Lavanttalbahn

Eisenbahnstrecke in Österreich und Slowenien

Die Lavanttalbahn ist eine teilweise abgebaute Eisenbahnstrecke in Österreich und Slowenien. Sie verbindet heute das Kärntner Lavanttal über den Obdacher Sattel mit der Rudolfsbahn sowie nach Südwesten über die Koralmbahn (früher über die Jauntalbahn) nach Klagenfurt. Einstmals führte sie von Unterdrauburg weiter über Windischgräz bis nach Cilli im heutigen Slowenien.

Zeltweg–Celje
Triebwagen 5022 026 im Bahnhof Bad St. Leonhard
Triebwagen 5022 026 im Bahnhof Bad St. Leonhard
Strecke der Lavanttalbahn
Lavanttalbahn bis zur Staatsgrenze bei Lavamünd
Streckennummer (ÖBB):457 01
Streckennummer:31
Kursbuchstrecke (ÖBB):620
Streckenlänge:ca. 166 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:Wolfsberg – St. Paul im Lavanttal:
15 kV, 16,7 Hz
 ~
Maximale Neigung: 27,5 
Minimaler Radius:174 m
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:
Strecke
Rudolfsbahn von St. Michael
Bahnhof
0,000 Zeltweg 669 m ü. A.
Abzweig geradeaus und nach rechts
Fohnsdorfer Bahn nach Pöls
Abzweig geradeaus und nach rechts
Rudolfsbahn nach Villach
Brücke über Wasserlauf
Pöls
Abzweig geradeaus und nach rechts
Anschluss Kraftwerk Zeltweg
Brücke über Wasserlauf
Mur
Brücke
Zeltweger Straße L537
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
4,353 Weißkirchen (bis 31.07.2010 PV) 687 m ü. A.
Bahnübergang
Gaberl Straße B77
Brücke über Wasserlauf
Granitzenbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
7,580 Eppenstein (bis 31.07.2010) 726 m ü. A.
Abzweig geradeaus und nach rechts
8,568 Anschlussbahn Schaffer Sägewerk
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
12,554 Kathal (bis 31.07.2010) 789 m ü. A.
Bahnübergang
Amering Straße L541
Abzweig geradeaus und nach rechts
13,274 Anschlussbahn Johann Pabst Holzindustrie
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
16,351 Obdach (bis 31.07.2010 PV) 871 m ü. A.
Brücke
Obdacher Straße B78
Strecke mit Straßenbrücke
Obdacher Straße B78 880 m ü. A.
Grenze
Bundeslandgrenze Steiermark / Kärnten
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
23,072 Taxwirt (bis 31.07.2010) 876 m ü. A.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
24,571 Reichenfels-St. Peter (vorm. Bf, bis 31.07.2010) 845 m ü. A.
Abzweig geradeaus und nach links
29,729 Anschlussbahn Stora Enso Timber
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
31,117 Bad St. Leonhard (PV bis 9.12.2017) 703 m ü. A.
Brücke über Wasserlauf
Lavant
Strecke mit Straßenbrücke
Obdacher Straße B78
Bahnübergang
Klippitztörl Straße L91
Abzweig geradeaus und nach links
34,244 Anschlussbahn RZ Holzindustrie
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
34,493 Wiesenau (bis 9.12.2017) 660 m ü. A.
Abzweig geradeaus und von links
34,726 Anschlussbahn RZ Holzindustrie
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
36,228 Preblau-Sauerbrunn (bis 9.12.2017) 640 m ü. A.
Tunnelanfang
37,929 Twimberger Tunnel Nordportal (255,21 m)[1]
Süd Autobahn A2
Tunnelende
38,184 Twimberger Tunnel Südportal
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
38,645 Twimberg (bis 9.12.2017) 606 m ü. A.
Brücke über Wasserlauf
Lavant
Brücke
Packer Straße B70
Tunnel
40,641 Eulofen-Tunnel (110,02 m)[2]
Brücke
Packer Straße B70
Brücke über Wasserlauf
Lavant
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
42,80 Raderwirt (bis 26.09.1976) 541 m ü. A.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
46,850 Frantschach-St. Gertraud (PV bis 9.12.2017) 490 m ü. A.
Abzweig geradeaus und nach links
49,296 Anschluss Sägewerk Offner
Brücke
Packer Straße B70b
Bahnhof
50,426 Wolfsberg 462 m ü. A.
Bahnübergang
Weißenbach Straße L137
Brücke über Wasserlauf
Lavant
Bahnübergang
Packer Straße B70
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
51,933 Priel (bis 21.11.2011) 450 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle
52,642 Wolfsberg Reding (seit 21.11.2011) 450 m ü. A.
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
52,87 Anschluss „Farbenfabrik“ (bis 1985)
Strecke mit Straßenbrücke
Gemmersdorfer Straße L140
Bahnhof
54,786 St. Stefan im Lavanttal 433 m ü. A.
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
56,447 Anschluss Bergbau „Neuer Schacht“
Abzweig geradeaus und nach links
56,9 Anschlussbahn PMS
Bahnübergang
Stefaner Landesstraße L139
Bahnhof
59,775 St. Andrä im Lavanttal 408 m ü. A.
Bahnübergang
Ettendorfer Straße L143
Bahnübergang
Mettersdorfer Straße L144
63,038 Mühldorf im Lavanttal (bis 12.12.2009) 395 m ü. A.
StreckeStrecke von links
Koralmbahn von Graz Hbf (in Bau)
StreckeTunnelende
