienfolge) und gelbe Grenzbank (Wellenkalk); Wellenkalk im unteren Muschelkalk  

Flächennaturdenkmale Bearbeiten

Derzeit verfügt die Stadt Jena über zehn Flächennaturdenkmale (FND). Dabei handelt es sich um kleinere Schutzgebiete, die nach DDR-Naturschutzrecht ausgewiesen wurden und deren Schutzstatus weiterhin fortbesteht.

Gebiets-Nr. Gebietsbezeichnung Verordnung vom / Beschluss vom Fläche (ha) Lage Wikidata Bild
3 Steinbruch bei Wöllnitz 07.06.1967 1,81 (Lage)  
4 Südhang Lobdeburg 28.07.1976 2,8 (Lage)  
5 Mönchsberg 28.07.1976 /02.05.1990 Erweiterung 0,8 (Lage)    
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7 Pennickental/Fürstenbrunnen 27.06.1990 5 (Lage)    
8 Pennickental/Neuer Leo-Bruch 27.06.1990 5 (Lage)  
9 Pennickental/Engländers Bruch 27.06.1990 5 (Lage)  
14 Über der Lutzschke 02.05.1990 5 (Lage)    
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18 Hangwald bei Kunitz 23.03.1983 2,36 (Lage)    
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19 In den Quellen bei Leutra 22.10.1984 0,76 (Lage)    
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20 Am Spitzberg bei Maua 22.10.1984 2,65 (Lage)  

Geschützte Landschaftsbestandteile Bearbeiten

Gebiets-Nr. Gebietsbezeichnung Verordnung vom /Beschluss vom Fläche (ha) Lage Wikidata Bild
1 Teufelslöcher 12.02.2007 0,41 (Lage)    
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2 Sachsensümpfe 12.02.2007 1,32 (Lage)
6 In den Bornwiesen 16.10.2007 2,7 (Lage)
10 Heiligenberg 05.09.2008 7,47 (Lage)
11 Gembdenbach 04.05.2006 2,35 (Lage)
12 Die Sachsenecke 05.09.2008 6,51 (Lage)
13 Erlkönig 05.09.2008 2,13 (Lage)
15 Stoys Wiese 16.10.2007 0,87 (Lage)
16 Lämmerborn 12.02.2007 0,42 (Lage)
17 Winterling-Edellaubholzwald 16.10.2007 4,35 (Lage)
21 Im Ölste 02.06.1995 1,1 (Lage)
22 Ehemalige Fäkalienfelder am Talstein 12.02.2007 6,09 (Lage)
23 In der Grunzke 21.09.2005 3,84 (Lage)
24 Glatthaferwiesen Löbstedt 17.08.2007 5,12 (Lage)
25 Isserstedter Tümpel 06.10.2004 1,62 (Lage)
26 Serbe-Tümpel 06.10.2004 0,69 (Lage)
27 Hangquellmoor Leutra 16.10.2007 0,49 (Lage)

Naturschutzgebiete Bearbeiten

Die Stadt Jena hat Anteil an sieben Naturschutzgebieten, wovon zwei vollständig im Stadtgebiet und fünf teilweise im Saale-Holzland-Kreis liegen.

Dok-Nr. Lage Offizielle Bezeichnung Größe in Hektar Beschreibung Bild
148 (Lage) Isserstedter Holz 122,3
149 Hufeisen – Jenzig[Anmerkung 1] 627,2  
150 Leutratal und Cospoth[Anmerkung 1] 586,6  
371 Spitzenberg – Schießplatz Rothenstein – Borntal[Anmerkung 1] 527,5  
372 Windknollen 180,7  
451 Kernberge und Wöllmisse[Anmerkung 1] 2.088,0  
452 (Lage) Jenaer Forst[Anmerkung 1] 541,4  

Landschaftsschutzgebiete Bearbeiten

Dok-Nr. Lage Offizielle Bezeichnung Größe in Hektar Beschreibung Bild
32 Mittleres Saaletal zwischen Camburg und Göschwitz[Anmerkung 1] 16.622  
104 Saaletal in den Fluren Göschwitz bis Kahla[Anmerkung 1] 1.431  
105 Trießnitz 15  
106 Oberaue 59  
107 (Lage) Unteraue 127

FFH-Gebiete und -objekte Bearbeiten

Dok-Nr. Lage Offizielle Bezeichnung Größe in Hektar Beschreibung Bild
122 (Lage) Nerkewitzer Grund – Klingelsteine – Heiligenberg 410  
124 Isserstedter Holz – Mühltal – Windknollen 809  
125 Großer Gleisberg – Jenzig[Anmerkung 1] 812  
127 (Lage) Jenaer Forst[Anmerkung 1] 852  
128 Kernberge – Wöllmisse[Anmerkung 1] 2.045  
129 Leutratal – Cospoth – Schießplatz Rothenstein[Anmerkung 1] 1.723  
227 (Lage) Glatthaferwiesen Löbstedt 7
F29 (Lage) FFH-Objekt Kirche Cospeda Wochenstube der Kleinen Hufeisennase  
F30 (Lage) FFH-Objekt Kirchboden Kunitz  

Europäische Vogelschutzgebiete Bearbeiten

Name Bild Kennung

Kreis Einzelheiten Position Fläche
Hektar
Datum
Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte BW 33
WDPA: 555537617

Jena, Saale-Holzland-Kreis, Ilm-Kreis, Saale-Holzland-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt, Weimarer Land 10.824
Legende für Fauna-Flora-Habitat

Anmerkungen Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i j k Liegt in zwei oder mehr Landkreisen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Natur in Jena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Wolfram Voigt: Die ältesten Bäume des Saale-Holzland-Kreises und Jena. 2007.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s F. Julich, Ch. Eichner, K. Ramm, U. Mönnig: Bäume – Naturdenkmale – Jena. Hrsg.: Umwelt- und Naturschutzamt Jena. Jena 2001.
  3. a b c d e f g h i j F. Julich, Ch. Eichner, K. Ramm, U. Mönnig, L. Reißner: Bäume – Naturdenkmale – Jena. Hrsg.: Umwelt- und Naturschutzamt Jena. Jena 2007.
  4. a b c Heinz Voigt: Was uns Jenaer Bäume erzählen: Naturdenkmale und seltsame Gewächse – Geschichten und Geschichte. FORMAT Druckerei & Verlagsgesellschaft, Jena 2012, ISBN 3-943609-02-2.