Leuchtturm Ustka
Der Leuchtturm Ustka, dt. Stolpmünde, befindet sich in Ustka, einem bekannten Seebad an der Ostsee in Hinterpommern. Es liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört als Landgemeinde zum Kreis Słupsk (Stolpe). Der Ort entwickelte sich in den 1860er Jahren zum preußischen Ostseebad und ist heute ein staatlich anerkannter Kurort. Zu beiden Seiten der Stadt, am Ufer der Mündung der Słupia in die Ostsee, verlaufen breite Sandstrände, die sich durch ihren feinen Sand auszeichnen.
Leuchtturm Ustka polnisch Latarnia Morska Ustka deutsch Leuchtturm Stolpmünde | ||
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Ort: | Ustka, Powiat Słupski Pommern,Polen | |
Lage: | am Anfang der Ostmole | |
Geographische Lage: | 54° 35′ 16,6″ N, 16° 51′ 16,2″ O Seekarte | |
Fahrwasser: | Ostsee | |
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Höhe Turmbasis: | 2 m n.p.m. | |
Turmhöhe: | 19,5 m (64 ft) | |
Feuerhöhe: | 22,2 m (72,8 ft) | |
Bauart: | Backstein-Gebäude mit Turm | |
Bauform: | achteckiger Turm mit Galerie und Laterne | |
Tageslicht- Markierung: |
weißes rundes Laternenhaus | |
Kennung: | OcW. 6s | |
Sektorenfeuer: | 074° – 254° | |
Nenntragweite weiß: | 18 sm (33,3 km) | |
Optik: | Zylindrische Fresnel-Linse | |
Betriebsart: | automatisch | |
Funktion: | Orientierungsfeuer | |
Bauzeit: | 1871 als Leutbake, 1892 | |
Betriebszeit: | seit 1892[1] | |
Listeneinträge | ||
UKHO: | C 2930[2] | |
NGA: | 6584 | |
ARLHS: | POL-020 | |
Poln. Liste: | 0536[3] | |
Stilllegung: | Am 30. April 2010 verließ der letzte Leuchtturmwärter den Turm | |
Denkmalliste: | Nr. A-1408 vom 30.08.1993[4] | |
Betreiber: | Seeamt Gdynia[5] |
Benachbarte Leuchttürme stehen in Jarosławiec (Jershöft) im Westen und in Czołpino (Scholpin) im Osten.
Der Leuchtturm
BearbeitenHier wurde schon seit 1871 ein Fresnellinsenapparat mit Öllampe an der Fahnenstange der damaligen Lotsenstation emporgezogen. 1892 erbaute man dann ein neues kombiniertes Leuchtturmgebäude.[6] Es wurde 1904 in seiner jetzigen Form zu einem zweistöckigen Gebäude umgebaut, an das ein 22 Meter hoher achteckiger Turm am kanalseitigen Hafen angrenzt. Auf dem Turm hat die weiße Metalllaterne ihren Platz. Die Lotsenstation, in der auch die Wärter wohnten, hat viele Simse, kleine Anbauten und Fenster machen das Backstein-Gebäude sehr attraktiv. Im Inneren gibt es mehrere kleine Treppen aus Beton und Stahl, über die man die Galerie erreicht. Nachdem man die vielen Stufen überwunden hat, wird man mit einer prächtigen Aussicht belohnt, von oben blickt der Besucher auf die Ostsee und den kleinen Hafen mit den zwei Molen. Direkt vor der Laterne stehend kann man auch einen Blick auf die große Fresnellinse werfen, die einen Durchmesser von einem Meter hat. Im Inneren verbirgt sich der 2-Positionswechsler mit den 1000-Watt-Leuchtmitteln. In der ehemaligen Lotsenstation ist heute, neben dem Leuchtturmwärter, noch eine Außenstelle des polnischen Meteorologischen Dienstes untergebracht.[7]
Den Zweiten Weltkrieg überstand der Turm unbeschädigt, er ging am 15. November 1945 wieder in Betrieb. Seit 1993 ist der Leuchtturm ein eingetragenes Baudenkmal und wurde 2000 einer umfangreichen Sanierung unterzogen. Im Leuchtturm befindet sich auch eine Bernsteingalerie.
Seit dem 1. April 2020 ist für den Betrieb das Seeamt in Gdynia zuständig, zuvor war es das Seeamt in Słupsk (poln. Urząd Morski w Słupsku).[5]
Philatelistische Würdigung
BearbeitenIm Jahr 2013 gab die polnische Post den dritten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der vier Briefmarken zeigt den Leuchtturm Ustka, Wert 3,75 zł.[8]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind von Ludwig Alexander Veitmeyer. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Ernst & Korn, Berlin 1889. Seefeuer der Deutschen Küsten, Leuchtturm Groß-Horst - Seite 10 u. 41
- Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer. M. Geitel [Hrsg.], Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. 154 Seiten. ISBN 978-3-8262-2202-3)
- Renata Baczyńska: Polnische Leuchttürme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft, Bydgoszcz 2010, Online als PDF (S. 48–49 polnisch)
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 942–969 (Ortsbeschreibung Stolpmünde; PDF)
Weblinks
Bearbeiten- Andreas Fiedler: Polnische Leuchttürme. In: ostseemagazin.net.
- Michael Kümmel: Leuchtturm Kołobrzeg (Kolberg). In: blinkfueer.de.
- Ustka – Beschreibung, Leuchtturmfreunde (polnisch, deutsch übersetzen)
- Stolpmünde - Ustka, damals und heute (polnisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Russ Rowlett: Lighthouses of Poland: Baltic Coast. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
- ↑ Registrierungen:
- UKHO: United Kingdom Hydrographic Office Publikation Admiralty List of Lights and Fog Signals
- NGA: List of Lights 116. (PDF, Section 5, Seite 91 (120)) NGA, 2022, abgerufen am 6. Juni 2022 (englisch).
- ARLHS: World List of Lights (WLOL) Poland. In: ARLHS. Abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch).
- ↑ Hydrografisches Marineamt - Ostsee (3 Bände). (PDF, Tom 1 (521), Seite 22) In: Liste der Leuchtfeuer. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (polnisch).
- ↑ Datenbank Pommern - Denkmale. (PDF; Ustka - m., Seite 95) In: NiD WW Pommern. Abgerufen am 29. Oktober 2022 (polnisch).
- ↑ a b Seeamt Gdynia - Startseite. In: Urząd Morski w Gdyni. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
- ↑ Dt.Dig Biblio Lotsenwachthaus, Stolpmünde: Südansicht
- ↑ Leuchtturm in Ustka auf der Webseite stotom.wordpress.com, (polnisch).
- ↑ Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 14. Juni 2013, abgerufen am 25. Juli 2021 (polnisch).