Westportal Koralmtunnel (in Bau)
Überleitstelle / Spurwechsel
Lavant
Bahnhof Streckenende
74,794 St. Paul im Lavanttal (seit 10. Dezember 2023)
Strecke nach rechts und nach rechts
Koralmbahn nach Klagenfurt Hbf
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
Kollnitzer Straße L145
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
66,636 St. Paul (bis 11. Dezember 2022) 379 m ü. A.
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Jauntalbahn nach Bleiburg
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
Rainzer Straße L147
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
69,500 St. Georgen im Lavanttal 374 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
72,600 Altacherwirt 360 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
75,402 Ettendorf 361 m ü. A.
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
75,632 Anschluss Sägewerk Cimenti
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Lavant
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
78,385 Lavamünd Markt 353 m ü. A.
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
79,165 Lavamünd 354 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
82,60 Rabenstein-Leifling
Grenze (Strecke außer Betrieb)
~ 83,1 Staatsgrenze Österreich–Slowenien
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
86,50 Dravograd Trga / Unterdrauburg Markt
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Drau
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Villach
Bahnhof
88,40
0,0
Dravograd Meža / Drauburg
Abzweig geradeaus und nach links
nach Maribor
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
1,2 Otiški vrh / Ottischnigberg
1943 als Kronenberg (Steierm)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,2 Šentjanž pri Dravogradu / St. Johann ob Drauburg
1943 als Lindenhof (Steierm)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5,9 Sveta Jedert / St. Gertraud
1943 als Gertrauden
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
10,0 Slovenj Gradec Mesto / Stadt Windischgraz
1943 als Windischgraz Stadt
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,2 Slovenj Gradec / Windischgraz
1943 als Windischgraz
409 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
13,1 Šmartno pri Slovenj Gradcu / St. Martin bei Windischgraz
1943 als Hartenstein (b Windischgraz)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
15,1 Turiška Vas / Türkendorf
1943 als Türkendorf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,7 Dovže / Dousche
1943 als Döllsach
573 m ü. A.
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
22,4 Mislinja / Missling
1943 als Waldegg (Steierm)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Tunnel (150 m)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Tunnel (150 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
25,5 Gornji Dolič / Oberdollitsch
1943 als Türkenkogel
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,0 Huda lukna
(1914 keine Halte verzeichnet)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Packtunnel 1 (600 m)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Packtunnel 2
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Tunnel
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
31,0 Paak / Pack
1943 als Pack
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
34,2 Selo / Selle
1943 als Schallegg
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
37,5/36,9 Velenje / Wöllan
1943 als Wöllan
368 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle
35,6 Pesje / Hundsdorf
1943 als Hundsdorf
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
~ 35,6 Kohlenbahn nach Skalis[3]
Bahnhof
33,0 Šoštanj-Topolšica /Schönstein-Bad Topolschitz
1943 als Schönstein-Warmbad
Haltepunkt / Haltestelle
31,3 Florjan
1914 und 1943 nicht aufgelistet
Tunnel
Skornotunnel (149 m)
Haltepunkt / Haltestelle
25,3 Paška Vas / Packdorf
1943 als Packdorf
Bahnhof
23,3 Šmartno ob Paki / Rietzdorf a. d. Pack
1943 als Packenstein
315 m ü. A.
Bahnhof
17,5 Polzela-Braslovče / Heilenstein-Frasslau
1943 als Heilenstein-Fraßlau
309 m ü. A.
Strecke mit Straßenbrücke
Autobahn A1
Bahnhof
13,3 Šempeter v Savinjski dolini / St. Peter im Sanntale
1943 als Petersdorf (Sann)
275 m ü. A.
Bahnhof
8,6 Žalec / Sachsenfeld
1943 als Sachsenfeld
257 m ü. A.
Haltepunkt / Haltestelle
7,0 Petrovče / Pletrowitsch
1943 als Arndorf (b Cilli)
250 m ü. A.
Bahnhof
1,7 Celje Lava / Cilli
1914 und 1943 nicht aufgelistet
241 m ü. A.
Abzweig geradeaus und von links
Südbahn von Maribor / Marburg
Bahnhof
0,0 Celje / Cilli
1943 als Cilli
241 m ü. A.
Strecke
Südbahn nach Zidani Most / Steinbrück

Mit dem Bau der Koralmbahn wurde der Abschnitt zwischen dem Koralmtunnel und Wolfsberg elektrifiziert. Am Abschnitt nördlich davon wird Güterverkehr mit Diesellokomotiven betrieben, die Strecke südlich davon ist abgetragen.

Streckenverlauf

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Die Bahnstrecke im Twimberger Graben

Die Lavanttalbahn zweigt am Westkopf des Bahnhofs im steirischen Zeltweg nach Süden von der Rudolfsbahn ab. Die Trasse quert dabei zunächst geradlinig das Aichfeld, bis sie bei Weisskirchen in das Granitzenbachtal einbiegt und diesem bis Obdach folgt. Von da an geht es entlang des Rosenbachs bis zum Kulminationspunkt der Strecke, dem Obdacher Sattel (955 m), den sie mit einer maximalen Steigung von 27,5 ‰ überwindet. Auf Kärntner Seite folgt sie kurz dem Labenbach, fährt mittels einer kleinen Schleife beim Taxwirt einen Seitengraben aus und folgt sodann in stetigem Gefälle dem Lavanttal an dessen Ostflanke bis Bad St. Leonhard. Im Talgrund nunmehr am rechten Lavantufer situiert geht es im teils sehr engen Twimberger Graben nach Wolfsberg. Im nunmehr breiten Lavanttal strebt die Bahn wieder linksseitig des Flusses geradlinig angelegt südwärts nach St. Paul, wo die Flussseite abermals gewechselt wird. Die Lavanttalbahn führte von St. Paul auf der rechten Talseite weiter bis nach Lavamünd nahe der österreichisch-slowenischen Grenze und von dort nach der Überquerung der Drau bis nach Unterdrauburg. Dieser Streckenteil ist mittlerweile abgetragen, aber noch gut begehbar.

Aktuelle Nutzung

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Abgetragene Lavamünder Bahn bei St. Paul

Auf dem Streckenabschnitt Zeltweg – Wolfsberg findet lediglich Güterverkehr statt. Der größte Kunde ist die Papier- und Zellstofffabrik Mondi in Frantschach-St. Gertraud nördlich von Wolfsberg, weiteres Güteraufkommen entsteht durch zahlreiche andere holzverarbeitende Betriebe.

Der Personenverkehr auf der Strecke Zeltweg – Wolfsberg wurde bereits seit der Fahrplanperiode 2001/2002 fast ausschließlich mit Bussen als Schienenersatzverkehr abgewickelt. Es verkehrte lediglich an Werktagen ein durchgehendes Schülerzugpaar (Knittelfeld –) Zeltweg – Klagenfurt und retour. Mit 31. Juli 2010 wurde auf der Teilstrecke Zeltweg – Bad St. Leonhard der Personenverkehr komplett eingestellt.[4] Der Personenverkehr im Abschnitt zwischen Wolfsberg und Bad St. Leonhard, der bereits seit März 2017 nur noch im Schienenersatzverkehr bedient worden war, wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 endgültig eingestellt. Im Oktober 2023 forderten alle anliegenden Gemeinden gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Bezirk Wolfsberg eine Wiederaufnahme des SPNV zwischen Zeltweg und Wolfsberg.[5][6]

Im Abschnitt zwischen Wolfsberg und St. Paul im Lavanttal gibt es regelmäßigen Regionalverkehr.

Lavamünder Bahn

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Auf der Strecke St. Paul – Lavamünd wurde 1997 der Personenverkehr eingestellt. Ab 2004 führte die private Lavamünder Bahn (LBB) den Güterverkehr und im Sommer bis 2007 einen touristischen Nostalgieverkehr.[7] 2012 wurde dieser Streckenteil, der zwischen Ettendorf und Lavamünd bereits unbefahrbar war, von der ÖBB zum Verkauf angeboten,[8] danach an ein deutsches Abtragungsunternehmen verkauft und im März 2016 abgetragen.

Zulaufstrecke zur Koralmbahn

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Im Rahmen einer Attraktivierung als Zulaufstrecke zur Koralmbahn wurde der Abschnitt Wolfsberg – St. Paul (etwa 15,4 km) ab 2008[9] ausgebaut und elektrifiziert. In den Bahnhöfen Wolfsberg, St. Stefan und St. Andrä wurden elektronische Stellwerke errichtet und 16 Bahnübergänge aufgelöst. Die streckenweise bereits zuvor geltende Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h wurde auf weitere Abschnitte ausgedehnt, jedoch nicht erhöht.[10]

Im Fahrplanjahr 2022/23 wurden alle Personenzüge von Wolfsberg aus im Schienenersatzverkehr nach Bleiburg bzw. Klagenfurt geführt. Mit 10. Dezember 2023 wurde der Kärntner Abschnitt der Koralmbahn inklusive des neuen Bahnhofs St. Paul im Lavanttal in Betrieb genommen und ein täglicher Stundentakt zwischen Klagenfurt und Wolfsberg über die Koralmbahn und die Bleiburger Schleife mit einer Fahrzeit von ca. einer Stunde eingerichtet.

Geschichte

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Aktie über 200 Kronen der Eisenbahnen Zeltweg-Wolfsberg und Unterdrauburg-Wöllan vom 1. Januar 1898

Historisch gesehen ist die Lavanttalbahn die gesamte Strecke Zeltweg – Wolfsberg – Unterdrauburg – Windischgraz – Wöllan – Cilli. Zumindest im Geschichtsteil soll die Gesamtstrecke besprochen werden.

Unterdrauburg – Wolfsberg

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Das erste Projekt für eine Lavanttalbahn stammt aus dem Jahr 1868. Im Jahr 1863 war die Südbahn-Nebenlinie (Marburg –) Unterdrauburg – Bleiburg – Klagenfurt (– Franzensfeste) eröffnet worden. Für die Kärntner Landesregierung war es wichtig, auch eine Bahnverbindung von Unterdrauburg ins Lavanttal zu errichten. 1876 wurde per Staatsgesetz beschlossen, eine normalspurige Nebenbahn zu errichten. Die k.k. privilegierte Südbahngesellschaft begann am 1. Juli 1878 mit dem Bau. Der erste Zug befuhr die 38,09 km lange Strecke Unterdrauburg – Wolfsberg am 4. Oktober 1879. Mit 1. Jänner 1899 übernahmen die k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB) die Lavanttalbahn.
 
Die Lavanttalbahn im amtlichen Kursbuch Sommer 1914

Cilli – Wöllan

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Die Lokalbahn zwischen den damals steirischen Städten Cilli (Celje) und Wöllan (Velenje) diente der verkehrsmäßigen Erschließung der Kohlegruben von Wöllan. Die Konzessionsurkunde wurde am 21. November 1889 auf den deutschen Bauunternehmer Daniel von Lapp (1836–1910) sowie den Wiener Ingenieur Eduard Klemensiewicz († 1906) ausgestellt. Am 16. April 1891 wurde die Konzession dem steiermärkischen Landesausschuss übertragen. Die 37,5 km lange Strecke wurde am 27. Dezember 1891 eröffnet, den Betrieb führten die k.k.St.B.

Wöllan – Unterdrauburg

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Diese 36,3 km lange Gebirgsstrecke ging am 20. Dezember 1899 in Betrieb, welchen die k.k. Staatsbahnen führten. 1970 wurde von den Jugoslovenske Zeleznice der Betrieb auf der Teilstrecke Ottischnigberg (Otiški vrh) – Wöllan eingestellt und die Gleise abgetragen. Der Abschnitt Ottischnigberg – Oberdollitsch wird heute vom Radwanderweg Štrekna genutzt.[11]

Zeltweg – Wolfsberg

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Diese über den Obdacher Sattel führende Strecke wurde vom k.k. Eisenbahnministerium errichtet. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurde die Strecke am 10. Jänner 1900 eröffnet. Den Betrieb führten ebenfalls die k.k. Staatsbahnen.

Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg

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Die stillgelegte Draubrücke kurz vor Unterdrauburg

Durch den Friedensvertrag von St. Germain fiel der Bahnknoten Unterdrauburg 1919 an den SHS-Staat (das spätere Jugoslawien). Im Vertrag wurde der Korridorverkehr Lavamünd – Unterdrauburg – Bleiburg ohne Grenzformalitäten festgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann dieser Korridorverkehr erst wieder 1952. Er war auch der Grund für den Bau der Jauntalbahn, nach deren Eröffnung die Strecke Lavamünd – Unterdrauburg ab 30. Mai 1965 stillgelegt und großteils abgetragen wurde.

2016 wurde auch der Abschnitt von Lavamünd nach St. Paul, die ehemalige Lavamünder Bahn, abgetragen.[12]

Literatur

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  • Dietmar Rauter, Herwig Rainer: Abseits großer Schienenwege: Die Lavanttalbahn. Zeltweg – Wolfsberg – Unterdrauburg – Wöllan. St. Paul – Bleiburg (Jauntalbahn). Der Wolf Verlag, Wolfsberg 1999. ISBN 3-901551-39-5
  • 100 Jahre Lavanttalbahn Wolfsberg – Lavamünd 1879-1979. Hrsg. vom Festkomitee. Villach o. J.
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Commons: Lavanttalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/45701.html#twimberg
  2. http://eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/45701.html#eulofen
  3. https://archive.org/stream/bub_gb_6ctBAQAAIAAJ/bub_gb_6ctBAQAAIAAJ_djvu.txt
  4. Züge sind endgültig abgefahren. Archiviert vom Original am 4. August 2012; abgerufen am 25. Juni 2010.
  5. Lavanttalbahn soll wiederbelebt werden, ÖBB dagegen. 17. Oktober 2023, abgerufen am 9. Januar 2024.
  6. Mit Koralmbahn-Finale flammt Kampf um Lavanttalbahn wieder auf. 25. Oktober 2023, abgerufen am 9. Januar 2024.
  7. Lavamünd steigt aus dem Zug aus. In: Kleine Zeitung. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  8. Anlage Streckenverkauf - Strecke 7573 St. Paul (a) - Lavamünd (e) (Memento vom 26. Juni 2012 im Internet Archive)
  9. Rund um den Bau. Abgerufen am 9. Januar 2024.
  10. Bestandsattraktivierung Lavanttalbahn. BMK, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  11. Fahrradfahren. In: turizem-slovenjgradec.si. Abgerufen am 29. April 2019.
  12. Das Ende der Lavamünder Bahn. In: Kleine Zeitung. 11. Juli 2016, abgerufen am 9. März 2016.